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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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ich das Spülbecken in der Küche immer für diesen Zweck benutze.«
    »Anscheinend hat der Anblick der Flaschen sie stark beunruhigt, Sir.«
    »Verflucht noch mal! Aber jetzt lässt sich auch nichts mehr daran ändern. Fragen Sie schleunigst bei der Agentur nach, und beschaffen Sie uns eine neue Haushälterin. Nur Gott weiß, wie viel wir ihr diesmal bezahlen müssen. Jede neue ist immer teurer als die vorangegangene.«
    »Ja, Sir.« Lambert wich schlurfend einen Schritt zurück und zuckte zusammen. Er presste sich die Hand auf den Rücken.
    Baxter sah ihn stirnrunzelnd an. »Mir scheint, der Rheumatismus spielt Ihnen heute übel mit.«
    »Ja, Sir.«
    »Es tut mir leid, das zu hören. Haben Sie mit diesen neuen Behandlungsmethoden, denen Sie sich unterziehen, bisher schon Glück gehabt?«
    »Ich habe den Eindruck, dass ich nach jedem Besuch bei Dr. Flatt eine vorübergehende Besserung wahrnehmen kann, aber betrüblicherweise ist die Linderung nur sehr kurzlebig. Der Arzt versicherte mir jedoch, dass das Maß der Schmerzen mit jeder weiteren Behandlung stetig zurückgehen wird.«
    »Hm.« Baxter stellte keine weiteren Fragen.
    Er setzte absolut kein Vertrauen in Dr. Flatts Behandlungsmethoden, zu denen der Einsatz von animalischem Magnetismus gehörte, oder auch Mesmerismus, wie man es häufig nannte. Wenn man Naturwissenschaftler wie ihn fragte, dann war das die reinste Quacksalberei. Berühmte Autoritäten wie Benjamin Franklin aus Amerika und der französische Chemiker Antoine Lavoisier hatten Mesmers Arbeit schon vor Jahren öffentlich angeprangert. Die Meinungen dieser herausragenden Persönlichkeiten hatten jedoch nicht dazu beigetragen, die stetig steigende Flut von praktizierenden Ärzten einzudämmen, die behaupteten, unter Verwendung von Abwandlungen der Methoden Dr. Mesmers ganz erstaunliche Resultate erzielt zu haben.
    »Lady Trengloss, Sir«, rief ihm Lambert noch einmal ins Gedächtnis zurück.
    »Ja, ja, schon gut. Schicken Sie sie zu mir. Vermutlich ist es das beste, wenn ich dieses Gespräch so schnell wie möglich hinter mich bringe.« Baxter warf einen Blick auf die große Standuhr. »In einer Stunde habe ich einen Termin mit meiner neuen Arbeitgeberin.«
    »Arbeitgeberin? Als das bezeichnest du sie also?« Rosalind, Lady Trengloss, rauschte unaufgefordert an Lambert vorbei in Baxters Laboratorium. »Was für eine seltsame Bezeichnung für dieses Geschöpf.«
    »Aber bedauerlicherweise treffend.« Baxter nickte seiner Tante unwirsch zu. »Dir habe ich es schließlich zu verdanken, dass ich endlich doch noch eine einträgliche Erwerbstätigkeit gefunden habe, ob es mir passt oder nicht.«
    »Du kannst mich nicht für deine eigenen hinterlistigen Pläne verantwortlich machen.«
    Rosalind legte ihren schwarzweißen Seidenhut ab und ließ sich mit theatralischer Grazie auf einen Stuhl sinken. Ihr schwarzsilbernes Haar war wie immer elegant frisiert, und die modische Frisur unterstrich den prachtvollen Schnitt ihrer Gesichtszüge. Ihre dunklen Augen funkelten vor Zielstrebigkeit.
    Baxter musterte sie mit einer Mischung aus unwillig gezollter Zuneigung und akuter Ungeduld. Rosalind war die jüngere Schwester seiner verstorbenen Mutter, und er hatte sie sein Leben lang gekannt. Sie war jetzt sechzig, doch sie hatte sich das angeborene Empfinden für Eleganz und Stil bewahrt, das beiden Frauen in die Wiege gelegt worden war.
    Emma und Rosalind Claremont hatten London in ihren jungen Jahren im Sturm erobert. Beide hatten eine brillante Partie gemacht. Beide waren in ihren frühen Zwanzigern verwitwet, und keine von beiden hatte sich jemals wieder verheiratet. Statt dessen hatten sie sich in der enormen Macht gesonnt, die sie als reiche, schöne, adelige Witwen zwangsläufig besaßen. Ihr gesellschaftlicher Status und ihr Charme hatte sie dazu befähigt, Skandale und Gerüchte zu überleben, die für andere Frauen den Ruin bedeutet hätten.
    Baxter lächelte grimmig, als sich Lambert lautlos aus dem Laboratorium zurückzog. »Du musst zugeben, dass ich als Sekretär einzigartige Eignungen mitbringe.«
    Rosalind neigte den Kopf ein wenig zur Seite und dachte darüber nach. »Auf eine ganz seltsame Weise könntest du damit sogar recht haben. Du hast eine ganze Menge Erfahrung im Verwalten von Finanzen gesammelt, nicht wahr?«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Berichte mir, was du gestern bei deinem Vorstellungsgespräch über Charlotte Arkendale herausgefunden hast.«
    »Im Grunde genommen habe ich nur sehr

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