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Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Titel: Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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schlechten Scherz. Seine Gefühle waren zu einem Witz geworden. Sie sah ihn nicht einmal als Freund, geschweige denn als Verehrer.
    Wenn er jemand ganz anderes wäre, würde er sich jetzt auf blumige Reden verlegen. Wenn er das täte, würde sie ihn vermutlich auslachen. Außerdem hielt er nichts davon, sich als ein anderer auszugeben, als er war. Selbst wenn sie unter dem poetischen Unsinn dahinschmolz, den es ihm gelang, von sich zu geben, wäre sie nur enttäuscht, wenn sie erst einmal miteinander vertraut geworden waren und er dann wieder anfing, Witze über Tod und Tripper zu machen.
    „Machen Sie sich keine Sorgen, meine Liebe“, sagte er ein wenig barscher, als er es eigentlich vorhatte. „Ich bin Arzt. Uns ist es nicht erlaubt, Gefühle zu haben. Sie neigen dazu, unsere fachliche Urteilskraft zu beeinträchtigen. Ich bin hier, um Ihnen einen Vorschlag zu machen.“
    „Oh?“ Sie reckte das Kinn. „Auf einer Skala von langweilig bis unanständig, wo ungefähr ließe er sich einordnen?“
    „Leicht skandalös.“ Er klopfte leicht auf den Tisch. „Ich habe eine Wette für Sie, wenn Sie den Mumm dazu haben.“
    Ihr Kinn ruckte noch ein wenig höher. „Eine Wette wäre völlig witzlos. Sie haben nichts, was ich gerne haben will.“
    Das beachtete er nicht weiter. „Ich wette“, sagte er, „dass ich Ihnen vor Weihnachten noch etwas zeige, was selbst Ihre Fähigkeit zu guter Laune überfordert.“
    Sie runzelte die Stirn. „Was meinen Sie?"
    „Ich sehe Leicester von seiner schlimmsten Seite. In fünf Minuten gehe ich zu meinem nächsten Hausbesuch. Sie lächeln, und Sie wünschen sich Dinge, und Sie sehen die ganze Welt im besten Licht. Ich wette, dass ich Ihnen eine Situation zeigen kann, die überhaupt keine gute Seite hat.“
    Er hatte keine Eisenbeschläge, aber er hatte seine Version davon: Hausbesuche.
    Sie dachte ein paar Augenblicke lang darüber nach. „Was bekommen Sie, wenn Sie gewinnen?“
    „Dazu kommen wir gleich, wenn Sie sich bitte gedulden. Die viel wichtigere Frage ist doch, was wünschen Sie sich, wenn Sie gewinnen? Sie können mich um jeden Gefallen bitten. Sie können von mir verlangen, dass ich zwanzig Minuten lang auf dem Marktplatz Kopfstand mache, wenn Sie das möchten. Denken Sie nach, Miss Charingford, tausend Möglichkeiten, mich in Verlegenheit zu bringen. Das müsste Ihnen doch eigentlich etwas wert sein.“
    Sie runzelte die Stirn und klopfte sich mit dem Finger auf die Lippen. Sie sah ihn nicht an, während sie nachdachte. Sie hielt einfach nur den Kopf schief und kniff die Augen zusammen. Schließlich nickte sie. „Was, wenn ich verlangte, dass Sie nie wieder etwas zu mir sagen?“
    Seine Lungen verweigerten ihren Dienst. „Ist es … ist es das, was Sie sich wünschen würden?“
    „Keine sarkastischen Bemerkungen. Kein beißender Witz. Keine Anspielungen auf die Fehler in meiner Vergangenheit.“ Sie senkte ihre Stimme. „Ja, Dr. Grantham. Das würde mich reizen. Das würde mich sogar sehr reizen.“
    Er schluckte. Jedes Wort, das sie sagte, schmerzte ihn. Sie hatte nicht nur eine Abneigung gegen ihn, sie hasste ihn. Aber wenn es so nun einmal war … war es am besten, wenn er das jetzt herausfand.
    „Was wenn Sie später Ihre Meinung ändern? Wäre es mir auf immer versagt, mit Ihnen zu reden?“
    Sie dachte darüber einen Moment nach. „Ich nehme an, sollte es dazu kommen, dass ich mich soweit vergesse, mir zu wünschen, Ihre lästige Stimme zu hören, sollte es mir zugestanden sein, auf die Einlösung Ihres Wetteinsatzes zu verzichten. Es muss kein dauerhafter Zustand sein.“ Sie legte den Kopf schief und schaute ihn an. „Aber das wird es natürlich sein.“
    „Es sei denn, ich gewinne.“
    Sie tat diese Möglichkeit mit einer Handbewegung ab. „Und welche Peinlichkeit beabsichtigen Sie, mir zuzumuten, falls Sie als Sieger aus der Wette hervorgehen?“, erkundigte sich Miss Charingford.
    „Ich will einen Kuss.“
    Ihr Kopf ruckte zu ihm herum. Ihre Augen wurden groß. Sie schaute ihm ins Gesicht. Er hätte am liebsten die Hand ausgestreckt und wäre mit den Fingerspitzen über ihre Wange gefahren, bis ihre Lippen weich wurden.
    „Ein Kuss“, wiederholte sie. „Sie wollen einen Kuss. Von mir. “
    „Ihre Ohren scheinen mit brauchbarer Genauigkeit zu funktionieren.“ Seine eigenen Worte schienen harsch und knapp. „Wenn Sie verlieren, bekomme ich einen Kuss von Ihnen. Aber einen richtigen Kuss – nicht so einen schäbigen Schmatzer auf die

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