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Geliebte Suenderin

Geliebte Suenderin

Titel: Geliebte Suenderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie, und es ist alles Eure Schuld!« schrie sie ihn mit tränenüberströmtem Gesicht an.
    Lucien legte sie in die Arme des Majordomus und sprintete die Treppe hinauf, folgte dem zischenden Peitschenlaut mit wild entschlossenem Gesicht. Er fand das Zimmer, packte den erhobenen Arm des Marquis und drehte ihn brutal auf dessen Rük-ken, so daß er erschrocken die Peitsche fallen ließ.
    »Was, zum Teufel -?« schrie er und drehte sich mit wutver-zerrtem Gesicht um, bis er direkt in Luciens Augen und auf seine Narbe sah, die ganz weiß geworden ist. Er bekam Angst, als Luciens Griff schmerzhaft fester wurde, dann schrie er laut auf, und Lucien schob ihn angewidert von sich.
    »Raus hier! Und wenn Ihr je wieder Hand an sie legt, werde ich diese Peitsche nehmen und Euch Euer feiges Fell abziehen«, warnte er den Marquis. Dann wandte er sich von ihm ab zu der Gestalt, die zusammengekauert auf dem Boden lag.
    Lucien nahm sie behutsam in die Arme und legte sie zärtlich bäuchlings aufs Bett, um die aufgerissene Haut, die blutverschmiert durch ihr zerrissenes Kleid lugte, nicht zu berühren.
    Mit grimmigem Gesicht strich er ihr eine schwarze Locke aus dem blassen, schmerzverzerrten Gesicht und starrte sie an. Er wartete, bis ihre Augenlider flatterten, sich langsam öffneten und ihn die großen, violetten Augen ansahen.
    »Ich hasse dich, Lucien«, flüsterte sie. »Bist du gekommen, um dich an deinem Sieg zu weiden?«
    Luciens Mund wurde schmal, denn genau deshalb war er gekommen, und statt dessen hatte er sie fast ohnmächtig vor Schmerz gefunden. Und alles wegen ihm. »Ich weide mich nicht daran, Sabrina, ich hätte dich nie so verletzt«, sagte er ehrlich.
    Aber Sabrinas Vertrauen war gebrochen, ihre Jungmädchen-liebe zu ihm zerstört, jetzt empfand sie nur noch Haß für ihn.
    »Lügner«, sagte sie, und ihre dichten Wimpern senkten sich über ihre Augen, schlossen ihn aus.
    Lucien streichelte trotz ihrer ausbleibenden Reaktion weiter das weiche Haar aus ihrem Gesicht. Er schaute über die Schulter, als Mary das Zimmer betrat, mit einer Schüssel Wasser und Tüchern, um ihre Wunden zu reinigen. Sie stellte sich neben ihn und sah hinunter auf Sabrinas blutigen Rücken, und Tränen schossen ihr in die Augen, als sie die stolze Sabrina so gedemütigt und erniedrigt daliegen sah.
    »Wenn Ihr uns bitte verlassen würdet«, sagte sie mit eisiger Stimme, ohne den Blick von ihrer Schwester zu wenden.
    Lucien stand auf und verließ wortlos das Zimmer. Er ging zielstrebig die Treppe hinunter zu einer Tür, hinter der laute Stimmen zu hören waren.
    »Wie konntest du die Kleine schlagen?« fragte die Contessa wütend. »So können wir sie nicht behandeln. Das macht sie nur noch rebellischer. Außerdem hättest du ihre Schönheit ruinieren können, und mehr haben wir bei ihr nicht zu bieten.« Die Contessa dachte immer praktisch. Ihre braunen Augen zeigten einen Anflug von Herzlichkeit. »Ich mag die Kleine seltsamer-weise, und ich möchte nicht sehen, wie du ihren Esprit brichst.«
    »Ich auch nicht«, sagte Lucien und trat ins Zimmer. »Sie trifft für den Vorfall bei Granston keine Schuld. Ich habe sie ge-täuscht, und ich bin hergekommen, um das wiedergutzumachen und damit wir ein Arrangement finden, das Euch befriedigen sollte.«
    Der Marquis musterte den Herzog mißtrauisch. »Ich glaube nicht, daß wir etwas zu besprechen haben, Euer Gnaden«, sagte der Marquis frostig, die grobe Behandlung durch den Herzog hatte seinen Stolz verletzt.
    »Oh, ich denke schon«, widersprach ihm Lucien. »Ich habe nämlich vor, Eure Tochter Sabrina zu heiraten.«
    Dem Marquis verschlug es den Atem. »Heiraten?« fragte er mit weitaufgerissenen Augen. »Das ist eine Unverschämtheit.
    Ihr seid bereits verlobt und -«
    Der hochmütige Blick des Herzogs erstickte den Rest dessen, was der Marquis hatte sagen wollen. »Aufgrund unglücklicher Umstände existiert diese Verlobung nicht mehr, und deshalb steht es mir frei, eine andere Braut zu wählen«, informierte Lucien den Marquis und die Contessa, die baß erstaunt lauschten, »und ich wähle Eure Tochter.«
    »Aspetti un momento, per favore«, murmelte die Contessa, »ich muß mich zuerst einmal setzen. Die Aufregung ist zuviel für mich, und ich werde etwas Wein bestellen, den ich dringend brauche, caro.«
    »Natürlich«, strahlte der Marquis, »schließlich haben wir ja einen Grund zum Feiern.«
    »Ihr werdet verzeihen, wenn ich passe«, sagte der Herzog mit eisiger Stimme, die keinen

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