Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)
ehrlicher Mann wärt«, meinte der Admiral. »Weit gefehlt. Ihr lügt, um Eure Ziele zu erreichen, wie ehrenwert sie auch sein mögen. Aber ich habe Euch beobachtet. Ihr behandelt Isabeau sehr freundlich, habt Leutnant Jack das Leben gerettet und fasst die Wutanfälle meiner Tochter nicht als persönliche Kränkung gegen Euch auf.«
»Ich mag Dianas Ausbrüche. Sie ist wunderschön, wenn ihre Augen funkeln.«
»Sie sieht genauso aus wie ihre Mutter«, sagte der Admiral, und plötzlich wurden seine Augen feucht, und er musste den Blick rasch abwenden, um nicht endgültig in Tränen auszubrechen und seine Fassung zu verlieren. James nahm eine Orangenscheibe und schob sie sich in den Mund.
Die Tür ging auf, und Diana kam herein. James’ Blick flog zu ihr, als würde er magisch zu ihr hingezogen. Der Admiral sah ebenfalls hoch und musterte sie prüfend. Diana wurde puterrot.
Sie hatte sich das Haar gekämmt und zu einem Zopf geflochten, aber kleine Locken fielen ihr über die Stirn. Ihr schlichtes Kleid war sauber und faltenlos, und ihr hohes Dekolleté wurde von Rüschen bedeckt. James hatte auf ihren Brüsten Male hinterlassen. Sie glitt betont beiläufig zu ihrem Platz am Ende der Tafel.
»Wir haben gerade über dich geredet, Darling.«
Ihre Hand zitterte, als sie nach dem Brot griff. »Oh? Habt ihr kein interessanteres Thema gefunden?« Sie legte sich hastig zwei Scheiben Toast auf den Teller, strich Käse darauf, dann Marmelade und Minzgelee und Orangen und stopfte alles ebenso hungrig in sich hinein, wie James es getan hatte.
Der Admiral beobachtete sie, und sein Blick wurde weich. Der Mann liebt seine Tochter, dachte James, und er hat sie bereits einmal an einen Idioten wie Sir Edward verloren. Es würde ihm gewiss schwerfallen, sie ein zweites Mal zu verlieren.
»Wo wollt Ihr leben?«, fragte Lockwood James.
Diana erstarrte, während sie in den Toast biss.
James tat, als bemerke er es nicht. »In Charleston«, sagte er. »Und hier. Es gibt keinen Grund, Haven aufzugeben, nicht wahr?«
»Außer dass Ihr ein Gesetzloser seid«, erinnerte ihn der General.
»Nur in England. Und ich würde mich vielleicht überreden lassen, einige meiner extremeren, englandfeindlichen Tendenzen im Zaum zu halten.«
»Wie lange? England steht kurz vor einem Krieg mit Amerika.«
James zuckte mit den Schultern. »Wir werden sehen.«
»Außerdem müssen wir noch an Isabeau denken.«
»Über sie habe ich schon nachgedacht. Sie ist ein ganz entzückendes, gutes Kind. Ganz die Mama.«
Diana griff nach dem Messer. Die Röte auf ihrem Gesicht war noch tiefer geworden. »Darf ich die Gentlemen vielleicht fragen, worüber ihr diskutiert?«
»Wo ist Isabeau heute Morgen?«, konterte James.
»Sie zieht sich gerade an. Wir haben schon früh im Meer gebadet.«
James’ Verlangen erwachte schlagartig zum Leben, obwohl er angenommen hatte, es in der letzten Nacht befriedigt zu haben. Die Orangenscheibe schwebte reglos vor seinem Mund. Er stellte sich vor, wie sie ihr Kleid und die Hose auszog, in die Wellen watete und das Wasser über ihren nackten Körper spülen ließ. Verdammt. Er bedauerte, dass er das versäumt hatte.
»Vielleicht hat sie ja Lust, nachher spazieren zu gehen«, sagte er und spannte seine Muskeln an. »Mit uns.«
Diana warf ihm einen strengen Blick zu, während sie Marmelade auf ihren Toast strich. »Ich bin heute den ganzen Tag beschäftigt. Mrs. Pringle braucht meine Hilfe.«
»Diana«, begann ihr Vater.
Er wurde jedoch von Mrs. Pringle unterbrochen, die hereinkam und einen weiteren Servierteller mit geröstetem Brot auf den Tisch stellte. »Guten Morgen, Mylady. Heute seid ihr alle aber sehr hungrig.«
Dianas Gesicht war mittlerweile so feuerrot wie ihr Haar. »Wo ist Leutnant Jack?«, fragte sie hastig. »Er sollte doch mittlerweile aufgestanden sein.«
Mrs. Pringle nahm die leere Brotschale vom Tisch. »Als ich ihm Kaffee gebracht habe, sagte er, er fühle sich schlecht. Sein Kopf schmerzt wieder. Ich habe ihm geraten, ruhig liegen zu bleiben. Das hilft immer.«
Sie verließ das Frühstückszimmer, nicht jedoch ohne James vorher einen wissenden Blick zugeworfen zu haben. Als die Tür ins Schloss fiel, sprang Diana auf und nahm einen Teller von der Anrichte. »Ich bringe ihm das Frühstück hoch.«
»Diana«, sagte der Admiral ruhig. »Setz dich. Ich möchte mit dir reden.«
Diana häufte Brot, Früchte und Schinken achtlos aufeinander. »Während Leutnant Jack verhungert? Das wäre sehr
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