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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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lange. Komm, wir gehen zum Auto.«
    Eine Stunde später trafen sie daheim ein. Eigenartig, dachte Gayle, schon nach so kurzer Zeit betrachte ich Brents Haus als mein ›Heim‹. Manchmal fand sie das anmaßend – sie waren noch nicht verheiratet. Am Haus lag es nicht – sie besass selbst ein sehr hübsches, das auch Brent gefiel. Aber wo er war, fühlte sie sich zu Hause. Das erschreckte sie ein wenig.
    Die Beziehung hatte sich so atemberaubend schnell vertieft.
    Sie waren völlig voneinander abhängig – nicht in dem Sinn, dass der eine die Unterstützung des anderen brauchte. Jeder besass genug Selbstvertrauen und Eigenständigkeit. Sie musste nicht wissen, wo er sich in welcher Sekunde aufhielt. Nur wenn sie zu viele Sekunden allein blieb, sehnte sie sich nach ihm, nach seiner Nähe, seinen Liebkosungen.
    Vor dem Haus nahm er sie auf die Arme. »He!« protestiert sie, schmiegte sich aber an seine Brust.
    Mit langen Schritten durchquerte er das Wohnzimmer und stürmte die Treppe hinauf. Belustigt zerzauste sie sein Haar.
    »So lange waren wir nun wirklich nicht weg.«
    »Für mich war’s eine Ewigkeit.«
    Im Schlafzimmer zogen sie sich hastig aus und sanken aufs Bett. Gayle nahm Brents Gesicht in beide Hände »Glaubst du, wir könnten einander jemals satt haben?«
    »Niemals.«
    »Meinst du das wirklich?«
    »Gayle!«
    »Ja?«
    »Macht’s dir was aus, wenn wir später darüber diskutieren?«
    Sie kicherte, doch dann verstummte das Gelächter, als ein wildes Feuer in ihr zu brennen begann. Nein, niemals würde sie seiner müde werden. Nie würde sie es langweilig finden, mit ihm zu schlafen, neben seinem Gesicht zu erwachen, mochte es jung oder alt sein. In seinen Armen glaubte sie in den Himmel zu fliegen.
    Nach dem Liebesakt lagen sie entspannt nebeneinander, dann vereinten sie sich erneut. Diesmal genossen sie die Lust in langsamerem Tempo. Brents Instinkt hatte ihm geholfen, Gayles erogene Zonen zu finden. Und die Übung hatte ihn zu einem Liebhaber gemacht, dem sie nicht widerstehen konnte.
    Stets gelang es ihm, sie zu erregen. Er wusste genau, wo er sie küssen und streicheln musste. Ihre kleinsten Bewegungen deutete er richtig. Nach dem Sex fühlte sie sich jedesmal erschöpft, aber restlos zufrieden. Und ehe sie einschlief, dachte sie an die vielen Einzelheiten, die sie so schätzte – ihn auf ihrem Körper und in sich zu spüren, seine großen, kraftvollen Hände, die so tiefe Emotionen ausdrückten, sogar bei der zartesten Berührung.
    Diese Nacht war es nicht anders. Sie schlummerte ein, im Vollgefühl ihrer Liebe und Befriedigung. Seine Hand lag auf ihrer Hüfte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie sein Gesicht, sein Lächeln. Nichts fehlte zu ihrem Glück.
    Deshalb erschien ihr der Alptraum um so schlimmer. Zunächst war es ein schöner Traum. Er begann mit der Hochzeit, und Gayle trug ein weißes Kleid, so wie sie sich’s ausgemalt hatte. Chad, Geoff, Liz und Tina waren da – und natürlich Brent. Er stand neben ihr – groß und attraktiv und selbstbewusst. Wie sicher seine Stimme klang, als er das Ehegelübde sprach, wie liebevoll er sie küßte…
    Und als sie durch den Mittelgang der Kirche zum Tor gingen, trat ihnen eine Frau in den Weg. Erst war Gayle nur verwirrt, dann wuchs ihre Bestürzung. »Ich will nichts!« schrie die Fremde. »Nur das Haus und das Auto und Blut! Blut! Blutige Rache…«
    Nebelschleier füllten den Raum, kein schöner Nebel wie der Frühlingsdunst, sondern gräßliche, stinkende, dunkle Schwaden. Er färbte alles grün, und Gayle fürchtete, der üble Geruch würde ihr die Besinnung rauben, Sie griff nach Brents Hand, doch er war nicht mehr an ihrer Seite. Sie sah ihn am Ende des Ganges stehen, und er starrte sie wütend an.
    »Verräterin!« schrie er, das Gesicht von leidenschaftlichem Haß verzerrt. »Verräterin! Gemeines Biest!« Er rannte zu ihr und schlug sie ins Gesicht, so heftig, dass sie zu Boden sank. Zitternd berührte sie ihre Wange. Blut rann auf ihr schönes, strahlend weißes Brautkleid.
    »Nein!« protestierte sie, zutiefst gekränkt. »Ich will das Haus nicht! Niemals würde ich dir das Haus wegnehmen – oder das Auto…«
    »Meine Seele, du Hure! Du hast meine Seele gestohlen!«
    Der grüne Nebel umschwirrte Gayle, wurde immer dunkler.
    Brent beugte sich über sie, und sie zuckte entsetzt zurück.
    »Nein…«
    »Du Biest! Du verlogenes, verräterisches Biest!«
    Der Nebel verdichtete sich zu undurchdringlichem.
    Schwarz. Sie versuchte vor

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