Geliebte Suenderin
Problem wird in Kürze gelöst werden.«
Lord Malton blies die Backen auf und schlug mit dem Stock auf den Boden. »Ihr wißt etwas, ja? Gut. Höchste Zeit, daß wir den verfluchten Kerl loswerden. Ich erwarte, daß Ihr mich über Eure Fortschritte informiert, Fletcher. Will beim Todesstoß dabeisein, verdammt noch mal.«
Colonel Fletcher hatte größte Mühe, seinen Abscheu zu verbergen. Wie locker dieser Zivilist vom Töten redete. Er fragte sich, wie er wohl reagieren würde, wenn er Tausende von verstümmelten und getöteten Körpern in einer nachmittäglichen Schlacht sehen müßte.
»Die Damen sagten gerade, wie erschöpft sie vom Jahrmarkt und von einer unangenehmen Schlägerei wären, die sie leider mit ansehen mußten, also werde ich mich von ihnen verabschieden«, schlug er vor und sah die beiden Lords erwartungsvoll an, so daß ihnen keine andere Wahl blieb, als sich ihm anzuschließen.
»Ich hatte gehofft, mehr von Eurer Verlobung zu hören, Lady Sabrina«, sagte Lord Malton. »Wann wird denn die Hochzeit stattfinden, und werdet Ihr in London heiraten? So viel zu erzählen, wißt Ihr, und alle sind so interessiert. Ich weiß aber, daß der Herzog nur Zeit bis zu dieser Woche hatte, um zu heiraten, sonst sollte er Camareigh verlieren. Ich frage mich, ob das immer noch gilt.« Er sah Sabrina fragend an, aber nachdem sie ihn nur abweisend anstarrte, hob er resigniert die Schulter.
»Nun denn, ich muß mich auf den Weg machen.«
»Wenn Ihr daran interessiert seid, meine Pläne in bezug auf Bonnie Charlie zu hören, schlage ich vor, daß wir uns beeilen.
Auf mich wartet eine Inspektion, Gentlemen«, sagte Colonel Fletcher sehr bestimmt, um die Sache zu beschleunigen. Bevor er das Zimmer verließ, fügte er noch hinzu: »Ich komme wieder, dann können wir unser Gespräch fortsetzen, Ladies.«
Sabrina saß zu Stein erstarrt da, das einzige Geräusch im Zimmer war das Ticken der Uhr. Sie beugte den Kopf und versteckte ihr Gesicht. Niedergeschlagen saß sie mit hängenden Schultern da. Ein ersticktes Schluchzen war zu hören, und sie kauerte sich tiefer in den Stuhl.
Mary lief schnell zu ihr und schlang ihre Arme um Sabrinas bebende Schultern. Sie ließ sie weinen, ihr schlanker Körper bäumte sich auf, und sie ließ ihren aufgestauten Gefühlen freien Lauf.
»Was soll ich bloß tun? Ich dachte, ich hätte mehr Zeit und hätte mir nie träumen lassen, daß sie es einfach in meiner Abwesenheit verkünden. Ich habe Lucien wieder einmal unterschätzt.
Ich hatte vergessen, wie hinterlistig er sein kann.« Sabrina hob ihr tränenüberströmtes Gesicht. »Ich werde es einfach nicht tun!
Ich lasse mich nicht zur Ehe mit ihm zwingen! Ich könnte es nicht ertragen, nicht, nachdem er mich so erniedrigt hat. Ich muß etwas unternehmen. Er wird dafür bezahlen. Er verdient es, seinen Besitz zu verlieren und von allen ausgelacht zu werden, wenn ich ihm am Altar davonlaufe, genau wie seine letzte Verlobte«, drohte Sabrina, und ihre Augen blitzten rachelüstern.
Mary schüttelte hilflos den Kopf. »Ich glaube nicht, daß du ihn aufhalten kannst. Wie kannst du eine Hochzeit verhindern, von der jeder weiß? Warum heiratest du ihn nicht einfach, Rina?
Damit wären alle Probleme gelöst, besonders jetzt, wo Colonel Fletcher über uns Bescheid weiß. Wie kannst du weiter Geld beschaffen, wenn er alles, was wir tun, beobachtet? Ich sehe sonst keinen Ausweg.«
»Ich werde mich nicht damit abfinden«, sagte Sabrina trotzig, und ihre Stimme wurde hart und entschlossen. »Mary, wir haben schon sehr viel Geld. Wenn ich nur noch ein bißchen mehr beschaffen kann, dann werde ich es persönlich dem Marquis bringen, dann wird er uns in Ruhe lassen. Außerdem, wenn der Herzog mich nicht finden kann, dann hat er auch keine Braut zum Heiraten!«
Mary ging in die Hocke und schaute in Sabrinas entschlossenes Gesicht. »Ich glaube, Colonel Fletcher hatte recht, wir haben in einer Traumwelt gelebt.«
»Mary!« rief Sabrina betroffen, »du kannst mich jetzt nicht im Stich lassen. Ich dachte, wir wären eine Familie!« Sie nagte nervös an ihrer Unterlippe. Mary durfte sie einfach nicht verlieren. »Du wirst dich doch nicht gegen mich stellen, oder?«
»Natürlich nicht, Rina, wie kannst du so etwas denken.«
Sabrinas fiebriger Blick machte ihr Sorgen.
»Gut.« Sabrina lächelte, drückte sie kurz, dann stand sie auf.
»Wir müssen Pläne machen, Mary. Wenn mich nicht alles täuscht, steht uns ein Besuch des Marquis oder Luciens
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