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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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über mich.«
    »Doch, tun wir.« Er umrundete das Bett und kam zu ihr. Irgendwie erregte sie der Anblick seiner nackten Füße, was sie noch zorniger machte. Dieser Mann war das Gegenteil all dessen, was sie sich wünschte, und doch wollte sie ihn mehr als alles andere auf der Welt.
    »Ich bin kein wollüstiges Weib, Grayson, wenn du das meinst.«
    »Du kannst so wollüstig sein, wie du willst. Mit mir.«
    »Mit dir kann ich nicht mithalten«, spöttelte sie und wich zurück. »Irgendwann wirst du dich dafür woanders entschädigen.«
    »Warum sich jetzt schon darum Sorgen machen?« Er sah sie durchdringend an und folgte ihr. »Denk doch nicht daran, was in der Zukunft sein könnte. Wenn ich eines in den letzten vier Jahren gelernt habe, dann dass nur dieser Augenblick zählt.«
    »Inwiefern unterscheidet sich das denn von deinem früheren Lebensstil?« Sie wich ihm rasch aus und rannte fast zu der Tür, die zu ihrem Boudoir führte. Doch als Gray sie an der Taille packte, keuchte sie auf. Das Gefühl, ihn von hinten zu spüren – hart, erregt –, weckte sofort Erinnerungen in ihr.
    »Früher«, zischte er ihr ins Ohr, »konnte alles in meinem Leben auf den nächsten Tag verschoben werden. Die Besichtigung meiner Ländereien, Treffen mit meinen Verwaltern, Besuche bei Lady Sinclair. Aber manchmal kommt der nächste Tag nie, Pel. Manchmal hat man nur das Heute.«
    »Siehst du, wie unterschiedlich wir sind? Ich werde immer an die Zukunft denken und daran, wie mein Verhalten mich morgen heimsuchen wird.«
    Mit einer Hand hielt er ihre Taille umschlungen, aber mit der anderen knetete er ihre Brust. Gegen ihren Willen stöhnte sie auf.
    »Ich werde dich heimsuchen.« Gray umfasste sie ganz, dominierte und provozierte sie mit seiner verführerischen Berührung. »Ich bin nicht so dumm, dich einzusperren, Isabel, nicht wenn wir bereits aneinander gekettet sind.« Fluchend ließ er sie los. »Daran werde ich dich so oft erinnern, wie es nötig ist.«
    Sie wirbelte zu ihm herum. Ihre Haut sehnte sich nach seiner Berührung. »Ich will nicht wie eine Gefangene bewacht werden.«
    »Ich möchte auch deine Freiheit nicht einschränken.«
    »Was soll das Ganze dann?«
    »Schon bald wird bekannt werden, dass du Hargreaves verlassen hast. Man wird sich auf dich stürzen, ich kann momentan nichts dagegen unternehmen.«
    »Um dein Territorium abzustecken?«, fragte sie kalt.
    »Um dich zu schützen.« Er verschränkte die Arme hinter den Schultern, streckte sich und wirkte plötzlich müde. »Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich zurückgekommen bin, um meinen ehelichen Pflichten nachzukommen.«
    »Bitte. Das haben wir doch schon hinter uns.«
    »Sei gnädig, Rotfuchs«, sagte er sanft. »Einmal pro Tag, mehr verlange ich nicht. Das kannst du doch sicher über dich ergehen lassen?«
    »Ich habe bereits –«
    »Wie sollen wir sonst zusammenleben? Erklär mir das.« Er ließ die Arme sinken und sagte mit rauerer Stimme: »Wenn wir uns nacheinander verzehren … hungrig … ich bin ausgehungert nach dir. Ich verhungere.«
    »Ich weiß«, flüsterte sie und spürte schmerzlich die Distanz zwischen ihnen, obwohl sie so nahe beieinanderstanden. Als sie vor Lust erschauerte, wurden ihre Brustwarzen hart. Trotz ihrer Wundheit wurde sie schon wieder feucht. »Und ich kann deinen Hunger nicht stillen.«
    »Ich habe deinen auch nicht gestillt. Wir haben nur wenige Stunden miteinander verbracht. Das ist nicht annähernd genug.« Er ging zur Tür, um das Zimmer zu verlassen.
    »Wir haben die Drei-Uhr-Regel noch nicht durchgesprochen, Grayson.«
    Er hielt inne, sah sie aber nicht an. Sein Haar wirkte im Kerzenlicht so lebendig wie alles an ihm. »Du stehst hier, nur in Hemdchen und Strümpfen, und dein unwiderstehlicher Körper verzehrt sich danach, genommen zu werden. Und wenn ich nur einen Augenblick länger bleibe, wirst du genau das kriegen, Pel.«
    Sie zögerte und streckte in einem Moment der Schwäche die Hand nach seinem angespannten Rücken aus.
    Wie sollen wir sonst zusammenleben?
    Sie konnten es nicht. Nicht mehr lange.
    Sie ließ die Hand sinken. »Ich bin um drei zu Hause.«
    Gray nickte und ging ohne einen Blick zurück.
    Gerard schaute über seinen Schreibtisch zu Spencer und atmete resigniert aus. Im Augenblick gab es zu viel Unruhe in seinem Leben. Nach seiner Rückkehr nach London konnte er nur ansatzweise Frieden finden, wenn er mit Pel redete.
    Nicht stritt. Redete.
    Er wünschte bei Gott, er könnte sie verstehen. Warum

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