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Geliebte Korsarin

Geliebte Korsarin

Titel: Geliebte Korsarin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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denn immer wieder aufgewärmt werden?«
    »Ich wollte Ihnen damit nur zart andeuten: Jim ist ein Schwein geworden, das zu stinken beginnt. Und so etwas schlachtet man.«
    »Wollen Sie jetzt statt Dr. Rainherr unsere ganze Mannschaft mit Ihren Raketen auslöschen?«
    Dr. Casillas hatte mit Erleichterung gesehen, daß Fernando Dalques ohne Erfolg nach Belize zurückgekommen war. Alle Mahnungen waren vergeblich gewesen. Über einen Freund in der Hauptstadt Belmopan hatte er von der Aktion der hondurischen Luftwaffe erfahren und später dafür gesorgt, daß Fernandos Cessna nicht auf dem Flugplatz von Belize untersucht wurde. Ein zweitesmal aber war das nicht mehr möglich …
    Man kann vor Haß platzen, dachte Casillas, aber sollte nie darüber den Verstand verlieren. Und an dieser Grenze war Fernando jetzt angekommen.
    »Ich werde nach Saba fliegen!« sagte Dalques gepreßt.
    »Mit den Raketen?«
    »Ohne natürlich, Sie Rindvieh! Ich muß auf Jamaika und Puerto Rico zwischenlanden und auftanken. Kann ich das mit Raketen unter dem Rumpf? Aber ich werde auf Saba sein, wenn die beiden ankommen. Und wenn sie so einträchtig nebeneinander herschippern die ›Altun Ha‹ und die ›Annette I‹, werde ich im Tiefflug hinuntergehen und jedem zwei Bömbchen aufs Ruderhaus setzen! Luis hat zwei Kisten davon auf Lager …«
    »Wenn Luis mitmacht, Don Fernando!«
    »Er muß es!«
    »Und wenn auch er mehr zu Miss Tolkins tendiert, statt zu Ihnen? Wer hätte das, was Sie eben selbst feststellen, von McDonald gedacht? Was zwischen Saba und dem Hafen von Belize passierte, war stets das Befehlsgebiet von Miss Tolkins. Es könnte schiefgehen, Don Fernando …«
    »Das werden wir gleich haben!«
    Dalques drehte sich wieder zu der Funkanlage um und stellte die Welle für den Sender in Saba ein. Aber dort meldete sich niemand. Fast eine halbe Stunde versuchte Fernando, Luis de Vegas zu erreichen, den ›Büroleiter der Außenstelle‹ und gleichzeitig Informanten über das Inselgebiet der Antillen.
    Fluchend gab Fernando schließlich auf und erhob sich.
    »Sie bleiben am Funk, Casillas!« sagte er. »Ich steige wieder auf und suche weiter. Wo die ›Annette I‹ ist, wissen wir jetzt … bei den Cays Caratasca. Und Mary-Anne sagte, sie sei ganz in der Nähe! Beim Satan, dann muß man sie doch finden können. Das Meer ist doch wie ein leerer Tisch in dieser Gegend, da fällt jedes Staubkorn auf!«
    »Fliegen Sie bitte ohne Raketen, Don Fernando«, sagte Casillas mit einer Betonung, als bettele er um sein Leben.
    »Hier? Nein!« Dalques hieb mit der Faust gegen die Wand. »Solange ich sie mit einer Tankfüllung erreichen kann, nehme ich die Raketen mit.«
    »Beide Luftwaffen – von Honduras und Guatemala – sind bereits alarmiert. Nur durch ein gutes Handgeld konnte ich gestern erreichen, daß Sie ohne Kontrolle gelandet sind. Das geht bestimmt nicht ein zweitesmal. Wie oft soll ich Ihnen das noch sagen? Soll denn die ganze Firma vernichtet werden? Wollen Sie tabula rasa machen?«
    »Was soll ich machen?« schrie Fernando. »Kommen Sie mir nicht mit Ihren gelehrten Sprüchen, Sie Hohlkopf! Ich rette die Firma!«
    »Mit Raketen? Sie sind wie die Politiker, Don Fernando: Sie wollen den Frieden bewahren, indem Sie aufrüsten.«
    »Ich beginne, die Politiker zu begreifen«, erwiderte Dalques dumpf. »Tun Sie, was ich Ihnen sage, Casillas, dafür werden Sie bezahlt. Bleiben Sie am Funkgerät und kriegen Sie Luis de Vegas heran. Und sagen Sie ihm: Ich fliege morgen zu ihm nach Saba. – Nein, sagen Sie ihm das nicht! Berichten Sie ihm nur, daß Miss Tolkins uns verraten hat und die ganze Firma in Gefahr ist, auch er selbst. Wenn er weiter so gut leben will wie bisher, muß er sich an mich halten. Sagen Sie ihm das ganz deutlich; ich glaube nicht, daß Mary-Anne ihm ein besseres Angebot machen kann.«
    Er ging mit schnellen Schritten zur Tür und blieb dort plötzlich stehen, als sei ihm bewußt geworden, die Türklinke sei mit Starkstrom geladen.
    »Wie war das, Casillas? Die Luftwaffen von Honduras und Guatemala sind in Alarmbereitschaft?«
    »Sie wissen es doch …«
    »Wer hat Ihnen Informationen gegeben?«
    »Ich vermute, auch McDonald. Oder Miss Tolkins selbst, nachdem sie von McDonald über Ihren Raketeneinsatz unterrichtet wurde.« Dr. Casillas sah einen Lichtblick in einer Lage, die er als ausgesprochen verzweifelt ansah. »Don Fernando, Sie sind mit einer Cessna unterwegs … aber die Luftwaffen stehen Ihnen mit Starfightern

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