Geliebter Fremder
zurückgekehrt. Ein Mann, der dem, den sie geheiratet hatte, zwar ziemlich ähnlich sah, es aber nicht war. Wie sehr hatte er sich verändert ? Er war so sprunghaft. Selbst jetzt kam er ihr anders vor als der Mann, der noch vor einer Stunde ihr Zimmer verlassen hatte.
»Wer bist du?«, hauchte sie und berührte sein Gesicht, um die Wölbung seiner Stirn nachzufahren. So ähnlich. So anders.
Sein Lächeln verblasste. »Ich bin dein Mann, Isabel.«
»Nein, bist du nicht.« Sie drückte sich wieder an ihn und glitt über ihn. Sein harter Körper fühlte sich wunderbar an – die harten Wölbungen und Ebenen, die Härchen auf seiner sonnengebräunten Haut.
»Wie kannst du das sagen?«, fragte er, und seine Stimme wurde rau, als sie sich auf ihm bewegte. »Du hast am Altar neben mir gestanden. Du hast dein Gelübde abgelegt und meines gehört.«
Sie senkte den Kopf und küsste ihn heiß, da sie ihn plötzlich wollte. Nicht, weil sie der Verlockung nicht widerstehen konnte, die er körperlich für sie darstellte, sondern weil sie etwas in ihm sah, was sie vorher nicht gesehen hatte: Verpflichtung. Er hatte sich ihr verpflichtet, er wollte sie wirklich kennenlernen und verstehen. Dieses Bewusstsein ließ sie erschauern, und sie sank tiefer in seine Umarmung und genoss es, wie seine starken Arme sie umfassten.
Er wandte den Kopf ab, um ihrem forschenden Mund auszuweichen. Keuchend sagte er: »Lass das.«
»Was denn?« Sie strich ihm über den Oberkörper, umfasste seine Hüfte und veränderte ihre Stellung, um zwischen seine Beine greifen zu können.
»Du sollst nicht sagen, ich wäre nicht dein Mann, und mich danach mit Liebesspielen zum Schweigen bringen. Wir tragen das jetzt aus, Pel. Ich will den ganzen Unsinn mit Mätressen und so weiter nicht mehr hören.«
Sie strich mit fester, sicherer Hand über seinen Schwanz. Wenn es einen Beweis für Grays Veränderung gab, dann den, dass er dem Geschlechtsverkehr widerstand, um eine tiefere Verbindung zu schaffen. Obwohl alles in ihr schrie, die Erfahrung hätte sie gelehrt, sich nicht emotional an einen Ehemann zu binden, drängte eine winzige Stimme sie, dies nicht zu glauben.
Er packte ihre Handgelenke, wehrte sich fluchend und übernahm die Kontrolle. Er beugte sich über sie und drückte ihre Arme aufs Bett. Sein Gesicht über ihr war hart wie Stein, seine glitzernden Augen verrieten die gleiche Entschlossenheit wie sein angespannter Kiefer.
»Willst du nicht mit mir vögeln?«, fragte sie unschuldig.
Er knurrte: »Mit diesem Schwanz, der dir so gefällt, sind ein Kopf und ein Herz verbunden. Sie alle zusammen machen den Mann aus – deinen Ehemann. Du kannst das Ganze nicht teilen und nur das nehmen, was dir gefällt.«
Seine Worte erschütterten sie und trieben sie zu einem Entschluss. Pelham und der Grayson von früher hätten niemals so etwas gesagt. Wer auch immer der Mann über ihr war, sie wollte ihn kennenlernen. Sie wollte ihn entdecken – und die Frau, die sie mit ihm zusammen war.
»Du bist nicht der Mann, den ich geheiratet habe.« Sie sah, dass er widersprechen wollte, und fuhr rasch fort: »Den wollte ich nicht, Gerard. Und das weißt du.«
Als er seinen Vornamen hörte, ging ein sichtbarer Schauder durch seinen ganzen Körper. Seine Augen verengten sich. »Was sagst du da?«
Sie wölbte sich ihm entgegen, streckte sich, lockte ihn. Dann hieß sie ihn mit gespreizten Schenkeln willkommen. Öffnete sich für ihn. »Ich will dich.«
»Isabel …?« Er presste seine feuchte Stirn an ihre, drückte seine Hüften an ihre, und sein Glied fand ohne jede Hilfe seinen Weg in ihr Inneres. »Herrgott, du wirst noch mein Tod sein.«
Sie ließ den Kopf zur Seite fallen, als er langsam in sie eindrang. So langsam. Haut an Haut. Sie hatte es vermisst, ihn ganz nackt zu spüren. Ohne jede Barriere.
Der Unterschied zwischen diesem und früheren Akten war bedeutsam. Nach seiner Rückkehr war er zuerst sanft gewesen, doch hatte er sich offensichtlich zurückhalten müssen. Aber als er sich jetzt immer tiefer in ihren begierigen Körper schob, wusste sie, dass er sich so gemächlich bewegte, weil er den Augenblick in die Länge ziehen wollte.
Er schmiegte seinen Mund an ihr Ohr und flüsterte: »Wen willst du?«
Dahinschmelzend hauchte sie: »Dich …«
Kapitel 14
Es gab tausend Gründe, warum Rhys spätabends im Garten der Hammonds stehen konnte. Aber nur einer entsprach der Wahrheit. Und dieser Grund kam gerade mit einem scheuen Lächeln auf ihn
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