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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Musik schließlich verklang, verspürte Charlotte den unerklärlichen Drang, in Tränen auszubrechen. Es konnte gut sein, dass ihre Affäre mit Baxter nicht länger andauern würde als dieser perfekte Tanz, sagte sie sich. Es war nichts weiter als ein Moment außerhalb von Zeit und Raum, den sie für alle Zeiten als eine kostbare Erinnerung in Ehren halten würde.
    »Charlotte?« Baxter kam abrupt zum Stehen und sah auf sie hinunter. »Gütiger Himmel, was ist passiert? Bin ich dir auf die Zehen getreten?«
    Sie schüttelte die bedrückte Stimmung ab. »Nein, natürlich nicht. Ich fand sogar, dass wir uns recht geschickt angestellt haben. Wir, haben keine Schande über uns gebracht, indem wir inmitten der schmucken Jachten auf den Grund sinken.«
    Seine Hand umklammerte ihre Finger.
    »Nein, ganz und gar nicht. Wir haben es geschafft, uns über Wasser zu halten.«
    »Das verheißt Gutes, meinst du nicht auch? Sie konnte die kaum verhohlene Hoffnung aus ihrer Stimme heraushören. Und dann fiel ihr Blick auf Ariels blonden Schopf, der mit seiner Girlande aus zartgesponnenem Seetang unverwechselbar war. »Baxter, Norris ist gerade auf Ariel zugegangen, um den versprochenen Tanz von ihr zu fordern. Du solltest dich jetzt besser auf den Weg machen.«
    »Ja.« Baxter machte auf dem Absatz kehrt und zog sie eilig in ein dunkles Eckchen, nicht weit von der Terrasse. »Warte hier auf mich. Es wird nicht lange dauern.«
    »Pass auf dich auf.«
    Er erwiderte nichts. Unauffällig zog er seine Taschenuhr heraus und warf einen schnellen Blick in das Uhrglas, um sich zu orientieren, dann wandte er sich ab und trat auf die verdunkelte Terrasse hinaus.
    Charlotte sah ihm nach und war verwundert darüber, wie mühelos ihn die Nacht geschluckt hatte. Sie wusste, dass er auf den Wintergarten am hinteren Ende des großen Hauses zulief, doch sie verlor den schwarzen Domino bereits aus den Augen. Vor einer Sekunde hatte sie den Umriss des schwarzen Capes noch deutlich wahrnehmen können, das sich gegen die Hecke abzeichnete, doch schon im nächsten Augenblick war nichts mehr von ihm zu sehen.
    Ein livrierter Bediensteter erschien mit einem Tablett, das mit Gläsern beladen war. Charlotte nahm sich eine Limonade und wandte sich dann um, damit sie Ariel und ihren neuen Tanzpartner beobachten konnte. Norris war als alter Römer verkleidet. In seiner Toga sah er wirklich ausgesprochen gut aus, doch ihr fiel auf, dass er sich nicht mit der gewohnten Begeisterung unterhielt.
    Die Minuten vergingen, wenn auch nur langsam. Charlotte wurde unruhig. Sie hätte Baxter begleiten sollen, sagte sie sich. Sie hätte nicht zulassen dürfen, dass er sie zum Bleiben überredet hatte. Stumm zählte sie die Sekunden, während sie den Klängen der Musik lauschte und die Tänzer beobachtete. Ihr Unbehagen steigerte sich, und sie hoffte, dass es Baxter gelungen war, Norris' Schlafzimmer schnell zu finden. Und sie hoffte auch, dass die Durchsuchung nicht viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
    Sie bemühte sich, Ariel und Norris mit ihren Blicken zu folgen, während sie in einem weiten Bogen ans andere Ende der Tanzfläche wirbelten, als ein unvermitteltes Rascheln der Nachtluft auf der Terrasse die Volants ihres laubgrünen Kleids kaum wahrnehmbar bewegte.
    Verblüfft drehte sie sich um und sah eine vertraute Gestalt in einem schwarzen Domino im Schatten auf der anderen Seite der offenen Flügeltüren stehen. In der Dunkelheit war es schwierig, die Gestalt klar zu erkennen. Die Kapuze des schwarzen Capes war tief über das maskierte Gesicht gezogen. Die Falten des Umhangs schwangen um die schwarzen Stiefel.
    »Baxter«, flüsterte Charlotte.
    Sein Anblick hätte sie freuen sollen, sagte sie sich, als sie durch die Türen ins Freie eilte. Offensichtlich war er sehr schnell ans Ziel gelangt. Sie konnte sich nicht erklären, warum eisige kleine Schauer ihre Nerven beben ließen. Vielleicht lag es daran, dass die Nachtluft um einige Grade kälter zu sein schien als noch vor wenigen Minuten. Sie war nur noch wenige Schritte von dem Mann in dem schwarzen Domino entfernt, als ihr klar wurde, dass hier etwas nicht stimmte. Sie hatte sich geirrt. Der Mann, der dort draußen stand, war nicht Baxter.
    Die Gestalt mit dem Umhang und der Maske war zu groß, zu schlank, zu elegant. Ihr fehlten Baxters breite Schultern und seine Ausstrahlung von enormer Kraft und Stärke. Intuitiv ahnte sie, dass es sich bei diesem Fremden nicht um einen Menschen handelte, dessen Bekanntschaft

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