Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
könnte ihm mehr helfen.«
Ihr Vater sah sie scharf an. Sie hob die Brauen, doch dann wurde sein Blick weich, und er küsste sie auf die Wange. »Gute Nacht, Liebes.«
»Gute Nacht, Papa.«
Als sie an der Tür stand, rief ihr Vater ihr etwas nach. »Ach, Diana, bitte richte Captain Ardmore aus, dass ich ihn gerne sprechen würde.«
Sie erstarrte, bevor ihre Hand die Türklinke erreichte. »Jetzt sofort?«
»Wenn er einen Moment erübrigen kann. Aber möglichst noch heute Abend, ja.«
Sie holte tief Luft. Sie konnte mit ihm sprechen. Es gab keinen Grund, warum sie das nicht tun könnte.
Genauso wenig, warum sich ihre Finger plötzlich kalt anfühlen sollten und zitterten.
»Gut, einverstanden.« Ihre Stimme klang brüchig, und sie hoffte, dass ihr Vater es nicht bemerkte.
Als sie im Flur stand und die Tür hinter sich zugezogen hatte, atmete sie tief aus. Ob ihr Vater vermutete, wie sie James Ardmore davon abgehalten hatte, weiter zu forschen als bis zu den Höhlen? Der Admiral hatte sich immer auf ihre Seite gestellt, ganz gleich was ihr Ehemann auch von ihr behauptet hatte. Aber das war in England gewesen, als sie noch mehr oder weniger unschuldig war. War sie das jetzt auch noch?
Sie straffte die Schultern, stieg die Treppe hinab und ging zum Salon.
*
James spürte sofort, als Diana den Raum betrat. Er stand in der geöffneten Glastür zum Garten und sog den Duft der Bougainvilleen und Hortensien ein. Der Geruch rief Heimweh in ihm wach. Die Gärten seines Hauses in Charleston würden gerade erst anfangen zu blühen, und der junge Frühling würde die Blüten in der Südstaatenstadt geradezu explodieren lassen. Er war schon zu lange fort.
Ihr Baumwollkleid machte kaum ein Geräusch, aber er drehte sich herum, als würde ihre Gegenwart ihn anziehen wie ein unsichtbares Band.
Der Leutnant war in ein Buch vertieft gewesen, blickte jetzt hoch und lächelte Diana an. Sie quittierte es mit einem Nicken, aber James kam die Vorstellung, dass sie in ihn verliebt wäre, jetzt schlichtweg albern vor. Sie war eine leidenschaftliche Frau, und den Leutnant behandelte sie mit einer Mischung aus Freundlichkeit und Mitleid.
Sie blieb fast zwei Armlängen entfernt vor James stehen, als hätte sie in seiner Gegenwart kein Vertrauen in sich.
»Mein Vater wünscht Euch zu sprechen«, sagte sie förmlich. »Sobald Ihr einen Moment Zeit für ihn habt. Er ist oben in seinem Arbeitszimmer.«
James neigte den Kopf. Diana atmete schwer. Sie trug jetzt ein ordentliches, blaues Gewand, das bis zum Kinn zugeknöpft war. Die zerzauste Frau von heute Nachmittag in der Höhle war verschwunden. James wusste jedoch, dass sie sich nur hinter der Fassade der sittsamen Tochter verbarg, wie eine Nymphe hinter einem Felsbrocken.
»Ich werde mit ihm reden«, antwortete James. »Bitte zeigt mir den Weg.«
Ihre Augen blitzten ärgerlich auf. Er erwartete, dass sie sich weigern, aus dem Salon stapfen und es ihm überlassen würde, den Weg zum Arbeitszimmer ihres Vaters selbst zu finden. Doch dann senkte sie die Lider und nickte.
Nun, wenn sie sich unbeteiligt gab, dann konnte er das auch.
»Gute Nacht«, verabschiedete sich der Leutnant von ihnen. »Ich werde mich wahrscheinlich ebenfalls bald zurückziehen. Im Moment ermüdet mich das Segeln noch sehr.«
James wünschte ihm eine gute Nachtruhe und folgte Diana aus dem Raum.
Sie wartete im Flur am Fuß der Treppe auf ihn. »Dort oben.« Sie deutete mit einem ausgestreckten Finger die Stufen hinauf. »Durch die Doppeltür am Ende des Flures.«
James sah nach oben und packte ihr Handgelenk, als sie leise weggehen wollte.
»Vielleicht sollten wir uns eine gute Nacht wünschen, bevor ich hinaufgehe.«
Sie sah ihn scharf an. »Isabeau wartet auf mich.«
»Es dauert nicht lange.« Er legte seine Finger unter ihr Kinn, bückte sich und küsste sie.
Ihr Mund blieb einen Herzschlag lang hart und fest geschlossen. Dann entspannte sie sich, schmiegte sich an ihn und erwiderte die Zärtlichkeit.
Es war ein kurzer, glühender Ausbruch von Leidenschaft. Ihre Münder waren nur eine Sekunde miteinander verbunden, aber das genügte ihm, um ihren berauschenden Geschmack zu kosten. Verdammt wollte er sein, am liebsten würde er die ganze Nacht damit verbringen, sie zu schmecken. Es wäre wie eine lange Entdeckungsreise, sie einfach nur zu kosten.
Er hob den Kopf, wischte zärtlich mit dem Daumen die Feuchtigkeit von ihren Mundwinkeln und strich sanft mit einer Hand über das Haar.
»Gute Nacht«,
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