Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
Vom Netzwerk:
kommen.
    Geborgen in der Behaglichkeit ihres eigenen Schlafzimmers entließ Isabel ihre Zofe, kaum dass sie umgekleidet war. »Aber bring mir noch einen Madeira«, murmelte sie, als Mary knickste.
    Als sie allein war, ließ sie sich in den Ohrensessel vor dem Kamin sinken und dachte an Hargreaves. Das Ganze war ihm gegenüber so unfair. Er war gut zu ihr gewesen, sie mochte ihn und hasste sich selbst, weil sie so verwirrt war. Ihre Mutter würde sagen, auf Begierde gebe es kein Monopol, und ihre Erfahrungen hatten ihr recht gegeben. Die Duchess würde überhaupt nichts dabei finden, zwei Männer gleichzeitig zu begehren. Isabel hingegen würde niemals davon abweichen, dass man niederen Trieben widerstehen konnte, wenn es einem wichtig war.
    Ein paar Minuten später klopfte es, und sie winkte das Dienstmädchen herein. Es trug ein Tablett mit einem Glas und einer Flasche Madeira in der einen Hand und in der anderen einen Stapel Handtücher.
    »Wozu sind diese?«, fragte Isabel.
    »Verzeihung, Mylady, aber Edward brauchte sie für das Bad seiner Lordschaft.«
    Edward war Grays Kammerdiener. Es war kurz vor der Morgendämmerung. Ihr Mann wusch sich die Spuren seiner sexuellen Ausschweifungen ab, während sie hier mit Schuldgefühlen vor sich hin brütete. Erzürnt wegen dieser Ungerechtigkeit stand sie auf und nahm die Handtücher. »Ich kümmere mich darum.«
    Das Mädchen riss die Augen auf, knickste dann aber, stellte das Tablett ab und verschwand.
    Isabel ging ins Ankleidezimmer, durchquerte es und öffnete, ohne anzuklopfen, die Tür zum Badezimmer. Gray lag im dampfenden Wasser und hatte den Kopf auf den Wannenrand gestützt. Da er die Augen geschlossen hatte, rührte er sich nicht bei ihrem Eintritt, und sie verharrte einen kurzen Moment, um das Bild zu erfassen, das sich ihr bot: Die behaarte Brust und die langen kräftigen Beine waren deutlich durch das Wasser hindurch zu sehen, ebenso wie sein beeindruckendes Glied, das sie nur kurz gespürt hatte. Auf der Stelle war sie erregt, was ihre Wut schürte. Ein scharfer Blick zu Edward, und der Kammerdiener floh aus dem Zimmer.
    Gary holte tief Luft und erstarrte. »Isabel«, sagte er heiser und öffnete die Augen. Er starrte sie aus seinen unglaublich blauen Augen an, die von nassen Wimpern umkränzt waren, und machte keinerlei Anstalten, sich zu bedecken.
    »Hattest du einen schönen Abend?«, stieß sie hervor.
    Er schürzte die Lippen. »Und du?«
    »Nein, hatte ich nicht, und daran gebe ich dir allein die Schuld.«
    »Das sieht dir ähnlich.« Schweigen dehnte sich zwischen ihnen aus, gefüllt mit unausgesprochenen Vorwürfen und unbefriedigter Lust. »Hast du mit ihm gevögelt, Pel?«, fragte er schließlich schroff.
    Ihre Augen wanderten über seinen Körper.
    »Hast du?«, wiederholte er, als sie nicht antwortete.
    »Hargreaves war ziemlich betrübt und ziemlich betrunken.« Während Gray sich mit einer anderen im Bett vergnügt hat.Die Vorstellung brachte sie so in Rage, dass sie ihm die Handtücher ins Gesicht schleuderte und auf dem Absatz kehrtmachte. »Ich hoffe, du hast für uns mitgevögelt.«
    »Verdammt noch mal, Isabel!«
    Als sie ein Platschen hörte, fing sie an zu rennen. Ihr Schlafzimmer war ganz nah, sie konnte es schaffen …
    Gray packte sie an der Taille und riss sie vom Boden. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen und konnte sich wegen seiner nassen Hände und ihres Satinnegligés ein Stück entwinden.
    »Hör auf damit«, grollte er.
    »Las mich los!«
    Sie griff nach hinten und riss ihn an den nassen Haaren.
    »Au, verflucht noch mal!«
    Er taumelte, fiel auf die Knie, drückte sie mit dem Gesicht nach unten auf den Boden und bedeckte sie mit seinem Körper. Ihr Kleid war hinten ganz nass, und ihre Brüste wurden gegen den Teppich gepresst. »Ich hasse dich!«
    »Nein, tust du nicht«, murmelte er und nagelte ihre Arme über ihrem Kopf fest.
    Sie wand sich, so gut es mit seinem Gewicht, das auf ihr lastete, ging. »Ich kriege keine Luft mehr«, keuchte sie. Er glitt zur Seite, hielt aber weiterhin ihre Arme fest und legte ein Bein über ihren Körper. »Hör auf, Gray. Du hast kein Recht, so mit mir zu reden.«
    »Ich habe jedes Recht der Welt. Hast du mit ihm gevögelt?«
    »Ja.« Sie wandte ihm den Kopf zu und starrte ihn finster an. »Die ganze Nacht. Ich hab ihm einen gebl–«
    Da küsste Gray sie so heftig, dass sie Blut schmeckte. Seine Zunge drang brutal in ihren Mund, und seine Lippen saugten an ihren. Mit der einen Hand hielt

Weitere Kostenlose Bücher