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Geliebte Feindin

Geliebte Feindin

Titel: Geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sprechen«, hauchte sie. »Bitte geh.«
    Er dachte nicht daran, ihrer Aufforderung Folge zu leisten, statt dessen legte er die Hand auf ihre Stirn. Sie war kalt und feucht. »Du hast kein Fieber«, stellte er fest. »Sara, habe ich dir heute nachmittag weh getan? Ich weiß, ich war ein bißchen … stürmisch, aber …«
    »Nein, das ist es nicht«, brachte sie hervor.
    »Bist du sicher?« fragte er zaghaft.
    Sara war gerührt über seine Besorgnis. »Ich bin sicher«, sagte sie. »Du hast das Unwohlsein nicht verursacht. Ich möchte nur ein wenig allein sein, morgen geht’s mir bestimmt besser.« Ein neuer Krampf beanspruchte ihre volle Aufmerksamkeit, und sie stöhnte: »Laß mich in Frieden sterben.«
    »Den Teufel werd’ ich tun«, knurrte er, kurz bevor ihm ein düsterer Gedanke durch den Kopf schoß. »Du hast doch in der Kombüse nichts gegessen, was du gekocht hast?«
    »Nein, ich habe keine Magenbeschwerden.«
    »Was zur Hölle fehlt dir dann?«
    »Ich bin … nicht rein.«
    Was in Gottes Namen sollte das nun wieder heißen? »Du bist krank, weil du nicht rein bist? Sara, ich habe noch nie von einer so verrückten Krankheit gehört. Würdest du dich besser fühlen, wenn ich dir ein Bad zubereiten lasse?«
    Sie hätte ihn am liebsten angeschrien, aber die Anstrengung hätte ihre Schmerzen nur noch verschlimmert. »Nathan, es ist eine Frauensache«, flüsterte sie statt dessen.
    »Eine was?«
    Gütiger Himmel, er zwang sie wirklich, das Unsägliche auszusprechen. »Ich habe meine Periode«, schrie sie. »Oh, es tut so weh«, klagte sie gleich darauf. »In manchen Monaten ist es schlimmer als in anderen.«
    »Du hast deine Periode …«
    »Ich bin nicht schwanger«, sprudelte sie im gleichen Moment hervor. »Bitte geh jetzt. Wenn Gott mir gnädig ist, sterbe ich in ein paar Minuten … wenn nicht vor Schmerzen, dann vor Scham.«
    Er war so erleichtert, daß sie nicht an einer lebensbedrohenden Krankheit litt, daß er befreit aufatmete und ihre Schulter tätschelte. Verdammt, er war so ungeschickt und kam sich so nutzlos vor in diesem Augenblick.
    »Kann ich irgend etwas tun, um die Schmerzen erträglicher zu machen?« fragte er. »Brauchst du etwas?«
    »Ich brauche meine Mutter«, jammerte sie. »Oh, geh weg, Nathan, du kannst mir nicht helfen.«
    Sie zog die Decke wieder über ihren Kopf und stöhnte erbärmlich. Nathan mußte sich entschlossen haben, sie tatsächlich allein zu lassen, dachte sie, als sie hörte, wie die Tür geschlossen wurde. Wie konnte er sie nur in dieser Qual so sehr im Stich lassen? Sie hatte ihn angelogen, sie brauchte nicht ihre Mutter, sondern seine Umarmung, aber dieser uneinsichtige Mann war nicht einmal in der Lage zu ahnen, was ihr am meisten helfen könnte.
    Nathan ging schnurstracks zu Noras Kajüte und hielt sich nicht einmal damit auf, erst anzuklopfen.
    In dem Moment, in dem er die Tür aufriß, brüllte Matthew: »Wer ist da?«
    Nathan grinste. Der alte Seebär lag in Noras Bett.
    »Ich muß mit Nora sprechen«, verkündete er.
    Saras Tante schreckte aus tiefem Schlaf und schnappte nach Luft, ehe sie die Zudecke bis zu ihrem Kinn zerrte.
    Ihr Gesicht war so rot wie ein gekochter Hummer.
    Nathan ging mit auf dem Rücken gefalteten Händen zum Bett und starrte eisern auf den Boden.
    »Sara ist krank«, erklärte er, bevor Nora auch nur ein Wort herausbrachte.
    Noras Verlegenheit löste sich bei dieser Ankündigung augenblicklich in Luft auf.
    »Ich muß zu ihr«, krächzte sie und richtete sich auf.
    »Wißt Ihr, was ihr fehlt?«
    »Soll ich nach ihr sehen?« schaltete sich Matthew ein und war schon dabei, aufzustehen.
    Nathan schüttelte den Kopf und räusperte sich. »Es ist … eine Frauensache.«
    »Was heißt ›eine Frauensache‹?« fragte Matthew perplex. Nora verstand sofort und tätschelte, ohne Nathan aus den Augen zu verlieren, seine Hand. »Hat sie arge Schmerzen?« Nathan nickte. »Entsetzliche, Madam. Sagt mir, wie ich ihr helfen kann«, forderte er sie im Kommandoton auf.
    »Ein großer Brandy hilft manchmal«, meinte Nora. »Ein liebes Wort könnte auch nicht schaden, Nathan. Ich kann mich erinnern, daß ich in dieser Zeit immer sehr gefühlsbetont war.«
    »Ist das alles?« fragte Nathan. »Mein Gott, Nora, sie hat furchtbare Schmerzen! Ich glaube, so eine Qual könnte ich nicht einmal überstehen!«
    Nur mit äußerster Anstrengung konnte Nora ein Lächeln unterdrücken. Nathan sah aus, als ob er jemandem den Kragen umdrehen wollte. »Habt Ihr sie

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