Geliebter Fremder
letzten Schlag erhoben. Zu einem tödlichen Schlag, stellte Lara fest, als sie sich von ihrer Verblüffung erholt hatte. Sie sah an Hunters seltsam leerem Gesichtsausdruck, dass er mehr als bereit war, den Mann zu töten. Sein Verstand war ausgeschaltet, er wurde nur noch von einem tödlichen Instinkt getrieben.
»Hunter«, rief sie verzweifelt. »Hunter, warte.«
Die Nennung seines Namens schien den Nebel um ihn herum zu durchdringen. Er blickte sie an und Henkte den Arm ein wenig. In seinen Augen stand die reine Mordlust und Lara zuckte erschrocken zurück. Er kämpfte dagegen an, in einen dunklen Abgrund hinein zu gleiten, in den er offenbar nie mehr stürzen wollte. Sie verstand so vieles nicht, aber sie wusste ohne jeden Zweifel, dass sie ihn so schnell wie möglich wieder in die Normalität zurückholen musste.
»Das reicht«, sagte Lara. Von allen Seiten strömten die Dienstboten herbei und blickten verwirrt auf die beiden Männer am Boden. »Ich glaube, Lord Lonsdale möchte jetzt gehen.« Sie stand auf und sagte zu einem der Lakaien:
»George, bitte begleite Lord Lonsdale zu seiner Kutsche.«
Der Lakai löste sich zögernd aus einer Gruppe von Dienern, die wie gebannt auf die Szene starrten. Mrs. Gorst jedoch schien Laras unausgesprochenen Wunsch zu verstehen und rief: »An die Arbeit jetzt! Es ist genug zu tun und wir haben keine Zeit, hier Maulaffen feilzuhalten!«
Hunter rührte sich nicht, als Lonsdale aus der Halle entfernt wurde. Zwei Lakaien schleppten ihn förmlich zu seiner Kutsche. Lara trat neben ihren Mann und berührte ihn zögernd am Arm. »Mylord«, sagte sie dankbar, »danke, dass du meine Schwester beschützt hast. Danke.«
Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu. »Dank mir im Bett«, sagte er kaum vernehmlich.
Lara blickte ihn verblüfft an. »Jetzt?«, flüsterte sie und ihre Wangen färbten sich rot. Hunter gab keine Antwort, sondern starrte sie nur weiter an.
Sie wagte nicht, sich umzusehen, aus Angst, jemand könne mitbekommen haben, was ihr Mann von ihr verlangte.
Kurz überlegte sie, ob sie ihn abweisen sollte. Schließlich konnte sie immer noch als Grund angeben, dass Rachels Pflege sie völlig erschöpft hatte. Das war die Wahrheit. Aber Hunter hatte so etwas noch nie von ihr verlangt.
Wenn sie sich sonst geliebt hatten, war er verführerisch, charmant und draufgängerisch gewesen … aber noch nie so verzweifelt … als ob er sie brauchte, um seine Seele zu retten.
Sie schlug die Augen nieder und ging zur Treppe. Hunter folgte ihr sofort. Er versuchte nicht, sie zur Eile anzutreiben, aber er ließ keinen Millimeter Abstand zwischen ihnen beiden. Sie konnte seinen raschen, leichten Atem hören und ihr wurde fast schwindlig, so schnell schlug ihr Herz. Oben an der Treppe blieb sie stehen, unsicher, ob sie in ihr Schlafzimmer oder in Hunters gehen sollte. »Wohin?«, fragte sie leise.
»Das ist mir egal«, erwiderte er ebenso leise.
Sie ging zu seinem Zimmer, das etwas abgeschiedener lag als ihres. Hunter schloss rasch die Tür und wandte seinen hungrigen Blick sofort wieder ihr zu. Ohne offensichtliche Eile zog er seine Weste und sein Hemd aus, aber sie wusste, wie es unter der ruhigen Oberfläche brodelte. Nervös begann sie ihr Kleid aufzuknöpfen. Sie war gerade beim zweiten Knopf angelangt, als er auf sie zutrat und ihren Kopf mit beiden Händen umfasste, als ob er fürchtete, sie könne ihm entfliehen. Er küsste sie wild und leidenschaftlich und seine Zunge drang tief in ihren Mund.
Sie schlang die Arme um ihn. Seine Haut war so heiß, als habe er Fieber. Er packte ihren Kopf fester und küsste sie beinahe gewalttätig, bis sie vor Erregung stöhnte.
Als sich Hunter schließlich von ihr löste, zitterte auch er vor Verlangen und drängte sie zum Bett. Lara stolperte verwirrt, aber seine Hände umfassten ihre Hüften und er drückte sie mit dem Gesicht nach unten auf die Matratze.
Ihre Gedanken überschlugen sich, als sie spürte, wie er ihr die Röcke bis zur Taille hochschob. Es gab ein scharfes Geräusch, als er ihr Hemd zerriss und die beiden Hälften auseinander schob.
»Was machst du da?«, fragte sie und wollte sich aufrichten. Aber er drückte sie wieder herunter und sie spürte, wie seine Finger zwischen ihre Schenkel glitten.
»Lass mich«, murmelte er. »Ich werde dir nicht wehtun. Halt bitte still.« Seine Hand glitt zu dem Dreieck dunkler Locken und er drang mit einem Finger in ihren geschwollenen Eingang ein, tief hinein in die Wärme und
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