Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition)

Titel: Geliebte zweier Welten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Valenti
Vom Netzwerk:
gefallen?«
    Aileen schwieg und dachte über die Antwort nach.
    »Ja.« Sie drückte ihr Gesicht in das Kissen. Sie schämte sich. »Wie kann es mir gefallen, Blut zu trinken?«
    »Blut trinken ist zu allgemein«, korrigierte er sie lächelnd. »Du magst nur mein Blut, damit das klar ist, meine Süße. Genau wie ich nur dein Blut mag. Dein Blut ist sehr wirkungsvoll«, gab er zu und leckte ihr Ohr zärtlich. »Ich habe mich noch nie so gut gefühlt.«
    »Deins ist … lecker. Nein, nicht lecker, köstlich.«
    »Danke.« Er gab ihr einen feuchten Kuss in den Nacken.
    »Und wenn ich dein Blut trinke … dann bin ich nicht mehr hungrig bis …?«
    »Wir trinken einmal täglich voneinander, und so können wir unser Essen genießen. Jetzt kannst du essen, was immer du willst, und du wirst merken, dass es dich sättigt, weil mein Blut dich für heute gesättigt hat. Wir werden in wunderbare, einzigartige Restaurants gehen. Gemeinsam können wir so viele Dinge genießen …« Er umarmte sie heftiger, zeigte ihr so seine Freude darüber, sie endlich gefunden zu haben und von ihr angenommen worden zu sein.
    Während sie über seine Worte nachdachte, erinnerte sich Aileen daran, wie er sie in jeglicher Hinsicht erfüllt hatte. Sein Blut war die reinste Delikatesse, und die Art und Weise, wie er sie geliebt hatte … Sie war überrascht, dass sie beide das überlebt hatten.
    Dann tauchten die ganzen Bilder von Calebs Leben auf. Sie waren vor ihr abgelaufen, während sie von ihm trank.
    »Und ich weiß jetzt auch alles von dir«, flüsterte sie.
    Es folgte ein langes und hinausgezögertes Schweigen.
    »Ich habe gesehen, wie du gegen die Römer gekämpft hast, gegen die Wikinger …«
    »Germanen«, sagte er mit harter Stimme.
    »Ja …« Sie drehte sich um, ohne den Kreis, den seine Arme bildeten, zu verlassen. »Du warst einer der wenigen, die die Belagerung des alten Römischen Reiches überlebten.«
    Er nickte. Caleb sah sie aufmerksam an, er versuchte herauszufinden, ob Ablehnung in ihrem Blick lag. Er nahm Aileens Oberschenkel und legte ihn über seine Hüfte.
    »Nein, warte«, schimpfte sie. »Ich möchte …«
    »Ganz ruhig«, sagte er und streichelte ihr Bein. »Ich spüre das Gewicht deines Körpers gerne. Ich werde nichts tun … erst einmal.« Ein Funkeln ließ seine Augen aufleuchten. »Aber ich bin keine Mumie, ich warne dich.«
    »Du bist zweitausend Jahre alt«, neckte sie ihn schmunzelnd. »Aber jetzt bleib endlich mal still, okay? Ich möchte, dass wir über das reden, was ich gesehen habe, und ich kann nicht denken, wenn du …«
    »… wenn ich dich berühre?« Fragend hob er die Augenbrauen und lachte schelmisch.
    Aileen ertappte sich dabei, wie sie Calebs spitzbübisches Lächeln bewunderte. Sie war ganz verrückt nach ihm und musste sich zwingen, sich zu konzentrieren, um die Visionen wieder aufzunehmen.
    »Konzentrier dich, ich möchte darüber sprechen, was ich gesehen habe«, murmelte sie und starrte auf sein Kinn. »Mein Vater und du habt das keltische Volk in seinen Kriegen angeführt.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Du hast ihn sehr geliebt.«
    »Ja, ich habe dir bereits gesagt, dass er wie ein Bruder für mich war.« Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr.
    »Er hat gut ausgesehen, oder?«
    »Ich denke doch.« Er zog eine Schnute und lächelte sie dann amüsiert an. »Man muss nur einen Blick auf dich werfen.«
    »Ich habe sehr viele Sachen gesehen, Caleb.« Sie schaute ihn zärtlich an. »Ich habe eine Gruppe von Kindern gesehen, die versuchten, in den Wäldern zu überleben, nachdem die Römer und die Germanen euch fast alles weggenommen hatten.«
    »Sie haben unsere Mütter weggebracht, unsere Väter vor unseren Augen ermordet. Uns wollten sie für die kommenden Heere rekrutieren, das, was die neuen Hundertschaften sein würden, aber … wir sind geflohen. Das wäre ihnen nie gelungen, wenn nicht ein paar dieser räudigen Hunde unseres Dorfes uns verraten hätten.«
    »Dann seid ihr in die Wälder geflüchtet, habt euch versteckt, euch vorbereitet, um euch ihnen entgegenzustellen. Aber ihr wart noch Kinder.«
    »Ja, sie hatten gedacht, wir würden uns fügsam verhalten, bis sie nach uns suchen würden. Wir waren mehr als zwanzig Kinder aus unserem Dorf. Doch sie kannten uns schlecht, sie hätten nicht gedacht, dass keltische Kinder dasselbe kriegerische Blut in den Adern haben wie die Männer, gegen die sie gekämpft haben. Mutige Männer, die ihr Land und ihre Familien mit ihrem Leben

Weitere Kostenlose Bücher