Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
geschützten Fenster am Treppenabsatz. James drückte Diana mit dem Rücken an die Wand und stützte seine großen Hände neben ihrem Kopf ab. Sie öffnete die Lippen, um eine Frage zu hauchen, doch bevor sie einen Laut von sich geben konnte, verschloss er ihren Mund mit seinen Lippen.
Diana liebte es, ihn zu küssen. Er öffnete ihren Mund, liebkoste ihre Zunge mit seiner. Diesmal neckten sie sich nicht, versuchten nicht, sich spielerisch zu verführen, sondern küssten sich einfach nur lange, heiß und zärtlich.
Er löste sanft das Band, das ihr Nachthemd am Hals zusammenhielt, und glitt mit seiner Hand in die Öffnung. Seine Handfläche fühlte sich rauh auf ihrer Haut an.
Das war es, was sie brauchte. Küsse um ihrer selbst willen, keine enttäuschte, erstickte Leidenschaft, keine unterdrückten Emotionen. Nur James und seine Stärke. Morgen früh würde sich Diana um sich selbst, ihren Vater, Isabeau und den Tumult in ihrem Kopf Gedanken machen. Heute Nacht jedoch wollte sie einfach nur genießen.
Er küsste sie, als würde er das gerne tun. Er strich mit den Lippen über ihren Hals, und sie lehnte seufzend den Kopf gegen die Wand. Als sie noch jünger war, hatte sie sich gewünscht, dass ihr Ehemann das täte, was James jetzt mit ihr machte.
Als sie Edward das erste Mal ihre Sehnsucht nach ihm gestanden hatte, war Edward nur abfällig geworden. Sie hatte zwei quälende Monate lang gewartet, in denen ihr Mann auf See gewesen war, und überlegt, was sie wohl falsch gemacht hatte.
Als er zurückkehrte, überkam ihre Sehnsucht sie erneut, und wieder hatte er sie verspottet. Sie war achtzehn Jahre alt gewesen und der festen Überzeugung, es wäre ihre Schuld, dass er sie nicht begehrte. Ihre Schwiegermutter hatte ihr wiederholt versichert, dass eine Ehe eine frische, junge Lady wie sie, Diana, beinahe über Nacht altern ließ.
Sie fuhr mit den Fingern durch James’ Haar und vertrieb diese unerfreulichen Erinnerungen. Genau so, dachte sie, während sie die köstliche Wärme genoss, muss es sich anfühlen, wenn man mit einem Mann zusammen ist, der einen ebenso begehrt wie man selbst ihn.
Sie hatte James nicht erzählt, dass es Isabeau gefallen hatte, als er ihre Mutter geküsst hatte. Und dass sie gefragt hatte, wann sie heiraten würden. Diana überlegte, ob James aus dem Haus flüchten, in die Gig springen und aufs Meer hinaussegeln würde, wenn sie es ihm verriet.
Sie fühlte seine Erektion an ihrem Bauch. Er machte nie den Versuch, sein Begehren zu verbergen. Er hatte keinen Grund, seine Leidenschaft zu zügeln, vermutlich hatte er das noch nie in seinem Leben getan.
Diana versuchte, ihr Herz vor ihm zu schützen. Das hier war für ihn eine unbedeutende Angelegenheit. Er sah eine Frau, die er wollte, und küsste sie, mehr nicht.
Aber es funktionierte nicht. Seine Küsse brannten wie Feuer auf ihrem Körper, und seine Hände auf ihren Hüften erregten sie, allein durch ihre schiere Kraft.
Er hob den Kopf und löste seine Lippen von ihrem Mund. Genüsslich, als hätten sie die ganze Nacht Zeit. Zärtlich streichelte er ihre Wange. »James«, hauchte sie.
Er legte ihr den Finger auf den Mund, senkte den Kopf und küsste sie erneut. Dann nahm er ihren Ellbogen und geleitete sie zu ihrem Zimmer am Ende der Treppe.
Er öffnete die Tür und führte sie hinein. Das Feuer im Kamin war heruntergebrannt, und niemand hatte Kerzen angezündet. Er schloss die Tür.
Sie blieb mitten im Raum stehen, während sich ihr die Kehle zuschnürte. Er näherte sich ihr lautlos, küsste sie und umfasste ihre Arme. Sie trat entschlossen einen Schritt zurück. »Nein, James.«
Er sah sie verwirrt an. Diana zog ihr Nachtgewand am Hals zusammen und wich seinem Blick geflissentlich aus. Ihr Herz hämmerte und pochte, denn das Feuer, das er in ihr entzündet hatte, brannte noch lichterloh.
Seine grünen Augen wurden kühl. Wenn sie sich Edward verweigert hatte, und nach Isabeaus Geburt hatte sie es immer wieder versucht, war er vor Wut ganz angespannt geworden. James dagegen wirkte … sachlich. Als könnte er sie nach Gutdünken nehmen oder in Ruhe lassen.
»Was hast du denn?«, fragte er ruhig.
»Nichts. Ich habe gar nichts.«
Er runzelte die Stirn. »Ich weiß, wann sich eine Frau nach einem Mann verzehrt. Du brennst immer noch. Also, was hast du?«
Sie versuchte, ihm einen eisigen Blick zuzuwerfen. »Ist Moral nicht Grund genug?«
»Nicht für dich.«
Ihr blieb vor Empörung der Mund offenstehen. »Wie kannst du es
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