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Geliebte Rebellin

Titel: Geliebte Rebellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gewesen, die dieses leidenschaftliche Intermezzo als ein Experiment abgestempelt hatte, erinnerte sich Baxter. Er nahm an, er hätte erleichtert sein sollen, dass sie dem Vorfall nicht allzu viel Bedeutung beimaß, aber aus irgendwelchen Gründen konnte er nicht aufhören, verdrossen darüber nachzugrübeln.
    Mit jedem Tag, der verging, stellte sich Charlotte geschickter darin an, sein ruhiges und geordnetes Dasein durcheinanderzubringen.
    »Was wirst du jetzt tun?« fragte sie.
    »Ich werde in den Grünen Tisc h gehen, um Hamilton rauszuholen und ihn in diese Kutsche zu zerren, damit ich ungestört mit ihm reden kann.« Baxter nahm seine Brille ab und steckte sie in die Manteltasche.
    »Warum nimmst du deine Brille ab?«
    »Weil ich es vorziehe, wenn kein Mensch Notiz von mir nimmt. Diejenigen, die mich kennen, sind daran gewöhnt, mich mit Brille zu sehen. Ich möchte, dass diese Angelegenheit unter uns bleibt, denn sie geht nur Hamilton und mich etwas an.«
    »Ich verstehe«, sagte Charlotte behutsam. »Es handelt sich um eine Familienangelegenheit, nicht wahr?«
    »Bedauerlicherweise ja.«
    »Aber wie wirst du ohne Brille Hamilton in einer Menschenmenge finden können?«
    »Ein Freund von mir, der Earl von Masters, ist so etwas Ähnliches wie ein Erfinder. Er hat eine interessante Uhr für mich entworfen.« Er schob den Vorhang vor einem Fenster gerade so weit zur Seite, dass ein schwacher Mondstrahl in die Kutsche fallen konnte. Dann zog er seine Taschenuhr heraus und ließ den Deckel aufschnappen. Er hielt sich die Uhr dicht vor die Augen, als versuchte er, die Zeit abzulesen, so wie jemand es in einem relativ dunklen Raum getan hätte. Dann sah er Charlotte durch das Uhrglas an, bei dem es sich in Wirklichkeit um nichts anderes als ein geschliffenes Brillenglas handelte.
    »Was für ein kluger Einfall«, sagte Charlotte. »Eine Art Lorgnon.«
    »Masters ist ein sehr kluger Kerl. Er hat einige der Apparaturen für mein Laboratorium entwickelt.« Baxter ließ den Uhrdeckel wieder zuschnappen, steckte die Uhr in die Tasche und streckte die Hand nach dem Türgriff aus. »Vermutlich ist es keinen weiteren Versuch wert, dir ausreden zu wollen, dabeizusein, wenn ich mir Hamilton vornehme?«
    »Den Atem kannst du dir sparen. Schließlich war ich diejenige, die mit Miss Post zu tun hatte. Falls sich Hamilton tatsächlich einen solchen Unfug erlaubt hat, was ich bezweifeln möchte, hätte ich auch einige Fragen an ihn.«
    »Das hatte ich befürchtet.« Baxter stieg aus der Kutsche. Er drehte sich noch einmal um, als ihm schlagartig etwas einfiel. »Ich hätte selbst noch eine Frage zu Miss Posts Besuch bei dir.«
    »Und die wäre?«
    »Da heute morgen eines zum anderen gekommen ist, habe ich einen sehr merkwürdigen Aspekt an dieser ganzen Angelegenheit übersehen.
    »Ja?«
    »Wie kommt es, dass du die Geschichte nicht geglaubt hast, die Miss Post dir erzählen wollte? Was hat dich auf den Gedanken gebracht, dass sie nicht meine sitzengelassene Geliebte ist?«
    Charlotte gab ein leises damenhaftes Schnauben von sich. »Sei nicht albern, Baxter. Du würdest doch niemals eine arme Frau sitzenlassen, die ein Kind von dir bekommt. Ein derart hartherziges Vorgehen ließe sich absolut nicht mit deinem Charakter vereinbaren. Wer auch immer Miss Post zu mir geschickt haben mag, damit sie mir diese Geschichte erzählt, kann dich nicht gut kennen.«
    Baxter sah auf ihre schmale, gerade Nase, die unter der Kapuze ihres Umhangs nur mit Mühe zu erkennen war. »Ich halte es für weitaus wahrscheinlicher«, sagte er leise, »dass derjenige, der Miss Post beauftragt hat, diese Rolle zu spielen, dich nicht gut genug kennt, Charlotte.«
    Er schloss die Kutschentür, ehe sie etwas darauf erwidern konnte.
    Er sah sich noch einmal um, als er die Straße überquerte und auf das Lokal zuging. Ihr konnte nichts passieren, sagte er sich. Der Kutscher von Severedges würde sie im Auge behalten.
    Trotz der unerfreulichen Szene, die ihm bevorstand, ertappte er sich dabei, dass er lächelte, als er durch den Nebel lief. Die meisten Damen hätten Juliana Post diese unverschämte Geschichte aufs Wort geglaubt. Man hörte allzu oft von diesen Dingen. Frauen, die auf sich allein gestellt waren, fielen häufig den grausamen Verführungsversuchen von Männern zum Opfer, die keinerlei Bedenken hatten, sie im Stich zu lassen, sowie die Liaison ihnen lästig wurde.
    Im Zuge ihres äußerst ungewöhnlichen Berufsalltags hatte Charlotte die Schattenseiten

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