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Geliebter Fremder

Geliebter Fremder

Titel: Geliebter Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Day
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sie, bevor sie verarbeiten konnte, was er gesagt hatte.
    Isabel lag still, ihr Mund war verzaubert von einem Kuss, bei dem sich ihre Zehen krümmten. Grays Zunge strich über ihre, glitt darunter und trank von ihr, als wäre sie ein köstliches Elixier. Doch die ganze Zeit gingen ihr seine Worte im Kopf herum. Wollte sie ihn mit sexueller Erpressung an sich binden?
    Als Gray den Kopf hob, ging sein Atem so stockend wie ihrer. »Du erlaubst mir nicht mal eine Sekunde, an andere Frauen zu denken.« Er hatte die Lider gesenkt und verbarg damit, was er dachte. »Du zerrst mich bei jeder Gelegenheit ins Bett. Du erschöpfst mich –«
    »Ha. Dein Hunger ist unerschöpflich.« Aber die Erwiderung, die abschätzig gemeint sein sollte, klang zittrig und fragend. Wollte sie jetzt, dass er sich keine Geliebte mehr suchte, sondern nur noch bei ihr blieb?
    In einer einzigen eleganten und flüssigen Bewegung rollte er sie herum, sodass sie auf ihm lag. »Ich brauche genauso viel Schlaf wie jeder andere Mensch.« Er drückte seine Finger auf ihren Mund, um ihren Protest zu ersticken. »Ich bin nicht mehr so jung, um völlig ohne Schlaf auszukommen, also versuche erst gar nicht, diese Ausrede anzubringen. Du bist nicht zu alt für mich. Ich bin nicht zu jung für dich.«
    Sie packte sein Handgelenk und zerrte seine Hand von ihrem Mund. »Wenn du dich von mir fernhieltest, könntest du jederzeit schlafen.«
    »Sei nicht albern. Du missverstehst mich: Ich beklage mich nicht, sondern stelle nur fest.« Gray strich ihr über die Wirbelsäule und verstärkte seinen Druck, sodass ihre Brüste enger an seinen Brustkorb gedrängt wurden. »Vielleicht ist mir auch ein-, zweimal in den Sinn gekommen, dass ich meinen Schwanz kontrollieren sollte anstatt er mich. Doch dann fällt mir wieder ein, wie sich deine Vagina anfühlt, wenn du kommst, wie sie mich umklammert, wie du dich hochwölbst und meinen Namen rufst, und ich sage meiner inneren Stimme, sie solle mit dem Geschwätz aufhören und mich in Ruhe lassen.«
    Isabel lachte und ließ die Stirn an seine Brust sinken.
    Er drückte sie an sich. »Wenn du jetzt einen körperlichen Beweis meiner Gefühle zu dir willst, bin ich mehr als bereit, ihn anzutreten. Wir können doch nicht zulassen, dass du dir über schwindendes Interesse und Ähnliches Sorgen machst. Was immer du brauchst, Pel, um an mich glauben zu können, werde ich tun. Wahrscheinlich hätte ich das früher und klarer sagen müssen, um keinen Zweifel aufkommen zu lassen. Ich bin nicht Pelham.«
    In seinen Augen sah sie Zuneigung und aufgestaute Lust – der Blick eines Mannes, der sie genauso gern im Arm hielt, wie er sie vögelte.
    Ihr brannten die Augen, und sie hatte einen Kloß im Hals.
    »Wie kommst du zu diesen plötzlichen Erkenntnissen über mein Verhalten?«, fragte sie leise. Der Grayson, den sie geheiratet hatte, war nie so sehr an anderen interessiert gewesen, um so etwas zu erkennen.
    »Ich hab dir doch gesagt, dass meine ganze Aufmerksamkeit dir gilt.« Er griff in ihre Frisur, löste sie, zog die Haarnadel heraus und hielt sie in die Höhe, bevor er sie zu Boden warf. »Es gibt niemandem, mit dem ich lieber zusammen wäre, weder Frau noch Mann. Du bringst mich zum Lachen, das konntest du immer schon. Du lässt niemals zu, dass ich zu überzeugt von mir bin. Du siehst all meine Fehler, findest die meisten aber charmant. Mit dir brauche ich keine andere Gesellschaft mehr. Im Gegenteil, du und ich werden heute Abend in unserem Zimmer bleiben.«
    »Und wer ist jetzt albern? Wenn wir hier oben bleiben, werden alle denken, dass wir miteinander schlafen.«
    »Und da werden sie nicht falschliegen«, murmelte er, die Lippen an ihre Stirn gepresst. »Da wir in den Flitterwochen sind, sollte man nichts anderes von uns erwarten.«
    Flitterwochen. Dieses eine Wort ließ ihre einstigen Träume von einer leidenschaftlichen, aber monogamen Ehe wieder aufleben. Wie hoffnungsvoll sie damals gewesen war. Wie naiv. Sie war eigentlich zu alt, um sich mit solcher Aufregung auf die Zukunft zu freuen.
    Dennoch konnte sie nicht anders.
    »Aber wir werden hier auch zusammen essen«, fuhr er fort, »und Schach spielen. Ich werde dir von mein–«
    »Du hasst Schach«, erinnerte sie ihn und löste sich von ihm, um ihn anzusehen.
    »Eigentlich spiele ich es mittlerweile ziemlich gern. Und ich bin ganz gut geworden. Sei also auf eine Niederlage gefasst.«
    Isabel starrte ihn an. So oft hatte sie das Gefühl, ein Fremder wäre zu ihr

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