Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
ging sie hinunter.
    Gelfrid und Duncan saßen am Tisch und nahmen ihr Morgenmahl ein. Als sie hinunterkam, machten beide Anstalten, sich zu erheben, doch Judith bedeutete ihnen, sitzen zu bleiben.
    »Wollt Ihr uns nicht Gesellschaft leisten, Frau?« fragte Gelfrid.
    »Ich nehme nur einen Apfel mit, danke. Ich habe etwas Wichtiges zu tun.«
    »Ihr seht nett aus in unserem Plaid«, murmelte Duncan und blickte sie dabei so finster an, als hätte ihn dieses Lob einiges gekostet.
    Sie mußte lächeln. Duncan war Gelfrid doch sehr ähnlich: nach außen hin rauh und grimmig, doch im Inneren voll zarter Gefühle.
    »Ihr Gesicht sieht aber immer noch entsetzlich aus«, bemerkte Gelfrid. »Sie hätte das Auge glatt verlieren können, Duncan!«
    »Aye, das hätte sie wirklich«, fand auch Duncan.
    Judith verbarg ihre Belustigung. »Gelfrid, gibt es irgend etwas, das ich für Euch tun kann, bevor ich gehe?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Habt Ihr Graham heute morgen schon gesehen?« fragte sie. »Vielleicht hat er eine Aufgabe für mich. Ich möchte mir meinen Tag im Kopf schon einmal durchorganisieren, bevor ich anfange.«
    »Graham ist mit Patrick und einigen anderen Kriegern zur Jagd geritten. Er wird zum Mittagsmahl wieder da sein, denn sie sind schon bei Tagesanbruch aufgebrochen«, erklärte Gelfrid.
    »Ist Iain mit dabei?«
    Duncan schaltete sich ein. »Er und seine Männer sind in die entgegengesetzte Richtung geritten, um ein, zwei Dinge mit den Macphersons zu besprechen. Ihr Gebiet stößt an unsere westliche Grenze.«
    Judith hatte das Zögern in seiner Stimme wohl bemerkt. »Ich glaube nicht an ›ein, zwei Dinge besprechen‹, Duncan. Wir sind mit den Macphersons verfeindet, nicht wahr?«
    Der Alte nickte. »Macht Euch bloß keine Sorgen. Es ist nur eine halbherzige Fehde. Der Macpherson-Clansherr ist so unfähig, daß er keinen anständigen Kampf wert ist. Es wird kein Blutvergießen geben.«
    »Seid Ihr Euch da sicher, Duncan?«
    »Ja«, antwortete er. »Sie werden nicht kämpfen.«
    »Aye, Iain wird sich eher langweilen als amüsieren«, sagte Gelfrid, und Duncan fügte hinzu: »Aber vor Einbruch der Nacht wird er nicht zurück sein.«
    »Danke für die Auskunft«, sagte Judith, machte einen Knicks und eilte dann aus der Halle.
    Judith war schon halb den Hügel hinabgelaufen, bevor ihr einfiel, daß sie ja gar nicht wußte, wo Helen lebte. Ganz sicher wollte sie nicht Frances Catherine danach fragen, denn ihre Freundin würde sofort eine Erklärung verlangen, was Judith mit der Hebamme vorhabe. Und Judith hatte beschlossen, erst mit Andrews Mutter zu reden, bevor sie mit Frances Catherine das Thema besprach.
    Sie schlug den Weg zu Isabelles Haus ein. Sie könnte ihr sicher den Weg sagen, denn hatte nicht Agnes während des schrecklichen Verhörs behauptet, sie und Helen hätten keine Schreie gehört? Sie mußten also irgendwo in der Nähe von Isabelles Haus wohnen.
    In diesem Moment sah sie Vater Laggan den Abhang hinaufkommen. Erleichtert winkte sie ihm zu und lief zu ihm hin.
    »Habt Ihr Merlin gut unter die Erde gebracht?« fragte sie.
    Er lächelte. »Ja«, antwortete er. »Und jetzt bin ich gekommen, um Isabelles Sohn meinen Segen zu geben.«
    »Seid Ihr immer so beschäftigt, Vater?«
    »Allerdings«, erwiderte er. Dann umschloß er ihre Hand mit der seinen und sagte: »Ihr macht einen glücklichen Eindruck. Also behandelt Iain Euch gut?«
    »Ja, Vater«, gab sie zurück. »Wollt Ihr nicht heute abend zum Essen zu uns kommen?«
    »Das würde ich gerne«, sagte er. »Und wollt Ihr nicht auf einen Sprung zu Isabelle mitkommen?«
    »Natürlich«, antwortete Judith. »Aber zuerst möchte ich mit einer der beiden Hebammen plaudern. Wißt Ihr zufällig, wo Helen wohnt?«
    Der Priester nickte und brachte sie sogar hin. Dann klopfte er für sie an der Tür. Helen war überrascht, den Priester und Judith gemeinsam auf ihrer Schwelle vorzufinden. Unwillkürlich preßte sie die Hand auf ihren Busen.
    Als Judith ihren unglücklichen Gesichtsausdruck sah, versuchte sie gleich, die Hebamme zu beruhigen.
    »Guten Tag, Helen«, begann sie. »Vater Laggan war so freundlich, mir den Weg zu deinem Haus zu zeigen. Er möchte zu Isabelle und ihren Sohn segnen.« Dann setzte sie hinzu: »Und ich wollte mit dir über etwas Persönliches sprechen … wenn du Zeit hast. Ich kann aber auch gerne später wiederkommen.«
    Helen trat von der Tür zurück und bedeutete ihren Gästen mit einer Geste, bei ihr einzutreten.
    Im Haus hing der

Weitere Kostenlose Bücher