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Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition)

Titel: Geliebter Pirat: Sie hatte der Liebe entsagt - doch er eroberte sie im Sturm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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er für Alexandra Alastair empfand, anders war. James hatte ihm nicht geglaubt. Obwohl er gewusst hatte, dass die entzückende Mrs. Alastair eine außergewöhnliche Frau war, hatte er Finleys Behauptung als übertrieben abgetan.
    Er hatte es nicht verstanden. Als James jetzt jedoch den Duft von Dianas offenem Haar einatmete, wusste er, was Finley damals empfunden hatte. Diana hatte die dunklen, leeren Orte in seinem Inneren gefunden. Sie nicht nur aufgespürt, sondern sie auch geöffnet und Licht hineingelassen. Es war brutal, und es tat weh. Doch er ließ den Schmerz mit Freuden zu.
    James hatte sich so viele Jahre der Rache verschrieben, Vergeltung gegen seine Feinde, gegen Finley, gegen jene, die ihm und seinem Bruder ihr Glück geraubt, gegen jene, die seinem Bruder das Leben genommen hatten. Jetzt fühlte er sich plötzlich zerbrechlich. In den Stallungen seines Vaters hatte er neugeborene Fohlen gesehen, die auf ihren dürren Beinchen zitternd und unsicher umherstaksten. Sie hatten die Welt mit verwunderten Augen angestarrt und waren unsicher in ihr herumgetaumelt.
    James begriff jetzt, wie sie sich gefühlt haben mussten. Als er an den Strand von Haven angespült worden war, war er zu schwach gewesen, sich zu bewegen. Ein Feind hätte ihn mühelos töten können. Stattdessen jedoch hatte Diana ihn gefunden. Sie hatte ihn ungehalten angeraunzt, ihn mit nach Hause genommen und ihn mit Hilfe seines Todfeindes gesund gepflegt.
    James blieb ruhig liegen, während er sich an diese neue Zerbrechlichkeit in sich gewöhnte. Manchmal berührte er Dianas Haar oder ihre Haut, einfach nur um das Gefühl der Berührung zu genießen. Die Luft, die durch das halb geöffnete Fenster wehte, war sehr kalt, aber er konnte sich nicht aufraffen und die Läden schließen. Diana war so warm. Das genügte ihm.
    Es ist etwas anderes , hatte Grayson gesagt. Diese Worte schienen eine recht unbeholfene Erklärung. Und niemand, der nicht selbst so etwas erlebt hatte, würde begreifen, wie präzise sie zutrafen.
    James hatte sich vor vielen Jahren schon einmal verliebt. Jedenfalls hatte er das geglaubt. Diana hatte ihm jedoch den Unterschied verdeutlicht. Vernarrtheit war keine Liebe.
    Sara war die polynesische Frau gewesen, um die James und Grayson Finley ihren ersten Kampf ausgefochten hatten. James hatte sie zuerst entdeckt, doch sie war von ihm zu Finley gegangen, als James ihnen den Rücken zugekehrt hatte. Er hatte geglaubt, dass er die Frau liebte. In nur zwei Monaten hatte Sara James die sexuellen Erfahrungen eines ganzen Lebens vermittelt. Es schien nur sehr wenig zu geben, was diese Frau nicht kannte, und ganz gewiss war sie erfahrener als der zweiundzwanzigjährige James Ardmore.
    Vernarrtheit. Er war wütend und frustriert gewesen. Er erinnerte sich daran, wie er nach zwei Wochen Abwesenheit nach Tahiti zurückgekehrt und in die Taverne geschlendert war, die er und Finley bevorzugten. In dem dämmrigen Schankraum hatte er Grayson gesehen, dessen blondes Haar hell in dem dunklen Raum leuchtete. Sein muskulöser Arm war um Saras Taille geschlungen, und während James in der Tür stand, hatte sein Freund ihr den Kopf zugewandt und sie lange und leidenschaftlich geküsst.
    James hatte versucht, ihn zu töten. Sein ehemals bester Freund hatte mit weit aufgerissenen blauen Augen protestiert, dass er es nicht gewusst habe. Er war davon ausgegangen, dass James mit ihr fertig war. Ganz ehrlich.
    In dieser schwülen tropischen Nacht, in Schweiß gebadet und mit einem für ihn unerreichbar auf dem Rücken herumkrabbelnden Insekt, hatte James ihm geglaubt. Sara log oft, wenn es ihr etwas nützte. Aber Finley hatte ihm nur diesen unschuldigen Blick seiner blauen Augen geschenkt. Gesagt, dass es ihm leidtäte. Ihm Sara zurückzugeben hatte er nie angeboten.
    Schlimmer noch, Finley hatte sie, nur so zum Spaß, geheiratet.
    Fünf Männer hatten sie auseinanderhalten müssen. In diesem Moment und an diesem Ort hatten sich James Ardmores und Grayson Finleys Wege getrennt. Er war weggegangen. Ian O’Malley und ein Dutzend anderer von der Mannschaft, die sich Finley und James geteilt hatten, waren James gefolgt.
    Im Rückblick war ihm klar, dass er früher oder später ohnehin mit Finley gebrochen hätte. Sara war nur der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Finley und er waren einfach zu verschieden. Grayson war Engländer, James verachtete sie. Grayson war ein immer fröhlicher Witzbold, James verbarg seine

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