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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Opfer wäre.
    »Zur Hölle, natürlich werde ich«, knurrte er.
    Einige Männer murmelten Zustimmung, und Sara war schon drauf und dran, ihre Forderung zu wiederholen, aber Nathan nahm ihr allen Wind aus den Segeln, als er ihre Wange sanft berührte. Er beugte sich leicht zu ihr und flüsterte: »Er hat dich verletzt, Sara. Ich muß ihn töten.«
    Für Nathan war alles klar und eindeutig, und er war sicher, daß es vernünftig gewesen war, ihr die Gründe für seinen Entschluß darzulegen.
    Sie begriff gar nichts und sah ihn ungläubig an.
    »Willst du damit sagen, daß du jeden töten willst, der mich je geschlagen hat?«
    Er beachtete den Tadel in ihrer Stimme nicht und brummte: »Verdammt richtig.«
    »Dann mußt du die Hälfte meiner Familie umbringen«, brach es aus ihr hervor.
    Gütiger Himmel, das hätte sie nie sagen dürfen. Sein Blick wurde noch wütender, aber seine Stimme klang überraschend weich, als er sagte: »Du nennst mir die Namen, Sara, und ich verspreche dir, daß ich mich darum kümmere. Kein Mensch rührt etwas an, was mir gehört.«
    »Ja, Mylady«, rief Chester. »Wir beabsichtigen, jeden einzelnen von diesen verfluchten Kerlen umzubringen. Das ist unser gutes Recht.«
    Sara blitzte den Seemann an. »Nathan ist euer Captain. Er ist der einzige, der so wichtige Entscheidungen fällt.« Sie wandte sich an ihren Mann. »Ich bin deine Frau, Nathan, und ich denke, daß ich das Recht habe, deine Beschlüsse zu beeinflussen.«
    »Nein.«
    Oh, was für ein Dickschädel er ist, dachte sie. »Nein?« schrie sie. »Wenn du sie tötest, bist du um keinen Deut besser als sie. Du wirst zum Gesetzlosen, Nathan, und da ich deine Frau bin, werde ich dann genauso wie du.«
    »Aber Mylady, wir sind Gesetzlose«, warf Iwan der Schreckliche ein.
    »Natürlich sind wir das nicht«, konterte sie. »Wir sind alle gesetzestreue und ergebene Untertanen der Krone.«
    Saras Pein linderte Nathans Wut ein wenig. Er legte den Arm um ihre Schulter und sagte: »Sara, ich lasse abstimmen, was wir mit den Piraten machen sollen. Meine Männer sollen die Entscheidung fällen.«
    Er war auf ihren Widerspruch vorbereitet und war deshalb völlig verblüfft, als sie nickte.
    Er drehte sich zu seinen Männern um und rief: »Wer ist für Gnade?«
    Sara unterbrach ihn: »Wenn du erlaubst, Nathan …«
    »Was ist?« brummte Nathan.
    »Ich habe meinen Bediensteten noch etwas zu sagen, bevor sie ihre Stimme abgeben.«
    »Zum Teufel.«
    »Nathan, habe ich alle gerettet oder nicht?«
    Diese Frage machte ihn vorsichtig, und Sara nutzte ihren Vorteil. »Jimbo hat gesagt, daß ich alle gerettet habe und jetzt möchte ich von dir dasselbe hören.«
    »Ich hatte einen Plan«, begann Nathan unsicher. »Aber … zur Hölle, ja, du hast es getan.« Er seufzte. »Bist du jetzt zufrieden?«
    Sie nickte.
    »Dann geh nach unten.«
    »Noch nicht«, erwiderte sie und drehte sich mit einem Lächeln zu ihren Bediensteten um. Sie bemerkte bekümmert, daß die Männer allmählich ungeduldig wurden, aber sie ließ sich dennoch nicht von ihrem Vorhaben abbringen.
    »Ihr wißt alle, daß ich Nathans Fesseln gelöst habe«, rief sie und merkte selbst, daß diese Aussage nicht nur wie Prahlerei klang, sondern auch ihren Mann als unfähigen Captain aussehen ließ. »Natürlich hätte er sich auch allein … befreien können, wenn ich ihm nicht geholfen hätte, und er hatte ja einen Plan …«
    »Sara«, warf Nathan warnend ein.
    Sie straffte die Schultern und beschloß, zum Kern der Sache zu kommen. »Ich habe auf den Anführer geschossen, und ich möchte euch bitten, ihm keinen weiteren Schaden zuzufügen. Er muß für den Rest seines Lebens mit einer Narbe auf der Nase herumlaufen, und das ist Strafe genug.«
    »Das ist viel zu wenig«, schrie ein Mann. »Die Kugel ist glatt durch ein Nasenloch gegangen.«
    »Sie hätte ihm den Schädel von den Schultern blasen sollen«, brüllte ein anderer.
    »Genau, und vorher hätte sie ihm die Augen ausschießen müssen«, setzte ein dritter hinzu.
    Mein Gott, sie sind ein blutrünstiger Haufen, dachte Sara und holte tief Luft. Sie deutete auf den Piratencaptain: »Der Mann hat genug zu leiden.«
    »Ja, Sara«, stimmte Matthew zu. »Er wird jedesmal an Euch denken, wenn er sich die Nase putzen will.«
    Rauhes Gelächter brandete auf, dann trat Chester einen Schritt vor. »Er wird bald an gar nichts mehr denken. Keiner von ihnen. Sie sind schon jetzt nicht mehr als Fischfutter, wenn die Abstimmung so ausgeht, wie ich

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