Geliebte magische Lilie
auf den Tisch in der Raummitte gerichtet. „Du kannst nicht so verrückt sein den Herrn der Schatten zu beschwören“, versuche ich an ihre Vernunft zu appellieren. Sie zuckt wie eine angriffslustige Kobra zu mir herum und faucht: „Das ist nur eure Schuld.“ „Wie bitte?“, frage ich verblüfft. Ihre blauen Augen glitzern vor Wut als sie auf die Stelle, an der laut Lukas Maurice sein soll, deutet, „hätte er dich nicht vor dem Mauerstück und dem Feuerball gerettet dann wäre das gar nicht nötig gewesen.“ Lukas zischt empört: „Du hast versucht Lilly umzubringen.“ „Auch das ist eure Schuld, oder besser gesagt die meiner verfluchten Mutter. Ihr Erbe steht mir zu, nicht Lilly. Aber sie hat mir ja nie eine Chance gegeben.“ Ich starre sie entsetzt an, als mir klar wird, wovon sie spricht, ich krächze: „Deswegen stürzt du die Welt ins Unglück, weil du Regentin werden willst? Grundgütiger Amanda, ich wollte diesen Posten nie, du musst den Herrn der Schatten nicht rufen, ich verzichte freiwillig.“ „Zu spät kleine Prinzessin“, höhnt sie gehässig, „ich musste ihn schon wecken, um die zeitweilige Kontrolle über die Schatten zu bekommen. Das war der einzige Weg meine Mutter zu töten. Außerdem würde unser lieber Lukas es nie zulassen, dass ich deinen Platz einnehme, nicht wahr?“, wendet sie sich jetzt an ihn. Er knurrt: „Ich werde sie bis zum letzten Atemzug verteidigen.“ „Aber natürlich wirst du das, ebenso wie unser lieber vampirischer Gast, aber das wird nicht lange dauern.“ Sie macht einen Wink mit der Hand und die Schatten ziehen sich soweit zurück, dass ich nun auch Maurice sehen kann. Ich schreie vor Gauen auf, seine sonst so lebendigen braunen Augen wirken stumpf, sein schlanker sehniger Körper hängt völlig schlaff in den Schattenfesseln, und wie um ihn noch mehr zu quälen, ist sein Mund mit Schatten verschlossen. „Bitte ich tue was immer du willst, aber lass sie leben“, bettle ich. In einer langsamen grazilen Bewegung dreht sie sich wieder zu mir und lächelt mich strahlend an, ehe sie flötet: „Keine Sorge kleine Prinzessin, du wirst nicht sterben, du darfst als meine Sklavin dabei zusehen, wie ich die Königin der Welt werde. Ein Vergnügen, das ich deinen beiden Verehrern allerdings nicht gönnen kann, ich brauche ihr Leben um meinen König zu nähren.“ „Er wird dich auch zerstören, er zerstört alles“, beschwöre ich sie. „Halt den Mund“, schreit sie mich an. „Aber du ...“, versuche ich es erneut. Mit zwei schnellen Schritte ist sie bei mir und reißt meinen Kopf an den Haaren zurück, bis mein Nacken gespannt ist. „Du redest nur wenn ich es befehle Sklavin“, bellt sie. „Lass sie in Ruhe“, schreit Lukas sie an. Sie wirft den Kopf in den Nacken und lacht schallend auf. Dann lässt sie mein Haar so rasch los, dass ich schwanke. Ihr Lachen verstummt abrupt, sie erhebt sich würdevoll und schreitet zum Tisch. Dort nimmt sie einen langen Dolch an sich. Sie geht auf Lukas zu, bis sie direkt vor ihm steht, setzt den Dolch an seinem Shirt an und schneidet es auf. „Was für eine Verschwendung, du hättest als meine rechte Hand herrschen können, wenn du nicht so verbohrt wärst“, seufzt sie leise und streichelt genüsslich über seinen nackten Oberkörper. „Nimm deine Hand weg“, knurrt er. Sie lacht wieder auf, „du wirst dir bald wünschen nur meine Hand zu spüren Krieger.“
Sie hebt die Hand mit dem Dolch hoch und beginnt zu rezitieren: „Mächte der Schatten, nehmt das Blut dieses Hexenkriegers als Opfer an.“ Dann führt sie einen raschen Schnitt über Lukas Oberkörper, er zischt vor Schmerz auf. Sie geht zurück zum Tisch und nimmt sich eine Schale, die hält sie dann an seinen Bauch. Mir wird übel, als ich höre wie sein Blut in die Schale tropft. Nach einer Weile umrundet sie den Tisch und bleibt vor Maurice stehen, sie macht eine wischende Handbewegung und die Schatten geben seinen Mund frei. „Vielen Dank für dein Kommen Vampir, ich hatte gedacht es wäre schwerer einen von euch in die Finger zu bekommen. Aber auch du musstest ja die kleine Prinzessin beschützen“, spöttelt sie. Er knurrt: „Mach mich los du Miststück, dann zeige ich dir wie sehr ich sie beschützen werde.“ Sie lacht leise auf, „ich glaube nicht.“ Dann setzt sie den Dolch an und zerschneidet sein Hemd. Als sie den Dolch hebt, schließe ich gequält die Augen, ich will nicht sehen, wie sie ihn schneidet. Aber ihre Worte kann ich nicht
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