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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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vollkommen überrascht.«
    Der Mann sah nur wenig besänftigt aus. Judith seufzte. Die Unterhaltung begann nicht gerade vielversprechend. Sie beschloß, noch einmal neu anzufangen.
    »Wie heißt Ihr, Sir?«
    »Alex!«
    »Ich freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Alex!« sagte sie und deutete einen Knicks an.
    Wie in Verzweiflung verdrehte er seine Augen zum Himmel. »Madam, wir verschwenden hier unsere Zeit«, sagte er. »Gebt uns Eure Absage, und wir reisen ab. Ihr braucht Euch nicht in Erklärungen zu verlieren. Ein einfaches ›Nein‹ reicht.«
    Sofort nickten die Krieger erneut. Und Judith fürchtete, an ihrem Lachen zu ersticken.
    »Ich bin untröstlich, daß ich nicht geben kann, worauf Ihr offenbar hofft«, begann sie. »Ich bin fest entschlossen, das Wort, das ich meiner Freundin gab, zu halten. Ich freue mich sehr darauf, sie wiederzusehen. Und ich finde, je eher wir aufbrechen, desto besser. Natürlich sollt Ihr Euch gerne erst ein wenig erfrischen, wenn Ihr mögt.«
    Offensichtlich hatten sie so etwas nicht erwartet. Alex machte ein verblüfftes Gesicht. Die anderen, abgesehen von ihrem Anführer, der überhaupt noch keine Reaktion gezeigt hatte, sahen vielleicht ein wenig grünlich aus. Judith verkniff sich das Lachen, grinste jedoch. Sie hatte außerdem fließend Gälisch gesprochen, um sie zu beeindrucken, und anscheinend hatte sie ihr Ziel erreicht.
    Judith nahm sich fest vor, jeden einzelnen Gesichtsausdruck in Erinnerung zu behalten, damit sie Frances Catherine genau von diesem ersten Zusammentreffen berichten konnte. Ihre Freundin hätte gewiß den gleichen Spaß daran wie sie jetzt.
    »Ihr wollt tatsächlich mit uns kommen, Weib?« fragte Alex verblüfft.
    Hatte sie sich nicht deutlich genug ausgedrückt? Judith verbarg die aufkommende Ungeduld. »Ja, ich will tatsächlich mit Euch kommen!« bestätigte sie mit fester Stimme. Sie wandte sich wieder an den Anführer. »Und Ihr sollt wissen, daß es keinen Unterschied macht, ob Ihr meine Begleitung schätzt oder nicht. Nichts wird mich daran hindern, mein Versprechen zu halten. Wenn ich zu Fuß zu Frances Catherine gehen muß, dann werde ich das, bei Gott, eben tun. Und ich hoffe«, setzte sie mit sanfterer Stimme hinzu, »daß ich mich deutlich ausgedrückt habe.«
    Der Anführer schwieg immer noch, doch er hob eine Augenbraue. Judith entschied, daß dies als Bestätigung zu werten war. Ein Pfiff von Paul lenkte ihre Aufmerksamkeit ab. Sie winkte ihm, daß er die Pferde herausbringen sollte, raffte den Saum ihres blauen Kleides und eilte die Stufen in den Hof herab. Als sie die Reihe der Krieger passierte, hörte sie gemurmelte Worte: »Ich kann dir jetzt schon sagen, daß sie schwierig sein wird, Iain.«
    Sie tat nicht einmal so, als hätte sie die Bemerkung nicht gehört. »Das stimmt wohl. Ich werde wahrscheinlich schwierig sein«, rief sie aus, während sie lachend ihren Weg zu den Ställen fortsetzte.
    Sie hatte sich nicht umgedreht, und so entging ihr das Grinsen, das ihr Ausruf auf den Gesichtern der Männer hervorrief.
    Iain konnte keinen Blick von der Frau wenden. Gewiß war er überrascht, daß sie ihr Wort tatsächlich halten wollte, aber verdammt, so eine reizvolle Frau hatte er niemals erwartet. Ihre erschreckende Anziehungskraft überrumpelte ihn vollkommen und vernebelte seinen sonst so klaren Verstand.
    Ihr langes weizenblondes Haar wog im Wind, als sie zu ihrem Stallmeister eilte. Der sanfte Schwung ihrer Hüften entging ihm nicht, und er mußte zugeben, daß ihm die Grazie ihrer Bewegungen Spaß machte. Sie war wirklich wunderschön. Ja, er bewunderte ihre hübschen violetten Augen. Aber es war vor allem ihr Lachen, das ihn unwiderstehlich anzog. Es lag so viel Lebensfreude darin. Iain war entschlossen, diese Frau zu zwingen, mit ihm zu gehen. Diese Entscheidung würde er seinen Gefährten später mitteilen. Wenn die Zeit gekommen war, würden sie schon tun, was er ihnen befahl. Obwohl Zwang nicht nötig schien. Diese Frau erstaunte ihn wirklich. Sie schien ihr Wort wirklich halten zu wollen, und dennoch war sie Engländerin. Kopfschüttelnd sinnierte er über diesen Widerspruch.
    »Was denkst du über sie?«
    Es war Gowrie, Iains zweiter Cousin, der die Frage gestellt hatte. Er starrte der Engländerin hinterher, während er seinen dunklen Bart ausdauernd kratzte, als würde ihm dies zu einer Schlußfolgerung verhelfen. »Sie ist ein süßes, kleines Ding, nicht wahr? Ich denke, sie gefällt mir langsam.«
    »Und ich denke,

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