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Geliebte Korsarin

Geliebte Korsarin

Titel: Geliebte Korsarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Goldgaleonen, randvoll mit den Schätzen der unterworfenen Mayas und Azteken, Inkas und Tolteken. Und um diese Goldtransporte wehten die schwarzen Flaggen der Korsaren oder heulten die Taifune. Was den Piraten entkam, die Stürme überlebte oder nicht an den Klippen und Korallenriffen zerschellte, genügte noch immer, Spanien zum reichsten Land jener Zeit zu machen. Dann war ein paar Jahrhunderte lang Ruhe. Mittelamerika und der Norden Südamerikas waren ausgeplündert, es gab keine Schätze mehr. Die Piraten mußten – gewissermaßen – verhungern. Tja, und jetzt ist die neue Goldzeit wieder angebrochen! Es wimmelt geradezu von Privatyachten … von den Bahamas bis Trinidad, von Florida bis zu den großen Riffen vor Belize. Überall schwimmt das Geld herum … ein amerikanischer Geschäftsmann ohne eigene Yacht ist ein schlechter Geschäftsmann. Der Yacht-Boom steht in voller Blüte! Und siehe da – die Piraten tauchen wieder auf! Und mit ihnen eine besonders hübsche Frau … Mary-Anne, warum führen Sie dieses Leben?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Stimmt! Ich bin ja Ihr gekaperter Gefangener.« Dr. Rainherr stand von dem Bett auf. »Die Wunde ist versorgt, es ist alles okay. Warten wir jetzt ab, wie Ihr schöner Körper reagiert.«
    »Nichts ist okay!« sagte sie laut. Und dachte: bleib bitte, bleib doch!
    Sie sah ihn mit ihren großen schwarzbraunen Augen an wie ein Tier, das man hinausjagt in eine fremde Welt. Erst jetzt nahm sie richtig wahr, daß er bis auf seine kleine rote Badehose nackt war. Ein großer, muskulöser Mann, durchtrainiert, mit weißen Fäden im braunen, gewellten Haar. An den dichten Schläfen waren es ein paar mehr weiße Fäden. Wenn er lachte, bildeten sich Fältchen in den Augenwinkeln und zwei starke Falten auf der Stirn. Sein Gesicht war wetterbraun – kein schönes Gesicht, nicht ein Beau, wie sie zu Hunderten gerade in der Karibik herumschippern, reiche Erben oder noch reichere Selfmademen, die sich jedes zweite Jahr mit Frischzellen ein wenig Jugend zurückholen, und wenn's auch nur die Illusion davon ist …
    Nein, so war dieser Mann nicht. Er stand vor ihr in seiner knappen Badehose, die Arme in die Hüften gestemmt, und schaute auf sie hinunter, als sei er der siegreiche Pirat und nicht umgekehrt.
    Ein Mann, den man ansehen mußte und der bei jeder Frau eine heimliche wehe Traurigkeit hinterließ, wenn er ging. Ein Mann, an den man denken und über den man nachdenken mußte.
    »Was ist nicht in Ordnung?« fragte Dr. Rainherr jetzt.
    »Der Tropf …«
    »Die Infusion läuft noch eine halbe Stunde. Dann komme ich wieder und setze eine neue Flasche an.«
    »Sie kommen wieder? Wo wollen Sie denn hin?«
    »Auf mein Schiff, wenn Sie erlauben. Ich möchte mich anziehen! Sie werden staunen, wie ich als Kapitän aussehe! Ich habe nämlich auch eine Uniform. Geflickte Jeans und ein Hemd, auf das ein smarter Fabrikant eine Palmeninsel gedruckt hat.«
    »Sie ziehen sich an, aber mich wollten Sie ausziehen.«
    »So ist das im Leben, Mary-Anne. Man findet selten Gleichgesinnte!«
    »Ihren dämlichen Sarkasmus können Sie sich sparen! Ich friere.«
    »Sehen Sie, es geht schon los! Sie frieren bei achtundzwanzig Grad Hitze. Mary-Anne, und wenn Sie brüllen: Ich ziehe Sie jetzt aus und lege Sie so hin, wie es sein muß.«
    Er faßte an ihre Beine, und sie bewegte sich nicht. Er zog ihren linken Schuh, den rechten Schuh aus … weiße Lederschuhe mit gerippten Gummisohlen, die an Deck einen guten Stand gaben … Dann streifte er die weißen Socken ab und nahm ihren linken Fuß in beide Hände.
    »Wer so süße, kleine Füße hat, sollte nicht seine Mitmenschen überfallen«, sagte er langsam.
    »Sie sind ein Esel, Andreas.«
    »Danke. Sie haben wieder einmal Andreas gesagt …«
    Er beugte sich vor und löste den Gürtel an ihrer Uniformhose. Jetzt müßte sie zuschlagen, dachte er. Ich spüre es förmlich – sie spannt alle Muskeln an. Er bereitete sich darauf vor und beschloß, den Schlag nicht abzuwehren.
    Der Reißverschluß. Er zog ihn herunter und wartete auf ihre zuschlagende Hand.
    Aber Mary-Anne blieb unbeweglich liegen. Unter ihrer Brust sah er, wie sie die Bauchmuskulatur anspannte. Auch die Innenseiten ihrer Schenkel mußten jetzt hart wie Bretter sein.
    Er packte ihre Hosenbeine und zog daran. Zu seiner Verwunderung wehrte sie sich nicht mehr. Sie trug nur einen schmalen, dünnen Slip unter der Hose. Zum erstenmal sah er ihren Körper vollständig … den Leib, die Hüften, die

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