Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
vor Scham fast gestorben wäre.
Glücklicherweise war in diesem Moment Jessup hereingekommen und hatte ihnen mitgeteilt, dass es dem armen Leutnant Jack sehr schlechtginge. Diana war sofort hinausgestürmt, um nach ihm zu sehen. Sie hatte Jack etwas Kamillentee gegeben und ihm ein feuchtes Tuch auf die Stirn gelegt. Das schien geholfen zu haben. Jetzt hoffte sie, dass der Donner ihn nicht wach hielt.
Ein weiterer Blitz zuckte ganz in der Nähe auf. Isabeau quietschte und vergrub den Kopf unter der Decke. Der anschließende Donner trieb Diana an ihre Seite.
Im Flur wurden Stimmen laut. Sie erkannte James Ardmores rumpelnden Bariton. »Ist alles in Ordnung?«
Ihr Vater lachte. »Isabeau hat Angst vor Blitzen, Diana vor dem Donner. Zusammen werden sie es schon überstehen.«
James’ warmes Lachen mischte sich in das ihres Vaters. »Gute Nacht, Admiral.«
»Gute Nacht, Captain.«
Verschwindet nur, Gentlemen. Lasst uns Ladys in Ruhe unseren kleinen Ängsten frönen , dachte Diana verärgert.
Türen wurden geschlossen, und das Haus kam endlich zur Ruhe.
Das Gewitter tobte noch eine Stunde lang. Isabeau erschöpfte sich damit, sich ständig unter der Decke zu verkriechen und wieder herauszukrabbeln. Schließlich legte sie sich hin, das Kissen im Arm. Diana sank ermattet neben sie.
Erneut blitzte es. Diana zählte langsam bis fünf. Dann rumpelte der Donner, nun schon etwas leiser. Er war bestimmt eine Meile weg und entfernte sich weiter.
Sie hörte, wie sich Isabeaus Schlafzimmertür leise öffnete und blieb regungslos liegen. Die Tür wurde noch leiser wieder geschlossen. Behutsame, fast lautlose Schritte überquerten den Boden und verstummten neben dem Bett.
Diana lag ruhig da und sog seinen Duft ein, den warmen Geruch von Seife und Moschus. Er hatte sich nach ihrem Abenteuer in der Höhle und vor dem Abendessen ausgezogen und gewaschen. Das wusste sie, weil seine Tür einen Spalt offen gestanden und sie in sein Zimmer gespäht hatte. Sie hatte seinen muskulösen Körper gesehen, die gebräunte Haut, das straffe Gesäß, an dem die Haut viel heller war als an den übrigen Stellen. Dann war er aus ihrem Blickfeld getreten.
Dieses Bild hatte sie während des Abendessens verfolgt und war ihr auch jetzt gegenwärtig. Durfte eine Frau einen Mann so stark begehren? Durfte sein Bild so lange in ihrem Gedächtnis weilen? Durfte sie sich wünschen, die Zeit zurückzudrehen und in das Zimmer zu treten, in dem er sich wusch? Er würde sie in die Arme schließen, sie würde ganz nass werden, und dann würde er sie küssen.
Sie wünschte es sich mit aller Macht.
Die Matratze senkte sich. James glitt ins Bett und streckte sich an ihrem Rücken aus. Ein kräftiger Arm umschlang ihre Taille. Sie fühlte seine Wärme durch ihr dünnes Nachthemd. Er legte sich bequem hin und zog sie sanft an seine Brust.
Sie fühlte den weichen Samt des Morgenmantels, den ihr Vater ihm geliehen hatte, und einen nackten, kräftigen Fuß, der den ihren streifte. Er streckte die Hand aus und zog die Decke über sich, Diana und Isabeau.
Isabeau drehte sich herum und sah ihn über ihre Mutter hinweg schläfrig an. Sie lächelte, streichelte einmal seine Hand und ließ den Kopf wieder sinken. Ihre Atemzüge wurden ruhiger und waren dann kaum noch zu hören.
Diana schmiegte sich an seine Wärme und genoss es, wie seine Stärke auf sie überging. Er liebkoste sie nicht, aber seine Handfläche lag auf ihrem Bauch, und die Hitze, die sie ausstrahlte, strömte durch ihren ganzen Körper. Sie fühlte seine Lippen in ihrem Haar, seinen Atem an ihrer Schläfe.
Sie lagen lange so nebeneinander, während Isabeau sanft schlummerte. Trotz ihrer Erschöpfung war Diana hellwach und hatte die Augen geöffnet. Die Blitze zuckten immer noch über den Himmel, doch sie waren weit weg und der Donner nicht mehr zu hören.
Schließlich nahm James seinen Arm von ihrer Taille. Er stand auf, so geschmeidig und leise, dass sich die Matratze kaum bewegte. Er griff nach Dianas Hand und zog sie mit sich hoch.
Diana stieg weit weniger anmutig aus dem Bett als James, aber Isabeau wachte trotzdem nicht auf. Sie schlief, erschöpft von ihrer Aufregung über den Sturm, weiter, selbst als Diana die Decke über sie glattzog und dem Mädchen einen Kuss auf die Stirn drückte.
James führte Diana zur Tür, und sie verließen gemeinsam das Schlafzimmer.
Im Haus war es dunkel, aber die Wolken hatten sich verzogen, und silbernes Mondlicht strömte durch die nicht von Läden
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