Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
warte, bis ich dir den Rest erzählt habe. Als wir entdeckten, dass Isabeau taub war, war ich entsetzt. Nicht nur ihret-, sondern auch meinetwegen. Ich hatte schreckliche Angst vor ihr. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Als Edward das erste Mal vorschlug, sie in ein Heim zu stecken, war ich bereit dazu.« Sie drückte ihre Handwurzeln auf die Augen. »Ich wollte es, James. Wenn ich sie wegsperrte, würde ich mich weder meiner Scham noch meiner Furcht stellen müssen. Ich konnte sie gehenlassen und musste sie nie wiedersehen.« Diana wollte weinen, aber es kamen keine Tränen. »Was für eine Mutter bin ich nur? Ich war bereit, ein unschuldiges Kind wegzugeben. Meine Isabeau, die Tochter, die ich so sehr liebte.«
Er legte seine warme Hand auf ihren Bauch, dorthin wo sie Isabeau so stolz all die Monate getragen hatte. »Das erklärt, warum du sie so beschützt.« Er küsste ihre Schläfe. »Es überrascht mich ein wenig, dass sie ein so normales Kind geworden ist, obwohl du sie mit deiner Liebe gewiss fast erstickt hast.«
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Ich hätte wissen müssen, dass ich von dir kein Mitgefühl zu erwarten habe, James Ardmore.«
»Ich fühle sehr wohl mit dir, Darling. Du hast ein Tal der Schmerzen durchschritten.« Mit den Fingern fuhr er sanft um ihren Nabel. »Aber du musst den Schmerz loslassen. Ich weiß es am besten.«
Sie sah ihn gespannt an. »Warum? Wegen heute?«
»Weil ich nicht da war, als mein Bruder starb. Wäre ich dort gewesen, hätte ich es verhindern können. Wie, glaubst du wohl, fühlt sich das an?« Er lachte grimmig. »Ich habe mich immer gerühmt, dass ich keine Reue empfände. Dabei fühle ich sie die ganze Zeit.«
Seine grünen Augen wirkten so leer wie in dem Moment, als sie heute Nacht sein Zimmer betreten hatte, während er sich wusch. Er sprach weiter. »Wenigstens verzeiht Isabeau dir.« Seine Stimme klang trostlos. »Paul wird mir nie vergeben. Ebenso wenig wie meine Schwester. Das ist einer von vielen Gründen, weswegen wir nicht miteinander auskommen.«
»Das ist nicht fair von ihr.«
Er zuckte mit den Schultern. »Sie fühlt sich ebenfalls schuldig. Nach der Ermordung von Pauls Frau hat Honoria ihn aufgehetzt, den Täter zu suchen. Sie hat Vergeltung geschmeckt, wenngleich meine Schwester sie nicht mit eigener Hand ausüben konnte. Wir sind eine sehr nachtragende Familie.«
Er schwieg und presste die Lippen zusammen zum Zeichen, dass das Thema für ihn erledigt war. Mit den Fingern zeichnete er Falten auf ihrem Bauch nach, ohne sie anzusehen. Diana verfolgte das Thema nicht weiter. Dafür war es noch zu früh.
»Warum hast du mir gesagt«, fragte sie stattdessen, »dass ich von dir niemals empfangen würde?«
Er verzog gequält das Gesicht. »Ich möchte eigentlich nicht darüber reden. Kein Mann gibt gerne zu, dass sein Samen nichts taugt.«
»Woher weißt du das?«
Er warf ihr einen ironischen Blick zu. »Sagen wir, ich habe allen Grund, das zu wissen.«
»Du meinst, weil deine Geliebten niemals Kinder bekommen haben.«
»So in der Art.«
Diana dachte nach. »Vielleicht konnten sie einfach keine Kinder bekommen. Das kommt bei manchen Frauen vor, wie du weißt.«
»Aber nicht bei so vielen.«
Darüber dachte sie einen Moment nach und richtete sich dann ein wenig auf. »Herr im Himmel, James.«
»Nein. Ich werde dir nicht sagen, wie viele es waren.«
Jetzt setzte sie sich ganz auf. »Glaubst du, dass ich so vulgär bin, dass ich das wissen möchte?«
»Ich glaube, dass du einfach verdammt neugierig bist, selbst wenn du das niemals zugeben würdest.« Er küsste sie, bevor sie weiter protestieren konnte. »Dreh dich um.«
»Was?«
»Dreh dich um. Ich möchte dir noch etwas zeigen.«
Sie schaute rasch aus dem Fenster. Draußen war es bereits heller geworden. »Ich möchte nicht, dass du mir noch etwas zeigst. Es ist fast Morgen.«
»Es ist immer noch Nacht.«
»James …«
»Was ist los? Bist du zu müde?«
Sie fuhr mit der Zunge über ihre geschwollene Unterlippe. »Eigentlich nicht.«
»Dann dreh dich um.«
Sie kochte, rollte sich aber gehorsam auf den Bauch, während das Blut in ihren Adern vor Erwartung kribbelte. Sie wühlte in den Laken herum, um eine bequeme Position zu finden. Obwohl das keine Rolle spielte. Ohne Vorwarnung packte James ihre Hüften, zog sie an sich und drang mit einem festen Stoß tief in sie ein.
Sie riss die Augen auf, und das Keuchen, das sich ihr entrang, verwandelte sich in ein Stöhnen.
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