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Geliebte magische Lilie

Geliebte magische Lilie

Titel: Geliebte magische Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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ausblenden, „Mächte der Schatten nehmt das Blut dieses Vampirs als Opfer an.“ Dann höre ich Maurice wütendes Fauchen, dann nur noch das Tropfen des Blutes.
    Schlussendlich ist es die Angst um Maurice, die mich die Augen wieder öffnen lässt. Sein nackter Oberkörper ist durch eine klaffende Wunde geteilt, dass sie nicht heilt und das Blut immer noch tröpfelt beweist mir wie geschwächt er ist. „Es tut mir leid“, flüstere ich heiser, warum habe ich ihn nur in mein Leben verwickelt? Sein Blick sucht meinen und er sieht mich dabei mit solcher Zärtlichkeit an, dass mir das Herz schmerzt. „Ich bereue keine Sekunde Lilly“, erwidert er sanft. „Wie rührend“, ätzt Amanda, die inzwischen wieder am Tisch steht. Mein Blick fliegt zu ihr, sie steht vor dem Buch und streicht mit den Fingerspitzen andächtig über die Seiten. Fast nachdenklich sagt sie: „Es ist schon merkwürdig, als ich dieses Buch gefunden habe, dachte ich es würde Mutter beeindrucken, ich wollte es ihr zum Geschenk machen. Aber sie wollte nur dass ich es zerstöre.“ „Weil sie gewusst hat, was jemand damit anrichten könnte“, erwidere ich bitter. Aber sie scheint mich gar nicht zu hören, sie fährt fort: „Ich hatte so einen schönen Plan, du hättest sterben sollen, die Vampire hätten die Schuld bekommen und ich wäre endlich ihre Erbin gewesen. Aber es ist gut wie es ist, sonst hätte ich meinen König nie gefunden.“ Ein verträumtes Lächeln stiehlt sich auf ihre Lippen, ein kalter Schauer rinnt über meinen Rücken, was immer sie getan hat, sie ist völlig in seinem Bann.
    Schließlich strafft sie sich und ergreift die Schale, hält sie über das Buch und fängt wieder zu rezitieren an: „Herr der Schatten, ich rufe dich, ich bin hier um unseren Bund zu besiegeln mit Blut und Schmerz.“ Dann stellt sie die Schale wieder ab, nimmt den Dolch und geht wieder zu Lukas. Sie holt aus und schneidet diesmal quer über seinen Bauch. „Nimm seinen Schmerz und nähre dich daran.“ Die Schatten, von denen beide gehalten werden geraten in Aufruhr, Amanda geht zu Maurice, schneidet auch ihn und wiederholt die Formel. Mich würdigt sie keines Blickes, ich zerre hektisch an der Verankerung, aber sie gibt nicht mal einen Millimeter nach. Sie geht zurück zum Tisch und nimmt wieder vor dem Buch Aufstellung. Sie greift nach dem Verschluss des Umhangs und öffnet ihn, sie lässt ihn herabgleiten und steht jetzt nackt da. Trotz ihrer vierzig Jahre ist Amanda eine sehr attraktive Frau, nur einige Linien verraten ihr Alter. Sie greift nach der Schale, taucht einen Finger hinein, und spricht wieder: „Diese Zeichen verbinden uns, diese Zeichen weisen mich als deine Königin aus.“ Sie malt merkwürdige Zeichen auf ihre Stirn, ihre Brust und über ihr Schambein. Dann hebt sie die Schale wieder über das Buch und fährt fort: „Von einer Einheit aus Hexe und Vampir wurdest du gebannt, das Blut von Hexer und Vampir wird dich zurückbringen. Komm zu mir mein König. Komm zu mir Herr der Schatten.“ Sie kippt die Schale und das Blut ergießt sich über das Buch. Ihre Augen glitzern vor Erregung, sie steigt auf den Tisch, den Dolch noch immer in der Hand, kniet sich dann hin, schneidet sich in die Handfläche und drückt die blutige Hand auf das Buch.
    Ich keuche vor Grauen auf, als alle Schatten, außer denen die Lukas und Maurice festhalten im Raum zu wirbeln beginnen. Als sie über mich hinwegfegen, fühlt es sich wie eine Berührung aus Eis an, ich kauere mich zusammen und versuche wieder nach meiner Magie zu greifen, aber diesmal tut es nicht mal weh, denn sie saugen jeden Funken Magie auf, ehe ich sie noch formen kann. Amanda kauert inzwischen auf allen Vieren, die blutige Hand auf dem Buch, die andere auf dem Dolch, auf dem Tisch. Die Schatten sammeln sich hinter ihr und kreisen dort, immer schneller, bis sie wie ein dunkler Wirbel wirken. Amanda wiegt sich in den Hüften, als ob sie sich einem Liebhaber anbieten würde, und schreit heraus: „Ich rufe dich bei deinem wahren Namen Herr der Schatten, ich rufe dich zu mir Ragnar aus den Nebeln.“ „Nein“, kreische ich entsetzt auf, aber niemand hört es, denn im selben Moment ertönt ein Donnerschlag und die Ballung aus Schatten beginnt zu zittern, sich zu verformen, bis in der Mitte ein Spalt entsteht. Ich fröstle, es wird eiskalt im Raum. Aber obwohl Amanda viel näher dran ist als ich und noch dazu splitternackt, scheint sie es nicht zu spüren. Sie windet sich in Ekstase und

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