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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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eine persönliche Angelegenheit.« Er warf einen beklommenen Seitenblick auf Charlotte. »Ich bitte um Verzeihung, Miss Arkendale. Ich muss Baxter unbedingt unter vier Augen sprechen.«
    »Ganz gleich, worum es geht, du kannst es mir auch in Charlottes Anwesenheit sagen«, murmelte Baxter.
    »Keine Sorge«, warf Charlotte eilig ein. »Ich warte im Ballsaal, solange ihr euch unterhaltet.«
    »Verdammter Mist.« Baxter hatte jetzt genug von dem Versuch, durch die Schlitze der Maske zu lugen. Er löste das Band und stopfte den schwarzen Stoff in seine Tasche. Dann zog er seine Brille heraus, setzte sie auf und blickte Charlotte nach, die sich ins Haus zurückzog. Das Licht funkelte auf ihrem kleinen goldenen Pfeil und Bogen. Es fiel aber auch auf die Rose, die sie in einer Hand hielt.
    Er wollte sich gerade danach erkundigen, woher diese Rose stammte, doch dann schloss er den Mund wieder, als ihm klar wurde, dass sie bereits außer Hörweite war.
    »Baxter, es ist wirklich wichtig.« Hamilton stellte sich dicht vor ihn hin. Baxter richtete widerwillig den Blick auf ihn. Er sah, dass Hamilton nicht kostümiert war. Er trug ein elegant gebundenes Halstuch, einen vollendet geschnittenen Frack und eine modische Hose mit Bügelfalten. Sein unmaskiertes Gesicht hatte einen grimmigen Ausdruck.
    »Ich bin im Moment anderweitig beschäftigt, Hamilton. Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Gestern . . .« Hamilton schluckte schwer und nahm noch einmal einen neuen Anlauf. »Gestern hast du mir geraten, vorsichtig zu sein. Du hast mich gewarnt, mein Club könnte Gefahren mit sich bringen.«
    Baxter schenkte Hamilton sofort seine ungeteilte Aufmerksamkeit. »Ist etwas passiert?«
    »Mir ist nichts zugestoßen«, sagte Hamilton eilig. »Aber ich mache mir Sorgen um Norris. Wir haben gestern Abend ein Experiment in Mesmerismus durchgeführt.«
    »Ja, ich weiß. Der junge Norris ist das Forschungsobjekt gewesen.«
    Hamilton sah ihm forschend ins Gesicht. »Wie kommt es, dass du davon weißt?«
    »Das spielt im Moment keine Rolle. Was ist passiert? Hat sich Norris heute am früheren Abend in irgendeinem Ballsaal blamiert? Ich bezweifle, dass Lennox sich darüber freuen wird, aber ich glaube kaum, dass es sich als eine Katastrophe erweisen wird, ganz gleich, was vorgefallen ist. Mit dem Lennox-Vermögen schafft man es, so ziemlich jede Ausschweifung wettzumachen und üblen Nachreden vorzubeugen, selbst dann, wenn Norris seinen Arsch entblößt hat.«
    Hamilton starrte ihn an. »Mir ist absolut unbegreiflich, wie du von den Einzelheiten unseres Experiments erfahren haben könntest, aber das ist im Moment nicht wichtig. Die Sache ist die, dass der Magier dann schließlich . . .«
    »Der Magier?«
    Hamilton kniff ungeduldig die Lippen zusammen. »Die Person, die wir dafür engagiert haben, die Experimente durchzuführen. Wir nennen ihn unseren Magier. Verstehst du, es war alles äußerst amüsant. Jedenfalls hat der Magier Norris keineswegs angewiesen, in einem Ballsaal wie eine Henne zu gackern oder seine Hose runterzulassen. Es ist viel schlimmer gekommen.«
    »Was hat er getan?«
    »Er hat den Mesmerismus eingesetzt, um Norris dazu zu bringen, Anthony Tiles herauszufordern.«
    »Norris hat Tiles zu einem Duell herausgefordert? Ich kann es einfach nicht glauben.«
    »Es ist aber wahr«, flüsterte Hamilton. »Tiles war innerhalb der letzten zwei Jahre in mindestens drei Duelle verwickelt. Er ist erstaunlich aufbrausend. Und zudem ist er ein brillanter Schütze. Er trifft jedesmal.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Von mindestens einem seiner Gegner heißt es, dass er an seiner Wunde gestorben ist. Ein anderer ist in die Schulter getroffen worden und kann seinen linken Arm nicht mehr benutzen. Und der dritte ist schlichtweg verschwunden. Kein Mensch weiß, was aus ihm geworden ist, aber manche Leute behaupten, er hätte so schlimme Verletzungen davongetragen, dass er sich ständig mit Laudanum betäuben muss, um die unablässigen Schmerzen ertragen zu können.«
    »Ich gebe zu, dass Tiles alles getan hat, um sich einen ziemlich gefährlichen Ruf zu schaffen.«
    »Es heißt, dass er täglich bei Manton's übt. Er kann teuflisch gut schießen. Kein Mann, der bei klarem Verstand ist, würde ihn je zu einem Duell herausfordern.«
    »Genau. Und deshalb ist es auch nicht einleuchtend, dass Norris das getan haben soll.«
    Hamiltons Gesicht verzerrte sich. »Aber genau das hat er getan. Es sieht ihm so gar nicht ähnlich, Baxter. Unter all meinen Bekannten

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