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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Baxter sehr leise an. »Es ist zu spät, um unsere Pläne jetzt noch zu ändern.«
    Hamilton versank in ein nervöses Schweigen.
    Baxter warf einen Seitenblick auf ihn, während das lebensgefährliche Zählen weiterlief. Hamilton bereitete diese ganze Angelegenheit wesentlich größere Sorgen als seinem Freund, der gerade zum Duell antrat. Norris war ganz entschieden nicht er selbst. Baxter hatte ihn verstohlen beobachtet, während sie die Vorbereitungen getroffen hatten.
    Norris hatte völlig apathisch auf ihn gewirkt. Er antwortete auf direkte Fragen, war aber nicht bereit, die Situation in allen Einzelheiten zu besprechen. Von dem, was um ihn herum vorging, schien er das meiste nicht wahrzunehmen. Als Hamilton ihn ein allerletztes Mal angefleht hatte, sich bei Tiles zu entschuldigen, um das Duell im letzten Moment noch zu verhindern, schien Norris ihn überhaupt nicht gehört zu haben.
    ». . . vierzehn, fünfzehn, sechzehn . . .«
    Hamilton trat von einem Fuß auf den anderen und sah Baxter noch einmal forschend von der Seite an. Baxter schüttelte kaum merklich den Kopf und warnte ihn stumm, jetzt kein Wort zu sagen.
    Er hatte sein Bestes getan, um Norris die allergrößten Chancen einzuräumen, vorausgesetzt, seine Pläne waren erfolgreich.
    Er hatte mit Tiles' Sekundanten anstelle der vereinbarten fünfzehn Schritte eine Entfernung von zwanzig Schritten ausgehandelt. Dieser größere Abstand zwischen den Gegnern würde selbst einem Mann von Tiles' Fähigkeiten ein akkurates Zielen erschweren.
    ». . . siebzehn, achtzehn, neunzehn, zwanzig.« In dem Grinsen des verlebten jungen Mannes drückte sich eine widerliche Vorfreude aus. »Macht euch bereit zum Feuern. Feuer.«
    Baxter hörte, wie Hamiltons Atem stockte. Auf dem Feld drehten sich die beiden Männer um. Norris unternahm gar nicht erst den Versuch, sorgfältig auf sein Ziel anzulegen. Er hielt die Pistole einfach in die richtige Richtung und drückte ab.
    Der Schuss dröhnte laut durch den Nebel.
    Tiles zuckte mit keiner Wimper. Er lächelte kalt und hob seine Pistole.
    Norris ließ seine Waffe sehr langsam sinken. Ein perplexer Ausdruck huschte über sein Gesicht. Er starrte Tiles an, der sorgsam auf ihn anlegte, und dann sah er Hamilton an. Baxter konnte den Schock und das Grauen erkennen, das sich in seinen Augen zu zeigen begann. Norris wandte sich wieder zu Tiles um. Seine Lippen bewegten sich, doch es kam kein Wort heraus.
    Mit eiskalter Berechnung feuerte Tiles seine Pistole ab. Ein zweiter Schuss hallte durch den Nebel.
    Norris blinzelte mehrfach schnell hintereinander und sah dann an sich selbst hinunter, als erwartete er, sein eigenes Blut zu sehen.
    Er war nicht der einzige, der überrascht zu sein schien. Alle Anwesenden, die sich versammelt hatten, um dem Duell als Zeugen beizuwohnen, starrten voller Erstaunen Norris an, der immer noch aufrecht dastand und nicht verletzt war.
    »Verdammter Mist, Tony hat seinen Mann verfehlt«, sagte schließlich einer der Beteiligten.
    Der Arzt, der dafür bezahlt worden war, dass er zu dem Duell erschien, stieg mit einer erwartungsvollen und geschäftigen Miene aus einer der Kutschen. Er blieb abrupt stehen, als er sah, dass Norris noch auf den Beinen war.
    Baxter trat vor. »Ein Schuss pro Mann. So war es abgemacht. Das Duell ist hiermit beendet.« Er beobachtete Tiles, der seine Pistole mit größter Aufmerksamkeit untersuchte. »Der Ehre ist Genüge getan worden. Ihr wisst ja, wie schnell sich derartige Gerüchte verbreiten. Lasst uns alle wieder nach Hause gehen, ehe die Behörden etwas von dieser Zusammenkunft erfahren.«
    Ein zustimmendes Gemurmel ertönte. Die Aussicht, verhaftet zu werden, weil man sich an einem Duell beteiligte, reichte aus, um den Schritten aller Anwesenden einen lebhaften Schwung zu verleihen. Die Männer begaben sich zu ihren Kutschen, die am Feldrand unter den Bäumen geparkt waren.
    Baxter sah stirnrunzelnd Norris an, der immer noch einen verängstigten und verwirrten Eindruck machte. Seine Augen waren jedoch nicht mehr glasig. Er nahm seine Umgebung jetzt wieder bewusst wahr.
    »Ich bringe Norris zur Kutsche.« Hamilton wollte auf seinen Freund zugehen.
    Baxter legte kurz eine Hand auf seinen Arm. »Ich möchte mich später mit euch beiden unterhalten. Und zwar noch heute Vormittag, ehe du Norris nach Hause bringst.«
    Hamilton zögerte, dann nickte er. »Ich weiß zwar nicht, was wir dir sagen könnten, aber wir sind dir einige Antworten schuldig. Norris und ich werden dich

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