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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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eine Dame, die Jagd auf einen Mörder machte.
    »Ich verabscheue Maskenbälle« murrte Baxter. »Erwachsene Menschen, die sich kostümieren und mit Masken herumlaufen. Was für ein Blödsinn.«
    »Du musst aber zugeben, dass uns dieser spezielle Ball sehr gelegen kommt.«
    »Ja, allerdings. Ich verlasse mich darauf, dass du mir sagst, wenn Ariel mit dem jungen Norris tanzt« sagte Baxter.
    »Sie hat mir vor ein paar Minuten Bescheid gesagt, sie hätte ausdrücklich dafür gesorgt, dass Norris ihren nächsten Tanz bekommt.«
    Die Pläne hatten sie sich an jenem Nachmittag zurechtgelegt. Ariel war diejenige gewesen, die vorgeschlagen hatte, Baxter eine zusätzliche Absicherung zu bieten. Sie hatte erklärt, dass sie mühelos dafür sorgen könnte, dass Norris wenigstens für gewisse Zeit vollauf beschäftigt war, die Baxter brauchte, um Norris' Schlafzimmer zu finden und es zu durchsuchen.
    »Es scheint, als müssten wir uns noch ein paar Minuten gedulden.« Baxter stellte sein Champagnerglas abrupt auf einem Tablett ab. »Diese Zeit könnten wir ebenso gut auch auf der Tanzfläche verbringen.«
    Charlotte blinzelte. »Forderst du mich etwa auf, mit dir zu tanzen, Baxter?«
    »Warum nicht? Schließlich sind wir miteinander verlobt, oder etwa nicht? Von Verlobten wird erwartet, dass sie solche Dinge tun. Ich vermute, du solltest es auch mit diesem albernen Pfeil und Bogen an deinem Handgelenk spielend schaffen, mit mir einen Walzer zu tanzen.«
    »Der Pfeil und der Bogen gehören zu meinem Kostüm. Und ich denke schon, dass ich einen Walzer bewerkstelligen kann.« Sie zog hinter ihrer federleichten Maske die Augenbrauen hoch. »Mir war gar nicht klar, dass du tanzt.«
    »Es ist schon eine ganze Weile her, seit ich das letzte Mal getanzt habe. Etliche Jahre, wenn ich es recht bedenke.« Er nahm sie an der Hand, ohne erst ihr förmliches Einverständnis abzuwarten. »Ich nehme an, es verhält sich ähnlich wie mit dem Reiten. Ich möchte bezweifeln, dass man jemals wieder vergisst, wie man es anstellt.«
    Sie verbarg ein Lächeln, während sie zuließ, dass er sie auf die Tanzfläche führte. »Ich kann nur hoffen, dass das der Fall ist, denn abgesehen von diesem Galopp, den Lennox vor ein paar Tagen mit mir auf der Tanzfläche hingelegt hat, hatte ich schon seit Ewigkeiten keine Übung mehr.
    Er blieb am Rand der Menschenmenge stehen und zog sie in seine Arme. »Dann versuchen wir uns am besten gar nicht erst an irgendwelchen kühnen Schrittfolgen.«
    Sie kicherte. »Wahrscheinlich werden wir zwei rostigen Barkassen ähneln, die inmitten unzähliger schnittiger Segeljachten auf einem See herumschwappen.«
    »Sei nicht albern.« Hinter den Schlitzen seiner Maske nahmen Baxters Augen einen eindringlichen Ausdruck an. »Du bist die anmutigste Barkasse im ganzen Saal.«
    Dieses unbeholfene Kompliment hätte sie eigentlich belustigen sollen, doch statt dessen wurde ihr warm ums Herz. »Danke. Das war die charmanteste Bemerkung, die ich seit langer Zeit gehört habe.«
    Ohne ein weiteres Wort schlang er seine Arme fester um sie.
    Baxter tanzte genauso, wie sie es erwartet hatte - voller Kraft und Beherrschtheit. Und doch wohnte seinen Bewegungen eine unterschwellige Sinnlichkeit inne, die sie daran erinnerte, wie er sie geliebt hatte. Sie gab sich ganz dem Moment hin. Es würde nicht viele solche Augenblicke geben, rief sie sich ins Gedächtnis zurück. Jeden, der sich ihr bot, musste sie in ihrer Erinnerung bewahren. Sie brauchte möglichst viele kostbare Erinnerungen, um sich auf eine Zukunft ohne Baxter einzurichten.
    Als die Klänge des Walzers um sie herum anschwollen, vergaß Charlotte vorübergehend die Gründe, weshalb sie mit Baxter hier war. Ihr war nur noch bewusst, dass sie in den Armen ihres Geliebten schwebte, des Mannes, dessen Gesicht sie für den Rest ihres Lebens in ihren Träumen vor sich sehen würde.
    Die funkelnden Lampions warfen gesprenkelte Muster aus Licht und Schatten auf die kostümierten Tänzer. Der Ballsaal war in ein unwirkliches Märchenland verwandelt worden, das von kostümierten Sagengestalten bevölkert war. Götter und Göttinnen aus dem frühen Griechenland vermischten sich mit den alten Gottheiten Roms, Ägyptens und Zamars. Wegelagerer und Piraten unterhielten sich mit Königinnen und Elfen. Und auf der Wasseroberfläche des juwelenbesetzten Teichs, der die Tanzfläche darstellte, lag Diana, die Göttin der Jagd, in den Armen eines Alchemisten und wurde von ihm herumgewirbelt.
    Als die

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