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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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behalten.
    »… eine Zeit lang diente ich weiter unter Captain Tylers Kommando, bis ich erfuhr, dass Hawksworths Schiff Schiffbruch erlitten hatte«, sagte er tonlos. »Er war tot und ich wusste, dass alles, was er besaß – und was ich wollte –, hier auf mich wartete. Ich beschloss, alles Erdenkliche zu tun, um dich zu bekommen, wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit.«
    »Also hast du seinen Platz eingenommen, um zu beweisen, dass du der bessere Mann bist«, sagte sie.
    »Nein, ich …«Er schwieg und zwang sich, aufrichtig zu sein. »Das spielte zuerst eine Rolle«, gab er zu.
    »Aber dann habe ich mich in dich verliebt… und bald ging es nur noch um dich.«
    »Du hast keinen Gedanken an die Folgen verschwendet«, sagte Lara wütend. »Du hast mir jede Möglichkeit genommen, jemals wieder irgendjemandem vertrauen zu können. Du hast das Leben eines anderen Mannes gestohlen und mich auf unverzeihliche Weise verletzt und jetzt wirst du wahrscheinlich gehängt. War es das alles wert?«
    Er warf ihr einen Blick zu, der ihr bis auf den Grund ihrer Seele drang, voller Sehnsucht und Liebe. »Ja.«
    »Du selbstsüchtiger Hund!‹, schrie sie mit bebenden Lippen.
    »Für dich würde ich jeder und alles werden. Ich würde lügen, stehlen, betteln und töten für dich. Was ich in den letzten Monaten getan habe, tut mir nicht Leid. Mein Leben wäre ohne diese Zeit nichts gewesen.«
    »Was ist mit meinem Leben?«, presste sie hervor. »Wie kannst du behaupten, dass du mich liebst, wenn du nur gelogen und übervorteilt und mich zur größten Närrin aller Zeiten gemacht hast?«
    »Du bist keine Närrin, Lara. Ich habe es dir leicht gemacht zu glauben, ich sei Hunter. Ich wusste, dass du deine eigenen Zweifel ignorieren würdest, wenn du mir glauben wolltest – und so war es auch.«
    »Nichts von allem hat gestimmt«, sagte sie, während ihr Tränen über die Wangen strömten. »Alles, was du zu mir gesagt hast, wenn du mich geküsst hast… alles war eine Lüge.«
    »Nein«, erwiderte er rau. Er trat einen Schritt auf sie zu, blieb aber stehen, als er sah, dass sie zurückwich.
    »Ich kenne noch nicht einmal deinen Namen. Oh, warum musstest du nur vorgeben, Hunter zu sein?«
    »Hätte ich dich sonst bekommen?«, fragte er heiser.
    Es war eine Folter, sie weinen zu sehen und sie nicht trösten zu können. »Wenn ich mit der Wahrheit über mich zu dir gekommen wäre, hättest du mich dann an dich herangelassen?«
    Lara schwieg eine Weile. »Nein«, gab sie schließlich zu.
    Er nickte. Ihre Antwort bestätigte ihm nur, was er bereits wusste.
    »Ich kann nicht für dich lügen«, brachte Lara nach einer Weile hervor. »Ich könnte nicht weiterleben …«
    »Nein«, murmelte er. »Das erwarte ich auch gar nicht von dir.«
    Lara spannte jeden Muskel an, als er auf sie zutrat. Er bewegte sich vorsichtig, so als fürchtete er, eine unbedachte Bewegung könnte sie zurückschrecken lassen. Einen Meter vor ihr blieb er stehen und sank auf die Knie. »Ich werde niemals müde, dich anzusehen«, sagte er heiser. »Deine wunderschönen grünen Augen. Dein süßes Gesicht.« Er starrte sie mit so unverhüllter Gier an, dass sie das Gefühl hatte, unter dem Feuer seines Blicks zu brennen. »Lara, du sollst eines wissen. Die vergangenen Monate mit dir … die Zeit, die wir zusammen verbracht haben … dafür lohnt es sich zu sterben. Wenn ich nur das haben kann, ist es genug. Es spielt also keine Rolle, was du morgen sagen wirst und was von nun an mit mir geschieht.«
    Lara konnte nichts erwidern. Sie musste weg von ihm, bevor sie ihre Tränen nicht mehr beherrschen konnte. Mit gesenktem Kopf taumelte sie zur Tür. Sie glaubte, ihren Namen zu hören, aber sie konnte nicht bleiben. Sie vermochte seine Gegenwart nicht mehr zu ertragen, ohne zu zerbrechen.
    Sophie wartete auf sie und ihr Blick glitt prüfend über Laras verzerrtes Gesicht. »Du liebst ihn«, sagte sie und legte Lara den Arm um die Schultern. Zusammen gingen sie die Treppe hinauf.
    »Es tut mir so Leid«, sagte Lara mit gequältem Lachen. »Du musst mich dafür verachten, schließlich habe ich dem Mann, der mir rechtmäßig angetraut war, nie meine Liebe geschenkt.«
    Sophie jedoch war eine Pragmatikerin, die es gewöhnt war, die Dinge bis auf das Skelett der Fakten zu entkleiden, und sie stimmte ihr nicht zu. »Warum sollte ich dich verachten? Ich weiß nichts davon, dass mein Sohn einen Anspruch auf deine Liebe gehabt hätte. Hat er jemals einen aufrichtigen Versuch

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