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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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»Vor Ihrem Haus.«
    Bestürzt schrie Gayle auf. »Aber – aber warum haßte er sie so sehr?«
    »Im Lauf der Jahre geschahen einige Dinge. Und zuletzt dachte er, sie hätte ihn verraten.«
    »Tat sie es?«
    »Das glaube ich nicht. Aber es zählt wohl nur, was er glaubte.«
    »Ja, vermutlich.«
    »Jetzt fahre ich los. Ich hoffe, es stört Ihren Mann nicht, wenn ich zu Ihnen komme, und er wird mir wenigstens zuhören. Es ist so wichtig, dass er alles begreift.«
    »Er – er wird Ihnen zuhören, dafür sorge ich«, versprach Gayle. »Beeilen Sie sich!«
    »Ja, sicher.«
    Gayle legte auf und sank leicht benommen aufs Bett. Es war beängstigend. Sie hatte tatsächlich schon einmal gelebt und geliebt und hier in diesem Haus den Tod gefunden. Begierig, Brent die Neuigkeiten zu erzählen, sprang sie auf und rannte ins Erdgeschoß hinunter.
    Das hätte sie schon längst tun sollen. Doch das erkannte sie erst, als sie die Salontür öffnete. Er sass am Boden, über die Pergamentskizzen gebeugt, die sie achtlos auf dem Teppich hatte liegenlassen. Mit zitternden Fingern hielt er eins der Blätter fest.
    Ich hätte es ihm sagen müssen, dachte sie reumütig und räusperte sich, suchte verzweifelt nach Worten. Er hörte den leisen Laut, liess sofort die Skizze fallen und stand auf. »Wo hast du das her?«
    »Ich – ich fand die Kisten auf dem Trödelmarkt, in der Scheune.« Plötzlich fürchtete sie ihn mehr denn je. Sie wich zur Tür zurück. »Marsha kommt noch mal zurück«, murmelte sie, ohne zu wissen, ob er es wahrnahm. »Sie hat etwas entdeckt…«
    »Wohin willst du?« Er lief zu ihr, ergriff ihren Arm und verdrehte ihn, so dass sie am Boden landete.
    Erschrocken richtete sie sich auf und starrte Brent an. »Was habe ich denn verbrochen?«
    »Was du verbrochen hast?« flüsterte er, kniete vor ihr nieder und berührte ihre Wange. »Ich wollte es nicht glauben. All die Jahre… So lange kursierte das Gerücht. Aber habe ich darauf gehört? Nein. Nicht meine Frau… Denn Liebe ist ebenso taub wie blind. Und du bist zu ihm gegangen! Nicht nur in Philadelphia, auch später, als das Schiff auf den Fluß steuerte. Und jetzt. Sogar jetzt!«
    Wütend sprang er auf, packte sie an den Haaren und zerrte sie zum Fenster. »Da draußen sind sie doch, oder?«
    »Wer, Brent? Wer?« Er antwortete nicht, starte angespannt hinaus. »Percy!« wisperte sie, und er wandte sich zu ihr, die Augen voll dunklem Feuer. »Wer ist da draußen, Percy? Sag es mir, bitte!«
    »Wer? Die Briten, Katrina!« Er riß sie in seine Arme und preßte die Lippen auf ihre Stirn, dann lachte er bitter. »All die Jahre habe ich dich geliebt. Und in all den Jahren hast du mich immer wieder betrogen.« Seine Finger umfaßten ihre Schultern, und er begann sie zu schütteln. Schreiend wehrte sie sich. Erst als er die Hände um ihre Kehle legte, rührte sie sich nicht mehr, aus Angst, jede kleine Bewegung könnte seinen Zorn noch schüren. Tränen brannten in ihren Augen, während er ihren Hals streichelte und durch sie hindurchschaute. »Sie werden mich hängen. Und du hast es die ganze Zeit gewusst.
    Davor liessen sie mich entkommen, damit du sie über meine Aktivitäten informieren konntest. Immer wieder beteuerte ich, dich so sehr zu lieben, dass ich für dich sterben würde. Und genau das werde ich jetzt tun, nicht wahr? Sie sind da draußen, und wenn ich weglaufe, werden sie mich schnappen. Und dann muss ich am Galgen baumeln, bis ich tot bin.«
    »Nein!« wisperte Gayle zitternd.
    »Mein Gott!« schrie er. »Ich würde gern sterben – aber auf dem Schlachtfeld!« Erbost schob er sie von sich und schlug sie, so dass sie erneut stürzte. »Hure! Wie konntest du nur so etwas tun?«
    »Hör auf!« Tränen strömten über ihre Wangen. Sie warf ihr Haar in den Nacken, legte die Arme um ihre angezogenen Knie. Ein kalter Schauer rann durch ihren Körper. »Niemand ist da draußen, ich schwöre es dir!«
    Er trat zu ihr, zog sie wieder auf die Beine und an seine Brust und lächelte in bitterer Trauer, die Finger in ihre Locken geschlungen. »Heute lasse ich dich nicht gehen. Und wenn es unsere letzte Nacht ist – dann soll’s eben so sein. Wir werden beisammenbleiben, und du wirst mich die ganze Nacht in den Armen halten. Komm!«
    Während er sie von Fenster zu Fenster zerrte, spähte er vorsichtig hinaus. »Hör auf!« flehte sie immer wieder und redete sich ein, er würde sie niemals ernsthaft verletzen. Nie hatte er versucht, sie zu töten, und mit Gottes

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