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Geliebter Barbar

Geliebter Barbar

Titel: Geliebter Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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am anderen Ende zusammen.
    Knisternde Spannung lag in der Luft. Irgend etwas Schreckliches schien geschehen zu sein – der Blick der Ratsmitglieder sprach Bände. Judith entschied, daß sie besser nicht in diese schlechte Stimmung hineinplatzen sollte. Sie würde besser später wiederkommen, wenn die Männer sich von den offenbar furchtbaren Neuigkeiten erholt hatten. Sie wich einen Schritt zurück, wandte sich um und wollte gehen.
    Alex und Gowrie versperrten ihr den Weg. Sie war so überrascht, sie zu sehen, daß sie ihre Augen weit aufriß. Die beiden Krieger waren lautlos hereingekommen. Judith wollte gerade um sie herumgehen, als die Tür aufflog und Brodick hereinstolzierte. Patrick kam direkt hinter ihm und hielt den einen Türflügel fest, bevor er lautstark zuknallen konnte. Dann winkte er dem Priester einzutreten. Vater Laggan sah alles andere als glücklich aus. Dennoch warf er Judith ein gezwungenes Lächeln zu und eilte die Stufen in die Halle hinab. Sie sah ihm nach, bis er an Iains Seite stand. Ja, es mußte wirklich etwas Furchtbares passiert sein. Warum sonst wurde der Priester benötigt? Sie sprach ein stilles Gebet für die Person, die es brauchen würde – wer immer es auch sein mochte –, und versuchte erneut, die Halle zu verlassen.
    Die Krieger hatten sich hinter ihr in einer Reihe aufgestellt.
    Alex, Gowrie, Brodick und Patrick versperrten ihr den Weg … absichtlich. Patrick befand sich der Tür am nächsten. Sie trat zu ihm. »Ist jemand gestorben?« flüsterte sie.
    Brodick fand die Frage offenbar sehr lustig, aber die anderen behielten ihren finsteren Blick bei. Keiner der vier machte Anstalten, sie durchzulassen. Keiner beantwortete ihre Frage. Sie wollte den groben Kerlen gerade die Meinung sagen, als Winslow eintrat.
    Isabelles Mann wirkte entschlossen, sich in die Schlacht zu stürzen. Er nickte Judith nur kurz zu und nahm dann seinen Platz in der Reihe ein.
    »Judith, komm her.«
    Iain bellte diesen Befehl in einem Tonfall, der sie zusammenfahren ließ. Sie wandte den Kopf, um ihm einen verärgerten Blick zuzuwerfen, doch er sah nicht einmal in ihre Richtung.
    Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie dieser Frechheit gehorchen sollte oder nicht. Aber Brodick nahm ihr die Entscheidung ab, indem er ihr einen Schubs gab, der nicht gerade sanft war. Sie wandte den Kopf, um sich zu beschweren, doch er zwinkerte ihr nur zu.
    Alex bedeutete ihr mit einer Geste, dem Befehl des Clansherrn Folge zu leisten. Auch ihn bedachte sie mit einem finsteren Blick. Es wurde wirklich Zeit, daß irgend jemand diesen Kriegern die einfachsten Regeln der Höflichkeit beibrachte. Jetzt war jedoch nicht der richtige Zeitpunkt dazu. Judith hob den Saum ihres Kleides, nahm die Schultern zurück und schritt die Stufen hinab.
    Der Priester war hochgradig nervös. Er ging vor der Feuerstelle auf und ab, und sie zwang sich für ihn zu einem heiteren Gesichtsausdruck, als sie die Halle durchquerte. Als sie bei Iain ankam, legte sie ihm die Hand auf die Schulter, um auf sich aufmerksam zu machen, und beugte sich dann herab. »Wenn du mich noch einmal anschreist, kannst du darauf wetten, daß ich dich erwürge!«
    Nach dieser leeren Drohung richtete sie sich wieder auf. Iain sah verblüfft aus. Sie nickte ihm bekräftigend zu: Sie meinte, was sei gesagt hatte!
    Er lächelte, um ihr zu bedeuten, wie albern er sie fand. Graham betrachtete die beiden und stellte fest, daß Lady Judith ihn faszinierte. Es war leicht zu begreifen, warum ein Mann sich zu ihr hingezogen fühlte, warum er sogar vergaß, daß sie schließlich nur eine Engländerin war. Aye, sie war schön anzusehen mit ihrem hübschen goldenen Haar und ihren großen blauen Augen. Dennoch war es nicht ihre äußere Erscheinung, die ihn letztendlich interessierte. Es war das, was er über ihr Wesen erfahren hatte, das machte ihn neugierig, sie näher kennenzulernen.
    Winslow hatte ihm berichtet, wie Lady Judith geholfen hatte, seinen Sohn auf die Welt zu bringen. Kurz danach hatte Vater Laggan ihr Verhalten am folgenden Tag gepriesen. Judith hatte die Aufgabe nicht übernehmen wollen. Sie war furchtbar verängstigt, wie Winslow erzählt hatte. Dennoch hatte sie getan, was nötig war. Während Iain fort war, hatte sie drei weitere Babys auf die Welt geholt, jedesmal außer sich vor Angst und Sorge um die werdenden Mütter.
    Graham wußte nicht, was er davon halten sollte. Natürlich entsprachen die Berichte der Wahrheit, doch solche Freundlichkeit und solchen

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