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Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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Leidenschaft nur gespielt hatten. Dies hier war echt.
    Unerfreuliche Erinnerungen stiegen in ihr auf. Sie erinnerte sich an die Nacht, als sie von den zwei Tagen mit James Ardmore zurückgekehrt war, nachdem sie das Schlafzimmer ihres Ehemannes betreten und ihm genau die Ereignisse berichtet hatte. Er war zunächst geneigt gewesen anzunehmen, sie wäre für ein Stelldichein mit Mr. Kinnaird davongelaufen, dem amerikanischen Spion, was schon schlimm genug war. Als sie ihm jedoch eröffnete, dass sie von James Ardmore entführt worden war, verbesserte das ihre Lage nicht gerade.
    Edward hatte sich förmlich auf sie gestürzt. »Du kleine Närrin, er hat dir eine Falle gestellt und dich darin gefangen, oder etwa nicht?«
    »Es war purer Zufall«, konterte sie, fast krank vor Wut. »Er wollte Kinnaird retten, der ein Spion war. Es überrascht mich, dass du und deine Freunde von der Admiralität nicht darüber gestolpert seid! Ein Spion, mitten unter euch. Ihr seid die Narren, nicht ich.«
    Sir Edward war so außer sich vor Wut gewesen, dass er sogar diese heftige Beleidigung überhört hatte. »Sei nicht albern! Er muss das Haus tagelang beobachtet haben, wusste, wer du bist und was für einen Affront es bedeuten würde, Sir Edward Worthings Gemahlin zu entführen. Es überrascht mich, dass er kein Lösegeld für dich gefordert hat, aber er hat wohl befürchtet, dass wir die Küste abriegeln würden. Deshalb hat er dich gehenlassen.«
    Sie hätte über seine Naivität beinahe gelacht. »Er hatte niemals die Absicht, mich zu entführen. Ich bin ihm nur im Weg gewesen.«
    »Vielleicht hat er ja sogar ein Lösegeld verlangt.« Sir Edwards Augen verengten sich zu Schlitzen und funkelten vor Gemeinheit. »Was hast du ihm gegeben, Diana? Oder brauche ich gar nicht danach zu fragen?«
    »Gar nichts hat er von mir bekommen!«, fuhr sie ihn an. Das stimmte auch. Sie hatte sich davon abgehalten. Sie war vor James Ardmore zurückgewichen, bis zur anderen Seite des Zimmers, und hatte sich mit der Hand an der Wand abgestützt. »Ich bin eine verheiratete Frau«, hatte sie dem Piratenjäger erklärt. »Und habe eine Tochter.« Tränen waren ihr in die Augen getreten. Ardmore hatte die Antwort hingenommen, sie aufgefordert, sich zu setzen, und sie dann dazu gebracht, diese verdammte Suppe zu essen.
    Sir Edward war jedoch noch nicht fertig. »Er hat dir nichts getan? Das kann ich nicht glauben!«
    Ihre Wut stand der seinen in nichts nach. Sie hatte ihm die Wahrheit nicht sagen wollen, aber jetzt warf sie sie ihm an den Kopf, um ihn zu verletzen. »Er hat mich geküsst. Das war alles. Und es war genug.«
    Edward reagierte nicht so, wie sie erwartet hatte. Sie war darauf vorbereitet gewesen, dass er sie schlagen würde, hatte sich bereits zur Flucht bereitgemacht. Stattdessen sah er sie nachdenklich an. »Er hat dich nur geküsst? Was ist passiert, Diana? Hast du ihn nicht nachdrücklich genug angefleht?«
    Sie schlug ihn. Sie konnte noch heute das Brennen auf ihrer Handfläche spüren. Edwards Augen funkelten vor nackter Wut, und schon fand sie sich auf dem Boden wieder. Den Schlag hatte sie kaum gespürt. Er stand über ihr, puterrot im Gesicht vor Zorn, beschimpfte sie mit derben Ausdrücken und stieß knurrend hervor, dass er die Scheidung eingereicht hätte.
    Sir Edward war in einer Schlacht vor Cádiz den Heldentod gestorben. Es war nicht genug von ihm übrig geblieben, was man nach Hause hätte bringen und in der Familiengruft beisetzen können. Edwards Mutter hatte Diana die Schuld an seinem Tod gegeben. Sie gab ihrer Schwiegertochter an allem die Schuld.
    Diana fand sich plötzlich im Garten wieder, schwer atmend. Sie war mit Isabeau auf die Insel ihres Vaters geflohen und hatte versucht, die Erinnerungen zu bannen.
    »Was ist mit Euch?« James Ardmores Stimme klang merkwürdig sanft.
    In ihren Augen brannten Tränen. Er beobachtete sie forschend, und plötzlich hätte sie ihm am liebsten alles erzählt. »Ich habe ihn gehasst, James«, flüsterte sie. »Ich habe ihn abgrundtief gehasst.«
    Sie erwartete eine sarkastische Bemerkung oder die Frage, wen sie meinte. »Ich weiß«, sagte er jedoch nur zärtlich und strich ihr erneut über den Kopf.
    Ihre Blicke begegneten sich. In diesem Moment begriff sie, dass er ihre Wut und ihre Hilflosigkeit verstand.
    Seine Finger lagen warm auf ihrem Haar. Gestern hatten sie sich aufeinandergestürzt, heute dagegen war es eine ruhige Art von Zärtlichkeit. Sie hätte den ganzen Tag hier im

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