Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
sollte. Einige Zeit später hatte sie begriffen, dass sie nur neben der Straße des Verlangens gestanden hatte, einer Straße, die zu Orten führte, deren Existenz sie sich niemals auch nur im Traum vorgestellt hatte.
Ihre Stimme war heiser und brüchig, und sie fühlte sich am ganzen Körper wund. Ihre Handgelenke brannten an den Stellen, an denen James sie auf dem Bett festgehalten hatte. Sein warmer Körper bedeckte sie auch jetzt, und er war so feucht, wie er gewesen war, nachdem sie ihn gewaschen hatte. Das war Stunden her.
Er war immer noch in ihr, heiß von ihrer Liebe. Ganz tief in ihrem Inneren fühlte sie sich müde und zufrieden. Er lag ruhig da und strich ihr über das Haar.
Sie berührte eine Strieme an seinem Hals. »Ich habe dir wehgetan.«
Er lächelte, strahlender und herzlicher, als sie es je bei ihm gesehen hatte. »Du bist ein wahrer Dämon.«
»Es hat dir gefallen?« Sie klang überrascht.
»Allerdings.«
Sie konnte sich nicht einmal daran erinnern, dass sie ihn gekratzt hatte, aber ihre Fingerspitzen passten perfekt auf die Male. Sie errötete.
James hatte sie genommen, weil er nicht anders konnte, und es hatte ihr nicht das Geringste ausgemacht, sich ihm hinzugeben. Aber irgendwann, zwischen dem dritten und vierten Mal, hatte es sich verändert. Er hätte sein Herz erleichtern, zum Ende kommen und sie wegschicken können. Stattdessen hatte sich ihr Liebesspiel geändert, war intensiver, persönlicher geworden. Er hatte ihr zurückgegeben, was er genommen hatte.
Zehnfach. Er hatte ihr Freuden gezeigt, die sie niemals für möglich gehalten hätte. Diana hatte das Gefühl, als hätte sie ihr Leben lang durch ein milchiges Glasfenster gespäht und nicht wirklich erkannt, was Lust war.
Jetzt waren die Scheiben nicht nur zerbrochen, sondern sie war in das Haus der Wonnen gezerrt worden. Er hatte ihr die Lust ganz deutlich und unmissverständlich gezeigt. Sie würde niemals mehr dieselbe sein wie früher, und das war ihr nur recht.
Er legte sich hinter sie und strich ihr durchs Haar. »Sag mir, warum du vorher so viel Angst hattest«, bat er sie leise. »Warum fürchtest du dich so davor zu empfangen?«
Sie erstarrte. »Ich dachte, die Antwort wäre recht eindeutig.«
»Nicht für mich.«
Sie tat streng. »Wenn eine Frau ein Kind aus einer illegalen Affäre bekommt, ist das ein entsetzlicher Skandal.«
»Das reicht nicht, Diana. Du und dein Vater und ein guter Anwalt könnten mich ohne weiteres zu einer Ehe zwingen. Das ist es nicht.« Er küsste ihr Haar. »Also, warum erzählst du mir nicht einfach die Wahrheit?«
Sie lag lange schweigend da und versuchte, ruhiger zu atmen. »Wegen Isabeau«, gestand sie schließlich.
»Weil sie taub ist?« Sie spürte, dass er die Stirn runzelte. »Das ergibt keinen Sinn. Sie ist schließlich nicht taub geboren.«
»Doch, das ist vollkommen logisch. Ich sollte kein zweites Kind bekommen. Das ist alles. Können wir jetzt bitte das Thema wechseln?«
Er stützte sich auf den Ellbogen. Sein warmes Haar glitt über ihre Schulter. »Du glaubst, dass du die Schuld an Isabeaus Taubheit trägst? Dem ist nicht so. Sie ist krank geworden.«
Diana drehte sich auf den Rücken. »Doch, es ist meine Schuld. Sie ist wegen mir krank geworden. Ich habe darauf bestanden, jeden Moment mit ihr zu verbringen und sie überallhin mitzunehmen, wohin auch ich ging. Ich konnte sie nicht im Kinderzimmer lassen, wo sie besser aufgehoben gewesen wäre. Dann bekam ich Fieber und habe sie damit angesteckt. Ich habe sie krank gemacht, und sie muss darunter leiden. Was bin ich also für eine Mutter?«
Er starrte sie an. Seine Augen glitzerten in der Dunkelheit. »Willst du etwa behaupten, dass du dir diese Schuld aufbürdest? So ein Fieber ist tückisch. Sie hätte es auch bekommen können, wenn sie im Kinderzimmer eingeschlossen gewesen wäre und ihr Tag und Nacht ein Feuer vor der Tür hättet brennen lassen.«
»Das mag sein, aber woher soll ich das wissen?« Sie starrte an die Decke. Ihre Augen waren trocken. »Ich war so stolz auf sie. Ich habe sie überall vorgezeigt, jedem. Seht, seht nur, was ich hervorgebracht habe! Ich habe ein wunderschönes Kind geschaffen. Gott hat mich für meine Eitelkeit gestraft. Ich war dumm, so dumm!«
»Du kannst dich so lange geißeln, wie du willst, Diana. Aber deshalb bist du trotzdem nicht daran schuld.«
Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und sah ihn finster an. »Wenn du meine Erklärung für unzureichend hältst, dann
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