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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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dann rutschte sie ein wenig hin und her, bis sie richtig bequem saß. Bei dieser Bewegung knirschte er mit den Zähnen – seine Frau hatte keine Ahnung, wie aufreizend sie sein konnte, und sie merkte nicht einmal, wie schnell sie seine Sehnsucht wecken konnte.
    »Du solltest dein Gesicht nicht vor mir verstecken«, raunte er und strich ihre Locken nach hinten. Dann neigte er den Kopf und küßte sie auf den Nacken. Sara schloß die Augen und hob den Kopf ein bißchen, damit er besseren Zugang hatte.
    »Nathan? Hast du gesehen, wie schnell sich der Mann zu mir umgedreht hat? Wenn sich der Schuß nicht gelöst hätte, wäre ich nicht in der Lage gewesen, mich zu verteidigen. Ich bin überhaupt nicht stark.«
    »Du brauchst nicht stark zu sein, um dich zu verteidigen«, erwiderte er.
    Das konnte er doch nicht ernst meinen. »Ich habe Duggan einen Fausthieb versetzt, ja, aber danach hat meine Hand ziemlich lange weh getan. Es war ein armseliger Schlag. Doch man muß stark sein, wenn …«
    »Wer ist Duggan?«
    »Der Mann, der mit Onkel Henry in der Spelunke war und an meine Droschke gekommen ist.«
    Nathan erinnerte sich und lächelte, als er daran dachte, wie die kleine weißbehandschuhte Faust durch das Fenster geschnellt war. »Du hattest das Überraschungsmoment auf deiner Seite, aber du hattest deine Faust nicht richtig geschlossen.«
    Er nahm ihre Hand und zeigte ihr, was er meinte. »Du darfst den Daumen nicht unter die anderen Finger klemmen, sonst brichst du ihn dir. Leg ihn an die Seite und drück ihn an den Zeigefinger. Die Schlagkraft sitzt da«, erklärte er weiter und rieb über ihre Fingerknöchel. »Setz deinen ganzen Körper ein, wenn du zuschlägst.«
    Sara nickte verständig.
    »Du solltest wissen, wie du dich selbst verteidigen kannst«, murmelte er. »Paß auf, ich werde es dir beibringen.«
    Bis zu diesem Moment hatte sie sich eigentlich ganz sicher in Nathans Gegenwart gefühlt, jetzt wurde sie stutzig. »Willst du mich denn nicht verteidigen, wenn mich jemand angreift?« fragte sie.
    Er stöhnte. »Ich bin nicht immer in deiner Nähe, Sara.« Er versuchte so geduldig wie möglich zu bleiben. »Am wichtigsten ist, wohin du schlägst, erst dann ist die Wucht entscheidend. Der empfindlichste Körperteil eines Mannes liegt unter der Gürtellinie …«
    »Nathan, ich kann nicht glauben, daß du …«
    Ihre Verlegenheit war nicht zu überhören, und Nathan seufzte entrüstet. »Sara, es ist wirklich lächerlich, daß du dich schämst. Ich bin dein Mann, und wir sollten über alles miteinander reden können.«
    »Ich glaube nicht, daß ich einen Mann … dorthin schlagen kann.«
    »Zum Teufel, natürlich kannst du«, versetzte er. »Verdammt, Sara, du wirst lernen, dich selbst zu verteidigen, weil ich nicht will, daß dir ein Leid geschieht.«
    Gütiger Himmel, dieser Mann war wirklich kompliziert, und er zwang sie zu Dingen, die sie sicherlich nicht fertigbrachte. »Und wenn ich einen Mann nicht in diese … Stelle boxen kann? Feiglinge verteidigen sich nicht selbst«, schluchzte Sara. »Und ich habe dir doch gerade bewiesen, daß ich ein Feigling bin.«
    Nathan verbiß sich das Lachen und erkundigte sich:
    »Warum hältst du dich eigentlich für feige?«
    »Das hab’ ich dir doch schon erklärt«, rief sie. »Meine Hände zittern, und ich kann nicht daran denken, was beinahe passiert wäre, sonst gerate ich in Panik. Ich kann nicht einmal dieses Kleid ansehen, ohne daß mir übel wird.«
    »Welches Kleid?« wollte er wissen.
    Sie deutete auf den Boden. »Dieses Kleid. Einer von den Schuften hat es in den Händen gehabt. Am liebsten würde ich es über Bord werfen. Ich ziehe es bestimmt nie wieder an.«
    »Ich werde mich darum kümmern«, beschwichtigte Nathan. »Mach jetzt die Augen zu, dann mußt du das alles nicht mehr sehen.«
    »Nathan, du denkst, daß ich mich wie eine dumme Gans benehme, stimmt’s?«
    Er liebkoste ihren Hals und flüsterte: »Ich glaube, daß du nur die Nachwirkungen der Ereignisse spürst. Deine Reaktionen sind nur natürlich, und es heißt noch lange nicht, daß du ein Feigling bist, weil deine Hände zittern.«
    Sie bemühte sich, sich auf das zu konzentrieren, was er sagte, aber Nathan machte das nahezu unmöglich. Seine Zunge spielte mit ihren Ohrläppchen, und sein warmer Atem, der über ihre Haut strich, verursachte, daß ihr Zittern allmählich nachließ. Sie fühlte sich schläfrig.
    »Hattest du jemals … Nachwirkungen?« fragte sie kaum hörbar.
    Seine Hand glitt

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