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Geliebter der Nacht

Titel: Geliebter der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin T. Popp
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Schwanz, um Mai wissen zu lassen, dass sie es war, verwandelte sich jedoch nicht zurück. Die Gefahr war noch nicht gebannt. Sie schnappte Mais Umhang mit den Zähnen und ruckte einmal in Richtung der Flügeltüren.
    Auf ihrem Weg durch den Saal verbiss Lexi jeden, der ihnen in die Quere kam. Bald war Mai an der Tür, als Lexi Dari-us’ Stimme hörte und sich umdrehte. Er stand mitten im Saal, umringt von angreifenden Vampiren. Einer nach dem anderen gingen sie unter seiner blitzenden Schwertklinge zu Boden. Ihre Leichen häuften sich um ihn herum, verschrumpelten zu trockenen Häufchen und zerfielen schließlich zu Staub.
    Lexi wollte ihm gerade zu Hilfe eilen, als sie den letzten Vampir fallen sah. Darius schaute sich um, die Brust glänzend vor Schweiß. Wie Lexi fand, hatte er noch nie beeindruckender ausgesehen, und sie konnte einfach nicht die Augen von ihm abwenden. Als ihre Blicke sich begegneten, wich sein sorgenvoller Ausdruck einem erleichterten Lächeln. Und Lexi überkam ein solches Glücksgefühl, dass sie prompt begann, wieder ihre menschliche Form anzunehmen, als er durch den Saal auf sie zuschritt.
    Sobald er bei ihr war, zog er sie in seine Arme. »Bist du okay?«
    »Mir ging’s nie besser«, versicherte sie ihm und vergrub den Kopf an seiner Brust.
    »Dann sehen wir zu, dass wir hier rauskommen!« Er trat zurück und blickte sich um. Dann bückte er sich, hob einen Umhang auf, schüttelte ihn aus und reichte ihn ihr. Sie begriff erst gar nicht, warum er sie so ansah. Doch dann wurde ihr klar, dass sie vollkommen nackt vor ihm stand.
    »Danke«, sagte sie und ließ sich von ihm den Umhang umlegen.
    Darius lächelte Mai zu, die ihn mit unverhohlener Bewunderung anstarrte. »Geht es dir gut?«
    Sie nickte. »Ein bisschen durcheinander«, gestand sie. »Tausend Dank!«
    »Gern geschehen«, sagte er und ließ die beiden Frauen stehen, um sich Martin Ironwoods leblosen Körper wieder auf die Schulter zu hieven. Dann drehte er sich zu Lexi um. »Können wir
jetzt
gehen?«
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, steuerte er auf die Vordertür zu. Lexi und Mai liefen ihm nach.
    »Oh, mein Gott!«, flüsterte Mai Lexi zu und hörte sich dabei nicht wie jemand an, der soeben knapp vor einem grausigen Schicksal bewahrt worden war. »Wo hattest du
den
denn versteckt?«
    Lexi gefiel schon nicht, dass Darius sich offensichtlich für Mai interessierte, und erst recht nicht, dass ihre beste Freundin sich an den Mann heranmachen wollte, mit dem sie zusammen hier erschienen war. Das hatte sie davon, sich mit einer Waldnymphe anzufreunden! Für Mai war kein männliches Wesen tabu.
    »Mai, das ist Darius. Er ist … von außerhalb.« Mai gehörte weder dem Hexenzirkel des Lichts an noch wusste sie etwas von dem Dämon oder den sonstigen Problemen, mit denen sie es gegenwärtig zu tun hatten. Oder doch? Lexi sah sie an. »Was hast du überhaupt hier gemacht?«
    Zur Abwechslung schien Mai tatsächlich verlegen, ja, sogar ein bisschen unglücklich. »Ich habe keine Ahnung. Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass ich zum Arzt wollte.«
    Lexi fiel wieder ein, dass Ironwoods Frau gesagt hatte, ihr Mann wollte ebenfalls zum Arzt gehen, bevor er verschwand.
    Von Ferne hörte Lexi Sirenen. »Machen wir, dass wir hier wegkommen!«
    »Was ist mit denen?«, fragte Darius, der die anderen »Neuen« meinte, die benommen und verwirrt auf der Straße herumwanderten.
    »Um die kümmert sich die Polizei«, versicherte Lexi ihm. »Gehen wir! Ich will Martin im Gefängnis haben, bevor er aufwacht. Es dürfte nämlich schwierig mit ihm werden, wenn er erst einmal merkt, dass er ein Vampir ist.«
    Die drei verließen das Gebäude und gingen die Straße hinunter. Sie gaben eine ziemlich seltsame Gruppe ab: Ein riesiger Unsterblicher mit einem bewusstlosen Vampir über der Schulter, eine Waldnymphe, die sich mehr für besagten Unsterblichen als für ihr furchterregendes Erlebnis interessierte, und eine schmollende, hormonell überfrachtete Werwölfin, die sich nur mit größter Selbstbeherrschung davon abhielt, ihrer Freundin an die Kehle zu gehen, welche ihrerseits fortwährend etwas von Darius’ gigantischen Muskeln brabbelte.
    Lexi holte ihr Handy hervor und rief die Hotline der Abteilung für Vampirismus an, um die versuchte Massenweihe zu melden. Nachdem sie die Adresse durchgegeben hatte, versprachen sie, ihre Leute hinzuschicken und den »Neuen« zu helfen. Anschließend winkte Darius ein Taxi heran, das sie alle nach Hause bringen

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