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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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du redest zuviel«, brummte Alex. »Hölle, Gowrie, dir gefällt alles, was einen Rock trägt.« Gowrie grinste. Die Bemerkung seines Freundes beleidigte ihn nicht im geringsten. Er nahm sie als Kompliment. »Sie hält unserer Frances Catherine gegenüber Wort«, sagte er. »Und das ist der einzige Grund, warum mir eine Engländerin gefallen könnte.«
    Iain hatte genug von dem müßigen Geplauder. Er wollte endlich wieder nach Hause. »Laßt uns losreiten«, befahl er. »ich kann in England nicht atmen!«
    Die Krieger waren der gleichen Meinung. Iain wandte sich im Sattel zu Brodick um. »Sie reitet mit dir. Binde ihr Gepäck hinter deinen Sattel.«
    Der blonde Krieger schüttelte den Kopf. »Du erbittest zuviel von mir, Iain.«
    »Ich bitte nicht«, erwiderte Iain mit schneidender Stimme. »Ich befehle es dir. Willst du immer noch ablehnen?«
    Brodick begriff die Drohung. »Hölle«, murmelte er. »Wie du wünschst.«
    »Sie kann mit mir reiten«, schlug Gowrie vor. »Ich habe nichts dagegen.«
    Iain warf ihm einen stechenden Blick zu. »Aye, du hast nichts dagegen, aber für meinen Geschmack zuviel dafür, Gowrie, hast du verstanden?«
    Er wartete nicht ab, bis Gowrie etwas erwidern konnte, sondern wandte sich wieder zu Brodick. »Vorwärts!« befahl er.
    Judith hatte gerade sich auf ihre Stute geschwungen, als der Krieger zu ihr aufschloß. »Ihr reitet mit mir«, verkündete er. Als er die große Anzahl Taschen sah, die auf ihrem Pferd befestigt waren, schüttelte er den Kopf. »Ihr könnt dies nicht alles …«
    Judith unterbrach ihn. »Vielen Dank für Euer Angebot, Sir, aber es ist wirklich nicht nötig, mit Euch zu reiten. Meine Stute ist sehr kräftig. Sie wird diese Reise gewiß überstehen.«
    Brodick war nicht gewohnt, daß ihm eine Frau widersprach. Wie sollte er darauf reagieren? Er streckte seine Hand nach ihr aus, hielt aber mittendrin inne.
    Iain bemerkte das Zögern des Kriegers. Als Brodick sich hilfesuchend zu ihm umwandte, war seine Verwirrung überdeutlich.
    »Sie ist schwierig«, murmelte Alex.
    »Aye, das ist sie«, gluckste Gowrie. »Und ich habe mich getäuscht, Alex. Sie ist nicht hübsch. Sie ist verdammt schön.«
    Alex nickte. »Aye, ist sie!« stimmte er zu.
    »Sieh dir Brodick an«, sagte Gowrie. »Wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich sagen, er bricht gleich in Tränen aus.«
    Alex fand diese Vorstellung zum Bersten komisch. Aber Iain schüttelte den Kopf und trieb sein Pferd an.
    Judith hatte von all dem nichts mitbekommen. Sie war damit beschäftigt, ihre Röcke über den Knöcheln zu ordnen, zupfte den schweren Umhang auf ihren Schultern zurecht, verknotete das schwarze Band und langte schließlich nach den Zügeln, die Paul geduldig für sie hielt.
    Iain winkte mit einer Geste Brodick aus dem Weg und brachte sein Pferd an ihres heran. »Ihr werdet nur eine dieser Taschen mitnehmen, Weib.«
    Diese Worte waren im Befehlston gesprochen worden, doch Judith ließ sich nicht beirren. »Ich nehme sie alle mit«, erwiderte sie. »In den meisten sind Geschenke für Frances Catherine und das Baby, und die lasse ich nicht zurück.«
    Sie fand sich sehr mutig, in Anbetracht der Tatsache, daß der Krieger offenbar versuchte, mit seinem brennenden Blick geradewegs in ihre Seele zu dringen. Sie holte tief Atem und setzte dann hinzu: »Ich möchte auch nicht mit diesem jungen Mann reiten. Mein Pferd kann mich sehr gut tragen.«
    Einen langen Moment sagte er gar nichts. Sie erwiderte seinen finsteren Blick trotzig, bis er sein Schwert plötzlich aus der Scheide zog. Ein kleiner Schrei entrang sich Judiths Kehle. Bevor sie ihm ausweichen konnte, hob er die Waffe, ließ sie hinunterfahren und durchschnitt die Seile, mit denen ihr kostbares Gepäck auf dem Pferderücken befestigt war.
    Ihr Herz hämmerte laut in ihrer Brust. Als er das Schwert wegsteckte, versuchte sie, sich zu beruhigen. Iain winkte seine Krieger herbei und befahl ihnen, jeder ein Gepäckstück zu nehmen. Während die grimmig dreinblickenden Krieger ihre Taschen verstauten, sagte Judith kein Wort. Doch dann stieß sie wieder einen Schrei aus. Der Anführer versuchte, sie aus dem Sattel zu ziehen! Wütend schlug sie seine Hand weg.
    Eine alberne Verteidigung gegen solch einen riesigen Krieger, sie wußte es. Und das Funkeln in seinen Augen sagte ihr, daß er höchst belustigt war. »Der Ritt in die Berge wird sehr anstrengend werden, Weib, und es wäre für Euch eine Erleichterung, wenn Ihr mit einem von uns reiten

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