Geliebter Normanne
hinter seinem Ohr. Sie wusste, dass diese Berührung die Leidenschaft in ihm weckte.
»Bitte, liebe mich«, flüsterte sie heiser und drängte ihren Körper an den seinen. »Liebe mich, als wäre es das letzte Mal.«
Bosgard stöhnte vor Lust, dennoch schob er Hayla sanft von sich. »So darfst du nicht reden. Morgen Abend wird dieser Spuk vorbei sein, und nichts und niemand wird uns jemals wieder trennen. Glaubst du etwa nicht daran, dass wir siegen werden? Hast du so wenig Vertrauen?«
»Es wird dir nichts geschehen, mein Liebster, da bin ich sicher«, antwortete Hayla zweideutig.
Bosgard bemerkte die Tränen auf ihren Wangen. Zärtlich küsste er jede einzelne fort. Ihre Hände glitten unter sein Wams, und er nestelte die Schnürung an ihrem Kleid auf. Sie nahmen sich nicht die Zeit, ins Bett zu gehen, sondern entkleideten sich an Ort und Stelle. Hayla konnte nicht abwarten, seine nackte Brust zu spüren, und sie drückte ihre Nase an sein Brustbein, um ihn mit allen Sinnen zu schmecken und zu riechen. Ihr Kleid fiel zu Boden, dann streifte er die Träger ihres Unterkleides über ihre Schultern, während er ihren Hals küsste. Vor Lust stöhnend, beugte sie den Kopf zurück, schloss die Augen und überließ sich ganz seinen Liebkosungen. Als sie seine Erregung spürte, presste sie ihren Unterleib fest gegen seinen. Mit einem Handgriff entledigte Bosgard sich seines störenden Beinkleides, dann schob er Hayla rücklings zum Bett, ohne dabei die Wanderung seines Mundes, der inzwischen das Tal zwischen ihren Brüsten erreicht hatte, zu unterbrechen. Hayla umklammerte seine festen Pobacken und massierte diese leicht. Ein Stöhnen entrang sich Bosgards Kehle, als Haylas Finger von hinten seine Hoden streichelten. »Und du verlangst, ich solle auf dies verzichten. Niemals! So lange ich lebe, werde ich dich nie wieder loslassen …«
»Halte mich«, keuchte Hayla, als seine Zungenspitze ihre Brustwarze umkreiste und er begann, vorsichtig daran zu saugen. »Halt mich ganz fest.«
Sie hätte weinen können – einerseits vor Glück, aber auch weil sie wusste, dass sie nie wieder Bosgards Liebkosungen kosten würde. Die eigentliche Vereinigung kam schnell, und hart drang er in ihren weichen und bereiten Schoß ein. So intensiv wie nie zuvor spürte sie, wie Bosgard sie völlig ausfüllte, und jeder seiner glückseligen Seufzer brannte sich wie ein heißes Eisen in ihr Herz. Vielleicht musste sie bald sterben, aber bis zu ihrem letzten Atemzug würde sie sich an jede Einzelheit dieses Augenblicks erinnern. Unmittelbar nach Bosgard fand Hayla ihre Erfüllung, und die heißen Wogen, die ihren Körper zum Zucken brachten, schienen sie in eine Welt zu tragen, in der es keinen Hader, Zwist oder gar Krieg gab. Für den Bruchteil eines Moments dachte Hayla, dass vielleicht doch alles gut werden könnte. Dann jedoch arbeitete ihr Verstand wieder, und schnell barg sie ihr Gesicht in seiner Armbeuge, damit er die Tränen in ihren Augen nicht bemerkte.
Die Sonne war bereits untergegangen, und durch das geöffnete Fenster drang die laue Nachtluft herein, als Hayla sich aus Bosgards Armen löste und nach dem Becher Bier griff, den sie mit in Bosgards Gemach gebracht hatte.
»Das Bier wird inzwischen abgestanden und warm sein, aber du musst dich stärken.«
Bosgard nahm den Becher und leerte ihn mit einem Schluck. Angewidert verzog er das Gesicht. »Pfui Teufel, das ist das schlechteste Bier, das ich jemals getrunken habe. Schon allein deswegen müssen wir die Belagerung beenden. Es ist dringend notwendig, frisches Bier zu brauen.«
Er grinste schelmisch, und Hayla zerriss es beinahe das Herz, aber es gelang ihr, in sein unbekümmertes Lachen einzustimmen. Das mit Kräutern vermischte Bier zeigte rasch Wirkung. Bosgard gähnte und murmelte: »Ich bin doch müder, als ich gedacht habe. Lass uns schlafen, mein Herz, morgen liegt ein anstrengender Tag vor uns.«
Bevor Hayla etwas erwidern konnte, war er bereits eingeschlafen. Schnell schlüpfte sie in ihr Kleid, dann durchsuchte sie Bosgards Sachen, die er während ihres Liebesspiels achtlos zur Seite geworfen hatte. Sie fand den Schlüsselbund an der Innenseite seiner Hose befestigt und nahm ihn an sich. Bevor sie ging, beugte sie sich über ihn und küsste seine im Schlaf leicht geöffneten Lippen.
»Leb wohl, mein Liebster. Irgendwann wirst du verstehen, dass ich nicht anders handeln konnte.«
Als sie das Gemach verlassen hatte, schloss sie die Tür hinter sich sorgsam zu.
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