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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Männer – Welsh und Trelawny hinter dem Stall, Stern und Hood hinter den Wagen. Innerhalb weniger Sekunden hatten sie die britischen Späher getötet und sammelten sich zum Angriff auf die Rotröcke im Stall.
    Die Operation wäre glatt verlaufen. Kein weiterer Mann hätte sterben müssen. Percy hätte die Waffen und Medikamente an sich genommen und die Rotröcke am Leben gelassen.
    Aber in diesem Moment traf eine Streitkraft hinter den Rebellen ein – keine Söldner, sondern ein regulärer Trupp von den Torys. Fluchend lud Percy seine Muskete, als rings um den Stall ein heftiges Feuer losbrach. Er schrie Hood, der mit vier Mann aus dem Stall stürmte und einen Karren mit der Beute hinter sich herzog, Befehle zu und wehrte mit dem Rest seiner kleinen Einheit die Rotröcke tapfer ab.
    Unablässig krachten Schüsse. Schwarzes Pulver und Rauch mischten sich mit dem Himmelsgrau. In einer Kampfpause rief Percy seine Leute zusammen und gab die Order zum schnellen Rückzug. Beinahe hatten sie Erfolg. Sie galoppierten vom Stall weg, rasten durch Pulverschwaden und Schneetreiben. Plötzlich schrie Percy auf, eine Musketenkugel hatte seine Schulter getroffen, der wuchtige Aufprall warf ihn aus dem Sattel, und er landete auf dem festgefrorenen Boden.
    Für lange Zeit erlahmte sein Erinnerungsvermögen. Dann öffnete er die Augen, und sie war da. Katrina, in Tränen aufgelöst… Sie hielt ihn im Arm, versuchte das Blut und den Schmutz aus seinem Gesicht zu wischen. Wie schön sie war, das Gesicht von der pelzbesetzten Kapuze umrahmt… Er hob eine Hand, um ihre Wange zu berühren.
    Sie schaute ihn nicht an, starrte nach oben. Halb betäubt von seinen Schmerzen, folgte er ihrem Blick. Sie waren von britischen Soldaten umzingelt. Er wollte aufstehen, seine Frau beschützen, aber dichte Schwärze hüllte ihn ein wie eine Wolke aus Kanonenrauch. Er spürte, wie ihm die Sinne schwanden.
    Alles wurde finster. Er versuchte zu sprechen, sich zu erheben, in wilder Verzweiflung zu kämpfen…
    »Oh, wen haben wir denn da?« fragte eine Stimme. »Das ist doch Lady Seymour!«
    Dumpf hörte er sie aufschreien und erklären, sie sei seine Frau und heiße nicht Seymour. Sie kannte den Mann. Das wusste Percy. Und dann wusste er gar nichts mehr, denn die schwarze Wolke verschlang ihn.

Kapitel 20
    Er hörte ein Klopfen und erwachte, fühlte sich aber keineswegs erfrischt. Fast unerträgliche Schmerzen hämmerten in seinem Kopf. Fluchend preßte er die Hände an die Schläfen und schwang die Beine über den Rand der Couch.
    »Brent!« Kalte Angst schwang in Gayles Ruf mit. Sie rannte zu ihm, kniete nieder und ergriff seine Hände.
    »Verdammt!« fauchte er, schwindlig vor Schmerzen. »Kannst du mich nicht mal eine Minute in Ruhe lassen?«
    Sie wich verwirrt zurück, und als er den Kummer in ihren Augen las, bereute er seine harten Worte. Doch das konnte er nicht aussprechen. Sein Schädel tat viel zu weh.
    »Erinnern Sie sich, was geschehen ist?« fragte Dr. Clark und warf ihr einen mörderischen Blick zu.
    »Ja. Ich schlief ein, und jetzt bin ich wach. Vermutlich habe ich eine Migräne, die mich umbringen könnte. Sie entschuldigen mich doch?« So schnell er konnte, ging er zur Tür. Er wollte nur noch allein sein, ein Dutzend Aspirintabletten schlucken und den Kopf unter einen eisigen Wasserstrahl halten.
    »Brent?« rief Gayle ihm nach.
    »Was ist?«
    »Erinnerst du dich an irgendwas? Du warst Percy.«
    »Um Himmels willen, hör auf! Siehst du nicht, wie elend ich mich fühle?«
    Er stürmte aus dem Salon. Hilflos, den Tränen nahe, wandte sich Gayle zu der Ärztin. »Was nützt es denn? Keiner von uns kann sich erinnern. Und er wird nie daran glauben. Er will es nicht glauben.«
    Marsha Clark strich ihren Rock glatt und murmelte unglücklich »Rom ist auch nicht an einem Tag erbaut worden, Mrs. McCauley.«
    »Oh, mein Gott…« Plötzlich lief Gayle aus dem Zimmer, aus dem Haus, durch den Säulengang zur alten Küche. Vor dem Schrank kniete sie nieder und holte die Kiste hervor. Mit den alten Pergamentblättern kehrte sie in den Salon zurück und rollte sie auseinander. »Sehen Sie, Dr. Clark! Die habe ich gekauft, weil sie Brents Skizzen gleichen. Sie müssen doch von ihm stammen?«
    Die Ärztin zögerte kurz. »Ja, ich glaube schon.« Lächelnd fügte sie hinzu »Und seine neuesten Werke, oben im Atelier, stellen Katrina dar.«
    Gayle sank verblüfft in einen Sessel. »Das – bin ich, denn ich habe ihm Modell gestanden…«
    »Aber

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