Geliebter Barbar
kaltem Wasser gebadet hat.
»Alex hat nur einen Teil aufgezählt«, erklärte Graham ihr.
»Mögt ihr denn gar niemanden?« fragte sie ungläubig.
Graham zuckte die Schultern.
»Können wir jetzt vielleicht weitermachen?« brüllte Vater Laggan. »Im Namen des Vaters …«
»Ich werde Tante Millicent und Onkel Herbert hierher einladen, und ich denke nicht daran, den Rat um Erlaubnis zu fragen.«
»… und des Sohnes …« brüllte der Priester noch lauter.
»Als nächstes will sie König John einladen«, warnte Duncan.
»Das können wir nicht zulassen, Weib«, murmelte Owen.
»Bitte nehmt Euch jetzt an der Hand und konzentriert euch auf diese Zeremonie«, schrie Vater Laggan.
»Ich will König John nicht einladen«, warf Judith ein. Sie bedachte Duncan mit einem finsteren Blick für seine empörende Bemerkung. »Ich will meine Tante und meinen Onkel. Und ich kriege sie.« Sie mußte sich vorbeugen, um an Graham vorbei zu Iain hochschauen zu können. »Ja oder nein, Iain!«
»Wir werden sehen. Graham, ich heirate Judith, nicht du. Also laß ihre Hand los. Judith, komm hier herüber.«
Vater Laggan gab es auf, eine gewisse Ordnung aufrechtzuerhalten. Er fuhr einfach mit dem Ritual fort. Iain war nun einigermaßen aufmerksam und gab sein Jawort.
Sie war keinesfalls so bereitwillig. Iain tat die hübsche Frau ein wenig leid. Sie sah so entsetzlich verwirrt aus.
»Judith, wollt Ihr Iain zu Eurem Mann nehmen?«
Sie sah zu ihm hoch, bevor sie ihre Antwort gab. »Mal sehen.«
»Das reicht nicht, Weib. Du mußt ›Ich will‹ sagen«, ermahnte er sie.
»Ach ja?«
Er lächelte. »Deine Tante und dein Onkel werden willkommen sein.«
Sie erwiderte sein Lächeln. »Danke.«
»Ihr habt mir noch nicht geantwortet«, erinnerte Vater Laggan sie.
»Wird er versprechen, mich zu lieben und zu ehren?« fragte Judith.
»Lieber Gott, das hat er gerade«, rief Brodick ungeduldig aus.
»Iain, wenn ich hierbleibe, will ich einige Dinge verändert haben.«
»Nun, Judith, wir mögen die Dinge so, wie sie sind«, sagte Graham.
»Ich aber nicht«, sagte Judith. »Iain, bevor wir anfangen, mußt du mir noch eins versprechen«, platzte sie heraus.
»Bevor wir anfangen? Wir sind mitten drin …«, versuchte der Priester zu erklären.
»Was für ein Versprechen?« fragte Graham. »Der Rat wird es erwägen müssen …«
»Ihr werdet nichts erwägen«, warf sie ein. »Das ist eine persönliche Sache. Iain?«
»Ja, Judith?«
O Gott, wie sie sein Lächeln liebte. Sie stieß einen kleinen Seufzer aus, während sie ihn näher zu sich heranwinkte. Graham mußte einen Schritt zurücktreten, um ihr Platz zu machen. Sobald Iain sich hinunterbeugte, beugten sich alle anderen neugierig vor, um möglichst alles mitzubekommen.
Sie mußten sich jedoch auf Vermutungen beschränken. Fest stand jedenfalls, daß ihre Bitte, was immer es gewesen war, den Clansherrn seinem Gesichtsausdruck zufolge im höchsten Maße erstaunt hatte. Und das machte alle anderen nur noch neugieriger.
»Ist das so wichtig für dich?«
»Ja.«
»Gut«, antwortete er. »Ich verspreche es.«
Judith hatte die Luft angehalten, bis er ihr das Versprechen gab. Jetzt stieß sie einen lauten Seufzer aus.
Tränen stiegen ihr in die Augen. Dieser Mann war so wunderbar. Er hatte nicht gelacht oder sich beleidigt gefühlt. Er hatte nicht einmal eine Erklärung gefragt. Er hatte nur wissen wollen, ob es ihr wichtig war, und hatte dann einfach zugestimmt!
»Hast du zufällig irgend etwas davon mitbekommen, Graham?« flüsterte Alex so laut, daß es jeder hörte.
»Irgend etwas über Trinken«, flüsterte Graham zurück.
»Sie will etwas trinken?« bellte Gelfrid.
»Nay, ich habe etwas von ›betrunken‹ aufgeschnappt«, verkündete Owen.
»Warum will sie sich betrinken?« wollte Vincent wissen.
Judith verbiß sich ihr Lachen. Sie wandte sich wieder Vater Laggan zu. »Ich werde jetzt mein Jawort geben«, sagte sie. »Sollten wir nicht anfangen?«
»Das Weib hat Probleme mit dem Zuhören«, knurrte Vincent.
Vater Laggan gab seinen Segen, während Judith mit dem Ratsmitglied über seine grobe Bemerkung stritt. Heftig bestand sie darauf, daß sie sehr wohl und sehr genau zuhörte. Sie quetschte aus Vincent eine Entschuldigung heraus, bevor sie sich wieder dem Priester zuwandte. »Patrick, würdest du bitte Frances Catherine holen? Ich hätte sie während der Zeremonie gern an meiner Seite.«
»Ihr könnt die Braut nun küssen«, verkündete Vater
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