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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gesicht sah. »Charlie, Sie wollen doch nicht etwa da hingehen, oder?«
    fragte er besorgt. »Deswegen wollte ich es nicht erzählen. Mir gefällt das nicht. Der narbengesichtige Herr ist gefährlich.«
    »Ich hatte geglaubt, du würdest dich als erster an dem Mann rächen wollen, der auf deinen Bruder geschossen hat!« sagte Sabrina vorwurfsvoll.
    Will ballte drohend die Fäuste. »Ich würde ihn am liebsten vierteilen, aber John wird wieder gesund, und ich hab’ bei dem Mann so ein ungutes Gefühl. Er ist den Preis nicht wert, den wir bezahlen müßten.«
    »Ich weiß, daß du kein Feigling bist, Will, und wenn es dir lieber ist, heute nacht nicht mitzukommen, dann laß es. Ich mache dir keinen Vorwurf, aber ich werde auf jeden Fall hingehen«, sagte Sabrina entschlossen.
    Will schüttelte den Kopf. »Sie wissen doch, daß ich Sie nicht allein gehen lasse. Sie brauchen mich. Ich wünschte bloß, John wäre auch dabei.«
    »Will, wir sind immer in Gefahr. Jedesmal, wenn wir losreiten, riskieren wir Gefangenschaft und Tod. Diesmal ist es nichts anderes - außer daß wir schon wissen, worauf wir uns einlassen und wer unser Gegner ist. Unsere Chancen stehen besser, als wenn wir jemanden auf der Straße überfallen. Keine Sorge, das wird einer unserer leichtesten und einträglichsten Jobs werden«, sagte Sabrina zuversichtlich. »Ich freue mich schon auf das Gesicht unseres narbengesichtigen Freundes, wenn wir unangemeldet auf seiner Party erscheinen. Er wird für seinen fehl-angebrachten Mut neulich abend bezahlen.«
    Will nickte zustimmend, aber er sah immer noch sehr besorgt aus.
    »Ich muß jetzt gehen, aber ich möchte vorher noch John sehen«, sagte sie zu Mrs. Taylor, die gerade in die Küche zu-rückkehrte. Sabrina setzte das Kätzchen auf den Boden, wo es schnell zu einem Korb neben dem Feuer lief, sich darin zusammenrollte und sofort wieder einschlief.
    John saß gestützt von einem riesigen Federbett, und neben seiner massigen Gestalt wirkten die vier Bettpfosten fast zierlich. Er hatte sich eine Decke über sein Nachthemd hochgezogen und starrte grimmig aus dem Fenster, den Becher mit Kaffee in einer Hand, als Sabrina, Mrs. Taylor und Will ins Zimmer kamen.
    »Charlie!« rief John erfreut, verschwand dann aber mit hochrotem Kopf weiter unter seinem Quilt. »Das ist kein Platz für eine Lady. Mam, du hättest sie nicht hierherbringen dürfen«, klagte er.
    »Seit wann hat irgend jemand Lady Sabrina etwas verbieten können? Sie macht doch immer was sie will, und so soll es auch sein. Sei froh, daß sie an dich Holzkopf überhaupt gedacht hat.«
    »Wie fühlst du dich denn, John?« fragte Sabrina teilnahms-voll und setzte sich auf die Bettkante.
    »Oh, wunderbar, Charlie, schon viel besser.«
    »Ich hab’ dir Spielkarten mitgebracht, und Mary hat dir Stachelbeertörtchen gemacht, weil sie weiß, wie sehr du Süßes magst.« Sabrina stellte die Dinge neben das Bett.
    John grinste verlegen, und seine haselnußbraunen Augen strahlten. »Ach, das ist aber zu nett von Ihnen, Charlie. Und danken Sie auch Lady Mary«, fügte er schüchtern hinzu und bestätigte somit Sabrinas Verdacht, daß er Mary heimlich ver-ehrte.
    »Das werde ich, John. Sie wird sich sehr freuen, wenn sie hört, wieviel besser es dir geht. So, jetzt muß ich aber los.« Sabrina machte Will ein Zeichen mitzukommen, und gemeinsam verlie-
    ßen sie das Zimmer.
    »Wir treffen uns um neun im Obstgarten. Wir dürfen nicht zu früh da sein. Wir warten, bis die Herren schon einiges getrunken haben und nicht mehr so erpicht auf Heldentaten sind«, sagte Sabrina nachdenklich. »Obwohl es mir fast lieber wäre, wenn unser narbengesichtiger Freund uns provozierte. Dann hätte ich einen Grund, ihn aufzuspießen.«
    Will schüttelte resigniert seinen Lockenkopf. »Ich werde da sein, aber für mich ist es wie eine Warnung, daß John verwundet ist, heute abend Vollmond ist und der Gastgeber ausgerechnet derjenige ist, der John angeschossen hat und den wir wieder ausrauben werden. Das bedeutet ‘ne ganze Menge Ärger.«
    Sabrinas Mund wurde schmal vor Zorn. Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und schaute hoch zu Will, dem sie gerade bis zur Brust reichte. »Ich hab’ nicht gewußt, daß Will Taylor ein Feigling ist und Angst vor seinem eigenen Schatten hat.«
    Will lief rot an, und seine Hände ballten sich zu Fäusten, aber es gelang ihm, sich zu beherrschen.
    »Hör mal, Will«, lenkte Sabrina ein und legte ihre kleine Hand auf seinen muskulösen

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