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Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter

Titel: Geliebte Widersacher 03 - Zaertlicher Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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ballte die Hände zu Fäusten. „Was für ein Sohn würde einfach nichts unternehmen? Ich mache mir um sein Herz Sorgen, Lydia, wenn er aus dieser Umgebung entfernt würde. Und ich fürchte um seine Gesundheit, wenn er dort bleibt.“ Er nahm einen langen bebenden Atemzug. „Meine Güte, Lydia. Ich wünschte, du würdest mir sagen, was du von seinem Sohn hältst.“
    Ihre Blicke trafen sich. Er war sich nicht sicher, ab wann sie es gewusst hatte. An welchem Punkt der Geschichte ihr die Wahrheit aufgegangen war. Himmel, als er begonnen hatte zu reden, war er sich nicht sicher gewesen, ob sie nicht schon alles wusste. Sein Vater hatte es mit dem, was er gesagt hatte, eigentlich deutlich genug gemacht, bevor Jonas den Tee brachte.
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu. „Sein Name ist Lucas … Grantham?“
    Ein kurzes, knappes Nicken.
    „Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie mich zu Ihrem Vater bringen.“
    „Nein.“ Er wandte den Blick ab. „Das habe ich nicht. Aber ihm habe ich erzählt, dass ich Sie zu ihm bringe.“ Er lächelte. „Er hat Ihnen sein Schmalz-mit-Reis-Rezept gegeben, was ein klarer Beweis dafür ist, dass er Sie gern hat. Er erwähnt das nur Leuten gegenüber, die er mag. Und machen Sie sich keine Sorgen wegen des Zuckers in Ihrem Tee. Er hasst es auch, wenn ich welchen nehme.“
    Es war wirres Geplapper. Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Sie stand vor ihm, schaute ihn an.
    „Sie wollen, dass ich Ihnen sage, was ich von Ihnen halte.“ Sie machte noch einen Schritt auf ihn zu.
    „Ich wollte Zeit mit Ihnen verbringen, Sie davon überzeugen, dass ich nicht das Ungeheuer bin, das Sie fürchten.“ Er blickte weg. „Wie wenig war mir bewusst, dass ich in diesen paar Tagen auch mehr über Sie erfahren würde. Dass Sie tapfer sind, dass unter Ihrem Lachen und Ihrer Fröhlichkeit ein gerüttelt Maß Vernunft liegt.“ Er schluckte. Er plapperte immer noch unnützes Zeug. „Sie machen mich glücklich. Und was ich vor allem wissen will, ist … Meinen Sie, Sie könnten je das Gleiche für mich empfinden?“
    Sie legte ihn einen Finger auf die Lippen. „Jonas.“
    Sein Vorname klang ungewohnt von ihren Lippen. Es war das erste Mal, dass er ihn von ihr hörte. Der Tannenduft war schwer. Er musste sie immerzu ansehen. Sie legte ihre Hände auf seine Arme – die Locken an ihren Wangen streiften sein Kinn. Sie stand so nahe, dass er sie fast schmecken konnte. Sie trat noch näher. Jonas beugte sich vor, kostete ihren süßen Atem. Ihre Lippen waren verlockend nahe. Und dann …
    … küsste sie ihn.
    Oh Gott. Einen Augenblick lang war er wie erstarrt, obwohl sie ihn nur an dieser einen einzigen Stelle berührte. Ihre Lippen auf seinen – wie lange hatte er sich das ausgemalt? Lange genug, dass er die Augen schloss, sich ganz dem Gefühl überließ. Diese leichte Liebkosung, das Streifen ihrer Lippen über seine …
    Er hätte es bittersüß genannt, aber alle Süße kam von ihr, die Bitterkeit von ihm. Ihr Kuss wusch nicht den dunklen Schmerz fort, den er im Herzen spürte. Stattdessen umarmte er ihn, erkannte ihn an. Das hier ist echt , sagte ihr Kuss, dein Schmerz ist echt. Er ist echt und wichtig. Daher lass ihn mich mit dir teilen.
    Es war ein Kuss wie dunkle Schokolade, eine berauschende Mischung aus Kakao und Zucker, jede Zutat war für sich genommen unvollkommen, aber zusammen raubten sie ihm den Atem. Und als er sie kostete, als er an ihren Lippen knabberte und sie sich ihm öffnete, war sie süß und herb, wie Kirschen in Branntwein.
    Er schlang die Arme um sie und küsste sie fester. „Lydia.“ Ihr Name war perfekt auf seinen Lippen, perfekt, um gegen ihre geflüstert zu werden.
    Und Himmel, sie wusste, wie man küsste. Ein Mann konnte in einem Kuss wie diesem versinken und nie wieder gehen wollen. Ihr Körper schmiegte sich an seinen, gab seine ganzen Geheimnisse preis. Ihre warme Brust, als sich ihre sexuelle Erregung steigerte, ihre fest gewordenen Brustspitzen, die er leicht durch die vielen Lagen Stoff hindurch spüren konnte. Ihre Hüften, die sich an seine pressten, die seine wachsende Erregung mit ihrer eigenen zur Kenntnis nahmen.
    Er hatte einen Kuss zur Wintersonnenwende gewollt. Aber insgeheim hatte er sich hiernach gesehnt – dass sie ihn nicht nur wahrnahm, sondern auch mochte. Vielleicht sogar liebte.
    „Jonas“, flüsterte sie. Er beugte sich vor und stützte die Hände auf den rauen Putz zu beiden Seiten ihres Kopfes. Tannennadeln kitzelten ihn an den Beinen,

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