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Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2

Titel: Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Croft
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aktivierte sein Gespür für drohendes Unheil. Irgendwo war etwas schiefgelaufen, wenn seine Crew mit einem Last-Minute-Pick-up beauftragt wurde.
    Sie drangen in eine Wolkendecke ein. Sofort hallte das Getrommel von Regentropfen auf Metall im Cockpit wider. Ein leichter Wind erschütterte die C-130. Danach verdünnten sich die Wolken in der mittleren Schicht, und sie flogen durch klare Luft.
    »Beschissenes Wetter«, meinte Monty.
    »Wieso? Der Himmel ist blau, alles geht glatt. Was verlangst du denn sonst noch?« Dev musterte Monty besorgt. In
letzter Zeit war der Mann total gestresst. Probleme daheim. Er hatte zu früh geheiratet - eine Frau, die sich noch nicht ans Leben mit dem Militär gewöhnt hatte. Und jetzt sah er überall Gewitterstürme.
    »Ja, schon gut«, murmelte Monty. Schweigend flogen sie weiter, bis die surrenden Motoren beruhigend wirkten und die angespannte Atmosphäre lockerten.
    Auch beim Landeanflug durchpflügten sie klare Luft. Aber Monty beklagte sich über Wolken, und Dev entschied, der Copilot würde eine ernsthafte Therapie gegen seelischen Überdruck brauchen, wenn sie zum Stützpunkt zurückkehrten.
    Einfach lächerlich. So ein prachtvolles Wetter. Aber in der letzten Phase des Landeanflugs verdüsterte sich Devs Blickfeld, nur für eine Sekunde. Er blinzelte und schüttelte das Unbehagen ab. Denn kurz vor der Maschine lockte das Rollfeld, spiegelglatt unter der afghanischen Sonne. Er zog den Schubhebel zurück. O ja, das würde eine Traumlandung …
    Abrupt drückte Monty den Hebel wieder nach vorn. »Was treibst du denn, zum Teufel? Verdammt, wir müssen wieder rauf! Siehst du die Explosionen nicht?« Einen wilden Glanz in den Augen, packte er den Hebel.
    »Pfoten weg!«, schrie Dev. »Was zum Geier stimmt denn nicht mit dir? Das wäre eine perfekte Landung gewesen.«
    Plötzlich erfüllten blinkende Lichter und schrille Sirenen das Cockpit, Warnungen vor einer zu geringen Höhe und … Was sollte das? Die ganze Maschine schien verrückt geworden, der Copilot hatte den Verstand verloren und kämpfte verbissen um den Schubhebel. Gleich würden sie abstürzen.
    Dev schnallte sich los und schmetterte seine Faust in Montys Gesicht. Aus der Kehle des Mannes drang ein halberstickter Laut. Dann fiel er gegen das Instrumentenbrett.

    Keuchend brachte Dev die Maschine wieder unter Kontrolle und steuerte die Landebahn an.
    Das Erste, woran er sich später erinnern sollte, war die Hitze, die Blasen auf seiner Haut erzeugte. Brennender Treibstoff versengte seine Nasengänge und die Lungen. Sogar mitten im Chaos wusste er, dass er das Knacken und Knistern glühenden Metalls niemals vergessen würde.
     
    ALLMÄHLICH HÖRTE DEVLIN seine eigenen, fast unmenschlichen Schreie. Aus heiterem Himmel attackierte ihn der Alptraum. Glücklicherweise hatte er beschlossen, die Nacht allein zu verbringen, und sogar den Wachtposten weggeschickt. Den hatte Ender ihm aufgedrängt, bevor er letzte Nacht zu seiner Mission aufgebrochen war. Dieser Wächter besaß supernatürliche Kräfte. Wegen seines hypnotischen Blicks und seiner phänomenalen Überredungskunst trug er den Spitznamen Trance.
    Dev hatte vorausgesehen, der Stress würde seine Folgen haben - wenn nicht diese Nacht, dann eben am Morgen oder nächste Woche - und ihn zwingen, jede einzelne schmerzliche Erinnerung erneut zu durchleben.
    In solchen Phasen gab er gern allen Leuten die Schuld, nur nicht sich selbst - einem alten ACRO-Leibwächter, dem Militär. Verdammt, auch der Natur selbst verübelte er jenes Wetter, das den Absturz in der Landezone nicht einmal verursacht hatte.
    Ein Versagen des Piloten. Im Flugschreiber wäre das aufgetaucht. Hätte auftauchen müssen. Klar, Ender war
überaus tüchtig. Aber nicht einmal er hatte es geschafft, einen Pilotenfehler verschwinden zu lassen. Nach der Untersuchung des Unfalls war er vor ein Kriegsgericht gestellt und für zwei Jahre eingesperrt worden.
    Noch immer nahm Ender die Verantwortung auf sich - für das Schlimmste aller Verbrechen. Er hätte den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen sollen. Und das wäre auch geschehen, hätte Dev nicht die Nachfolge seiner Eltern bei ACRO angetreten und ihn aus dem Knast geholt.
    Hartnäckig hatte Ender auf seiner Schuld beharrt. Von Ihnen will ich keinen verdammten Gefallen, stieß er zwischen den Gitterstäben seiner Einzelzelle hervor, in der er dreiundzwanzig Stunden pro Tag verbrachte. Und dabei war er geblieben. Auch jetzt weigerte er sich zuzugeben,

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