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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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sie einige ihrer Sichtweisen korrigierte.
    Sie hielt auf halber Strecke an und lehnte sich gegen einen dicken Baum, um über ihre neue Stellung nachzudenken. Sie liebte Iain und traute ihm vollkommen. Es wäre nicht richtig, sich ihm offen zu widersetzen. Sie würde also geduldig warten, bis er es nicht mehr für nötig hielt, sie ständig im Auge zu behalten.
    Vielleicht wußte Frances Catherine Rat. Judith wollte Iain zwar glücklich machen, aber sie wollte sich selbst nicht zur Sklavin degradieren lassen. Ihre Freundin war seit langer Zeit verheiratet und hatte bestimmt anfängliche Probleme mit Patrick gehabt. Wie hatte sie es wohl geschafft, Patrick dazu zu bringen, sich ihre Meinungen anzuhören?
    Judith stieß sich vom Baumstamm ab und setzte ihren Weg fort.
    Der erste Stein traf genau ihre Wirbelsäule. Sie fiel vornüber und landete hart auf den Knien. Sie war so überrascht, daß sie sich unwillkürlich umdrehte, um nach ihrem Angreifer zu sehen.
    Sie entdeckte den Jungen – Sekunden, bevor sie der zweite Stein traf. Das schartige Felsstück bohrte sich in das zarte Fleisch unter ihrem rechten Auge. Sie spürte das Blut ihre Wange herunterlaufen.
    Es blieb keine Zeit zu schreien. Der dritte Stein traf sie an der linken Schläfe. Judith brach auf dem Boden zusammen. Ob noch andere Steine folgen, konnte sie nicht mehr sagen, weil sie in Ohnmacht fiel.
     
    Iain wurde wütend, als Judith nicht pünktlich zur Festung zurückkehrte. Er lauschte Erins Bericht über die Möglichkeit einer Allianz zwischen den Dunbars und den Macleans, war aber nicht wirklich bei der Sache. Erin sagte ihm nur, was er schon wußte, und der Bericht wurde ausschließlich für Graham wiederholt. Der Sprecher des Rates hatte nicht an ein eventuelles Zustandekommen eines solchen Bündnisses geglaubt, denn er hielt die Führer beider Clans für zu alt und zu verbohrt, ihre Macht zugunsten einer anderen Familie auch nur einzuschränken. Nun aber, als er hörte, was Erin auf dem Treffen beobachtet hatte, mußte er seine Meinung ändern.
    Und immer noch war Judith nicht zurückgekehrt. In seinen Eingeweiden spürte Iain instinktiv, daß etwas nicht stimmte. Dann sagte er sich wieder, daß sie einfach die Zeit verplaudert hatte. Wahrscheinlich saß sie bei Frances Catherine am Tisch, tief versunken in das eine oder andere Thema, und bemerkte gar nicht, wieviel Zeit verstrichen war. Doch auch diese logische Erklärung ließ seine Sorge nicht geringer werden.
    Schließlich konnte er nicht mehr still herumsitzen: Er verkündete nicht, daß er gehen wollte, sondern stand einfach auf und setzte sich in Bewegung.
    »Wohin willst du, Iain?« rief Graham hinter ihm her. »Wir müssen einen Plan entwerfen.«
    »Ich bleibe nicht lange weg«, antwortete Iain. »Ich möchte Judith suchen. Sie hätte längst wieder hier sein müssen.«
    »Wahrscheinlich hat sie die Zeit vergessen«, vermutete Brodick.
    »Nein.«
    »Vielleicht stellt sie dich auf die Probe?« fragte der Krieger und grinste. »Die Frau ist stur, Iain. Sie war ganz schön wütend über deinen Befehl.«
    Iain schüttelte heftig den Kopf. »Sie würde sich mir nicht widersetzen.«
    Brodick stand abrupt auf. Er verbeugte sich vor Graham und eilte dann seinem Clansherrn hinterher. Iain nahm den Weg, der zu seines Bruders Haus hinabführte. Brodick bestieg sein Pferd und ritt den längeren Weg um die Bäume herum ab.
    Iain war es, der sie fand. Sie lag zusammengekrümmt auf der Seite und das, was er von ihrem Gesicht sehen konnte, war blutüberströmt.
    Er konnte nicht entdecken, ob sie tot oder lebendig war. Und nacktes Entsetzen erfüllte ihn, als er mit Riesenschritten an ihre Seite stürzte. Nur ein einziger Gedanke raste durch seinen Kopf. Er durfte sie nicht verlieren. Nicht jetzt, wo sie gerade erst in sein ödes Leben getreten war.
    Sein panischer Schrei hallte die Hügel hinunter. Männer kamen mit gezückten Schwertern herbeigerannt. Patrick war eben mit seiner Frau aus dem Haus getreten, als das markerschütternde Gebrüll erklang. Er schob Frances Catherine wieder ins Haus, befahl ihr, die Tür zu verriegeln, und lief so schnell er konnte den Hügel hinauf.
    Iain war sich nicht bewußt, daß er geschrien hatte. Er kniete neben Judith nieder und drehte sie vorsichtig um, bis sie auf dem Rücken lag. Sie wimmerte leise, und für Iain war es der schönste Laut, den er je gehört hatte: sie war nicht von ihm gegangen! Er begann wieder zu atmen. Seine Männer bildeten einen Halbkreis um

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