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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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nicht gehen will?«
    »Es zulassen?« Maclean fand sein Lächeln wieder. »Mir scheint, Iain tut, was immer er verdammt noch mal tun will.«
    Er wandte sich wieder Iain zu. »Vielleicht habt Ihr ja anfangs einen klugen Plan zu verwirklichen gedacht, aber irgendwann habt Ihr begonnen, sie zu lieben, nicht wahr?«
    Iain gab ihm keine Antwort. Douglas dachte nicht daran, es dabei zu belassen. »Liebt Ihr Judith?«
    Iain seufzte. Judiths Bruder entwickelte sich zu einer echten Plage. »Glaubt Ihr ernsthaft, ich würde eine Maclean heiraten, wenn ich sie nicht liebte?«
    Der Maclean-Clansherr stieß einen schnaubenden Laut aus. »Willkommen in der Familie, Sohn.«
     
    Iain fand Judith an einen Baum gelehnt, ein gutes Stück von der Festung entfernt. Das Mondlicht schien hell genug, daß er ihre Blässe erkennen konnte.
    »Judith, es ist Zeit, nach Hause zu gehen.«
    »Ja, natürlich.«
    Sie rührte sich nicht. Er kam näher heran, und als sie ihn ansah, entdeckte er, daß sie geweint hatte.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte er mit deutlicher Besorgnis in der Stimme. »Ich weiß, daß es schwer für dich war.« Neue Tränen füllten ihre Augen. »Hat er mich angelogen, oder hat er die Wahrheit gesagt? In meiner Vergangenheit hat es so viele Lügen gegeben, daß ich die Wahrheit nicht mehr erkennen kann. Aber es macht auch keinen Unterschied mehr, nicht wahr? Auch das Wissen, daß mein Vater mich vielleicht geholt hätte, wiegt die verlorenen Jahre nicht mehr auf.«
    »Ich denke, es macht schon einen Unterschied für dich«, entgegnete Iain. »Und ich glaube, er hat die Wahrheit gesagt. Wenn er es gewußt hätte, wäre er nach England gekommen.«
    Sie stieß sich vom Baum ab und nahm die Schultern zurück.
    »Und nun bist du zornig auf mich. Ich hätte dir sagen müssen, wer mein Vater ist.«
    »Judith …«
    Sie unterbrach ihn. »Ich hatte solche Angst, daß du mich vielleicht nicht mehr wolltest, wenn du die Wahrheit wüßtest.«
    Plötzlich dämmerte ihr, daß Iain gar nicht wütend war. »Aber warum bist du nicht aufgebracht? Du mußt doch fassungslos sein. Und warum hast du meinen Vater angelogen?«
    »Wann habe ich ihn angelogen?«
    »Als du ihm sagtest, du wüßtest, daß ich seine Tochter bin.«
    »Ich habe nicht gelogen. Ich wußte, es vor unserer Hochzeit.«
    »Das kannst du nicht gewußt haben«, schrie sie.
    »Wir reden später darüber«, kündigte er an. »Wenn wir zu Hause sind.«
    Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte jetzt darüber sprechen. Sie fühlte sich, als wäre ihre ganze bisherige Welt zusammengebrochen. »Wenn du es gewußt hast, warum hast du mich dann geheiratet?«
    Er griff nach ihr, doch sie wich zurück. »Judith, ich will jetzt nicht darüber sprechen.«
    Gott, er hörte sich so ruhig, so unfaßbar vernünftig an. »Du hast mich benutzt!«
    »Ich wollte dich beschützen.«
    »Du wolltest das Bündnis. Das ist der Grund, warum du mich geheiratet hast. Ich habe gedacht – o Gott, ich dachte, da du mit mir nichts zu gewinnen hättest, daß du mich wirklich wolltest, daß du …« Ihr Stimme erstickte in einem Schluchzen. Ihr war so schlecht von dieser Wahrheit, daß sie fast zusammengeklappt wäre. Sie trat noch einen Schritt zurück. »Ich war so unglaublich dumm«, schrie sie auf. »Ich habe wirklich geglaubt, ich könnte hier zu Hause sein. Ich dachte, ich wäre hier erwünscht und es würde dich nicht kümmern, wer mein Vater oder meine Mutter ist …«
    Sie holte tief Atem, um ihre Selbstbeherrschung wiederzuerlangen. Dann sagte sie: »Ich kann niemandem außer mir selbst die Schuld geben, daß ich diesen Unsinn für wahr gehalten habe. Ich werde hier niemals erwünscht sein, Iain. Ich werde auch nicht mit dir gehen. Nicht jetzt, niemals.«
    »Sprich nicht in solchem Ton mit mir«, befahl er mit gefährlich sanfter Stimme. »Und du kommst mit mir. Jetzt.«
    Er bewegte sich blitzartig. Sie hatte keine Zeit mehr zum Davonlaufen. Er hatte ihre beiden Hände mit einer gepackt und zerrte sie schon den Pfad hinunter, bevor sie sich überhaupt noch wehren konnte.
    Dann fiel ihr Frances Catherine ein. Ihre Freundin brauchte sie. Iain hielt am Rande der Lichtung. »Wage es nicht zu weinen«, befahl er.
    »Du hast mir mein Herz gebrochen.«
    »Ich bringe das später wieder in Ordnung.«
    In diesem Moment wäre Judith fast erneut in Tränen ausgebrochen. Doch beim Anblick der Soldaten, die sich im Hof versammelt hatten, besann sie sich schnell eines anderen. Sie riß sich zusammen und eilte voran,

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