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Geliebte magische Lilie

Geliebte magische Lilie

Titel: Geliebte magische Lilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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auf, dasselbe Geräusch, das ich schon aus der Höhle kenne. Kaum dass er nicht mehr in ihr ist, fängt das Schattenportal zu flackern an, er brüllt: „Nein, komm zurück.“ Amanda starrt entsetzt an sich herab, endlich bemerkt sie ihren Verfall, ihr Blick fliegt zu mir, sie zischt: „Das hast du getan, weil du den Zauber unterbrochen hast.“ „Nein ich ...“, versuche ich mich zu verteidigen, aber sie rutscht vom Tisch und taumelt auf mich zu, dabei reißt sie den Dolch aus ihrer Wunde. „Ich werde dich mitnehmen“, kreischt sie, und stürzt, den Dolch vor sich, auf mich zu. Ich rolle mich weg und sie sticht ins Leere. Das Metall macht ein hässliches Geräusch auf dem Stein. Sie setzt mir nach, ich versuche wieder auszuweichen, aber die gespannte Kette hält mich davon ab. Sie landet auf mir und sticht wieder zu, im letzten Moment kann ich den Arm hochreißen. Der Schmerz fährt beißend durch meinen Arm. Sie reißt die Klinge heraus und holt wieder aus, diesmal trifft sie mich an der Schulter, sie sticht immer wieder auf mich ein, während die verdammte Kette und ihr Gewicht mich an Ort und Stelle halten. Ich versuche sie abzuschütteln, zu kratzen ja sogar zu beißen aber sie ist wie besessen. Während der ganzen Zeit brüllt der Herr der Schatten vor Wut und das Blut aus ihrer Wunde tränkt meine Kleider, sie fängt an zu röcheln, als ob sie schwer Luft bekommen würde, und ihre Stiche verlieren an Kraft, aber ich weiß es wird zu spät sein, ich werde immer schwächer, ich kann kaum noch die Hände heben, ich verblute, und immer noch sticht sie auf mich ein.

    Maurice

    Wir waren ihr wie die Anfänger in die Falle gegangen, aber wer zur Hölle hätte wissen sollen dass sie uns so genau im Blick behalten hatte. Die Schatten hatten fast meine ganze Energie ausgesaugt, zum ersten Mal in meiner Existenz begreife ich wie sich eines unserer Opfer fühlen muss, wenn wir zu viel nehmen. Den Schmerz der Schnitte fühle ich kaum noch, aber dafür die lähmende Angst um Lilly. Während die Verrückte immer wieder auf sie einsticht und die Kreatur vor Wut brüllt, beginnen alle Schatten im Raum zu zucken, auch meine Gefängniswärter. Obwohl ich kaum noch Kraft habe reiße ich an ihnen, aber ich schaffe es nicht. Hilflos muss ich zusehen wie Lilly immer mehr Blut verliert, sie stirbt, ich spüre es. Hektisch rast mein Blick durch den Raum um eine Möglichkeit zu finden, die ihr helfen könnte. Aber auch der Hexer hängt nach wie vor in den Schatten fest, auch wenn er ebenfalls wie ein Besessener daran zerrt. Als abrupt das Gebrüll verstummt, fliegt mein Blick wieder zum Herrn der Schatten. Obwohl er diesen Namen im Moment eher nicht verdient, vor mir steht ein nackter, hochgewachsener, muskulöser, blonder Mann, der mich an die alten Wikinger erinnert. Die Verbindung mit dem Portal ebenso wie das Portal selbst sind verschwunden, er starrt die leere Stelle entsetzt an. Schließlich reißt er sich los und sieht zu den kämpfenden Frauen. Aber was immer er in ihnen sieht, es interessiert ihn offenbar nicht länger, denn er wendet sich ab, macht eine komplizierte Geste in den Raum hinein und ich falle zu Boden, als die Schatten mich loslassen. Ich bin so schwach dass ich unsanft aufpralle, der Hexer landet eleganter und stürzt zum Glück sofort zu Lilly. Die Schatten umfließen ihren Herrn, bis ich ihn nicht mehr erkennen kann, und dann lösen sie sich auf, und zwar mit ihm.
    Lukas reißt Amanda, die wie eine uralte Greisin aussieht, von Lilly weg und schleudert sie gegen den Tisch, das Knacken ihrer Knochen höre ich nur am Rande. Ich zwinge mich aufzustehen und torkle zu Lilly. Lukas versucht hektisch ihre Wunden mit Fetzten seines Shirts zu verbinden, aber ich kann ihren nahenden Tod schon riechen. Ich lasse mich neben ihr auf die Knie fallen und sage zu Lukas, ohne den Blick von ihr zu wenden: „Ich weiß sie wird mich dafür hassen, aber ich lasse sie nicht sterben. Und wenn du versuchen solltest mich aufzuhalten wirst du es bereuen.“ Ich spanne mich an um ihn abzuwehren, falls er sich gleich auf mich stürzen sollte. Aber er schiebt sie nur zu mir und sagt hart: „Tu es.“ Ich verschwende keine Zeit damit mich zu wundern, sondern ziehe sie sofort an mich, fahre meine Fangzähne aus und reiße mein Handgelenk auf. Es kommt nur wenig Blut, aber ich hoffe es reicht, ich presse es gegen ihren Mund und zwar solange bis sie schlucken muss. Ihr Herz schlägt immer langsamer, ich halte sie zärtlich an mich

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