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Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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sagte er leise und stieg die im Dämmerlicht liegende Treppe hinauf.
    *
    Er musste fast fünf Minuten vor der Tür des Arbeitszimmers warten, bis seine Erektion so weit abgeklungen war, dass er sich dem Vater der Frau stellen konnte, die er am liebsten sofort geliebt hätte.
    Es war schon lange her, dass James derartig von einem weiblichen Wesen fasziniert und gefesselt gewesen war. Dabei hatten genug Frauen versucht, seine Aufmerksamkeit zu erregen, aber er hielt sich schon aus Gewohnheit zurück. Nicht weil er kalt war, wie viele glaubten, sondern weil genau das Gegenteil davon zutraf. Wann immer James Ardmore einer Frau verfiel, dann mit Haut und Haaren. Und das erlaubte er sich nicht.
    Auch jetzt konnte er es sich nicht leisten, selbst wenn es die reinste Wonne sein würde. Er hatte einiges zu erledigen, und am Ende würde er entweder tot sein oder fliehen müssen. Diana würde ihn hassen, ganz gleich wie es letztlich ausgehen würde. Die Zeit mit ihr würde einfach nur eine weitere Erinnerung unter den vielen sein, die er in seiner Vergangenheit gesammelt hatte.
    Er hob die Hand und klopfte an die einfache Holztür.
    Als der Admiral ihn einzutreten hieß, öffnete James die Tür und ging in den Raum.
    Die Sonne war untergegangen, und die Fenster waren dunkel. Ein Feuer loderte im Kamin und tauchte den Raum in einen roten Glanz, der gleichzeitig gemütlich und bedrohlich wirkte. Admiral Lockwood hatte gerade die Kerzen auf einem Leuchter entzündet, als er sich umdrehte und James bat, die Tür zu schließen, was dieser auch tat.
    Sein Gastgeber warf den Kienspan aus Papier in den Kamin. Das Feuer verzehrte ihn augenblicklich mit einem hungrigen Knistern.
    Lockwood hatte sein langes weißes Haar zu einem Zopf geflochten, wie er es zweifellos die ganze Zeit bei der Marine getan hatte. Er hatte dieselben blaugrünen Augen wie seine Tochter, die in einem gutaussehenden Gesicht lagen, das durch Alter und Meer zwar gehärtet, keineswegs jedoch entstellt worden war. Außerdem ging er trotz seiner sechzig Jahre nicht gebeugt, sondern stand mit gestrafften Schultern kerzengerade da.
    »Captain Ardmore«, sagte er herzlich. »Sagt, welche Waffen tragt Ihr im Moment bei Euch?«
    James erstarrte einen Herzschlag lang, während sich der Admiral und er durch den dämmrigen Raum hinweg musterten.
    Dann griff James in die Tasche seiner Jacke und zog das Messer mit dem Stahlgriff heraus. Er hielt es einen Moment auf der Handfläche hoch und legte es dann auf einen kleinen Beistelltisch neben sich.

5. Kapitel
    E s war ein einfaches, praktisches Messer, dessen eiserner Griff sauber mit einem Lederstreifen umwickelt war. James hatte es vor langer Zeit auf Martinique gekauft, und seitdem hatte es ihn auf allen seinen Fahrten und Abenteuern begleitet.
    Der Admiral sah es an. »Ist das alles?«
    James ließ seine Hand sinken. »Nein.«
    Als der Admiral weiterredete, behielt er seinen liebenswürdigen Tonfall bei, als würde er freundlich mit einem Untergebenen plaudern. »Als ich meiner Tochter geholfen habe, Euch ins Bett zu schaffen, habe ich über die Anzahl der Messer gestaunt, die Ihr in Eurer Kleidung verborgen hattet. Allerdings fand ich keine Pistole.«
    »Ich hatte keine Zeit, mir eine zu besorgen«, erwiderte James ebenso freundlich. »Das Schiff sank gerade.«
    »Zweifellos. Und Gefangenen werden selten Pistolen ausgehändigt, nicht einmal um ihr eigenes Leben zu retten. Ich frage mich, wie Ihr an die Messer gekommen seid.«
    James sah ihn gleichmütig an, und der Admiral erwiderte den Blick, ohne zu blinzeln. Lockwood war ein erfahrener Seemann. Er war lange Kapitän gewesen, bevor er im Anschluss an Trafalgar zum Admiral befördert worden war. Er wusste alles über James und konnte sich denken, was er auf der Fregatte getan hatte. Ebenso wie James den Admiral genau kannte.
    »Die Marinesoldaten haben mich nicht sonderlich sorgfältig durchsucht«, erwiderte er.
    Lockwood nickte. »Bestimmt waren sie so glücklich, den berüchtigten Captain Ardmore gefangen zu haben, dass sie leichtsinnig wurden.« Er machte eine kleine Pause. »Ich vermute, dass wir Euch nur deshalb mit einem englischen Leutnant gefunden haben, weil Ihr entweder sein Gefangener oder auf seinem Schiff festgesetzt wart. Ich habe Euch übrigens schon einmal gesehen. Es war nur eine sehr kurze Begegnung, aber ich konnte Eure Augen nicht vergessen. Es waren die Augen eines Mannes ohne Herz.«
    Vor seiner Ankunft hätte James ihm zugestimmt. Jetzt jedoch nicht

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