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Geliebter Rebell

Geliebter Rebell

Titel: Geliebter Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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drückte sie seine Finger.
    Doch er war an diesem Abend fest entschlossen, sie zu bezaubern. Daheim angekommen, gingen sie auf dem großen Grundstück spazieren, inspizierten die neuen Blumenbeete und besuchten die Stuten Sheba und Satima im Stall. In der alten Spinnerei, wo der neue Stallbursche Hank Gleason wohnte, brannte Licht. Sie begrüßten ihn kurz, dann gingen sie ins Haus.
    Brent schaltete die Stereoanlage ein und liess Wiener Walzer erklingen. Mit einer Flasche Champagner setzten sie sich in den Whirlpool.
    In bester Stimmung genoß Brent den Abend. Er fühlte sich so erleichtert. Und obwohl Gayle ganz anders zumute war, zeigte sie es nicht. Sie scherzte und lachte mit ihm, erwiderte seine Liebkosungen mit der gleichen Zärtlichkeit. Aber als er dann friedlich schlief, starrte sie noch lange mit geöffneten Augen an die Zimmerdecke.
    Vielleicht träumte sie deshalb in dieser Nacht. Was sie träumte, wusste sie später nicht, wusste nur, wie schrecklich sie sich fürchtete. Und sie fand nie heraus, wo der Traum begann und wo er endete. Jedenfalls kämpfte sie verbissen, um sich zu verteidigen. Und in der Tiefe ihres Herzens erkannte sie, dass das Recht auf ihrer Seite stand. Brent war da – und doch nicht Brent, und er tobte vor Wut.
    »Das war’s also!« schrie er. »Oh, mein Gott! Du hast meine Freiheit erkauft. Ich könnte dich erwürgen, in Stücke reißen…«
    Sie hörte ihre eigene Stimme, die den Anschuldigungen widersprach, diesen Anklagen, die sie nicht begriff. Doch er fuhr fort, sie zu beschimpfen, auf grauenvolle Art, und sie wollte vor ihm fliehen. Er jagte ihr tödliche Angst ein. Dann spürte sie eisige Kälte. Er verfolgte sie, holte sie ein, hielt sie fest. »Gayle!
    Oh, verdammt! Bitte, hör auf. Ich bin’s!«
    Sie zuckte zusammen, als eine schallende Ohrfeige ihre Wange traf. Tausend Sterne schienen vor ihren Augen zu explodieren, und plötzlich merkte sie, dass sie draußen auf dem Rasen stand. Ihre Füße waren naß, und sie spürte das taufeuchte Gras. Brent, nur mit einer Unterhose bekleidet, starrte sie entsetzt an. Er hatte einen Morgenmantel um ihre Schultern gelegt. Darunter war sie nackt. Draußen auf dem Rasen, mitten in der Nacht – nackt. Und sie hatte keine Ahnung, wie sie hierhergelangt war.
    Blut sickerte über die Wange ihres Mannes, seine Brust wies lange Kratzer auf. Sie rang nach Atem und berührte ihn mit zitternden Fingern. »Brent?«
    »Gehen wir ins Haus«, sagte er grimmig.
    Sie versuchte einen Fuß vor den anderen zu setzen, aber sie stolperte und stürzte. Da nahm er sie auf die Arme und eilte hinein. Er holte eine Flasche Cognac aus der Küche, dann trug er Gayle die Treppe hinauf, ins Schlafzimmer, wo er sie aufs Bett setzte. Rasch wickelte er sie in eine Decke, weil ihr Körper so kalt war. Kalt wie der Tod.
    »Brent!« Sie griff nach ihm, und er umfaßte lächelnd ihre Finger.
    »Du musst dir die Nägel schneiden, Gayle. Ich bin gleich wieder bei dir, ich will mich nur waschen.«
    Fröstelnd sass sie da, während er im Bad das Blut wegspülte.
    Als er zurückkam, wirkten die Kratzer häßlich und entzündet.
    »O Gott«, flüsterte sie verzweifelt.
    »Ist schon gut.«
    »Gar nichts ist gut!«
    »Was hast du geträumt? Dass ich ein Monstrum bin?« Er versuchte zu lachen. »Dass ich dich wieder attackiere? Ich schwöre, Mrs. McCauley, ich war ein perfekter Gentleman.«
    »O Brent, hör auf! Ich erinnere mich an nichts. Das ist so grauenvoll. Etwas Gräßliches geschieht mit uns, und ich weiß nicht, was…«
    Er goß Cognac in einen Schwenker, nahm einen Schluck.
    Dann setzte er sich zu Gayle und hielt ihr das Glas an die Lippen. Sie trank und hustete. »Brent, wieso war ich da draußen? Was habe ich getan?«
    »Du hast was Böses geträumt und bist schreiend aufgewacht«, erklärte er seufzend. »Ich versuchte dich zu trösten, da schlugst du mit der Faust auf mein Kinn. Übrigens, du besitzt erstaunliche Kräfte.«
    »O Gott…«
    »Das war nur ein Witz, Schätzchen.«
    »Mach keine Witze! Dafür ist die Situation zu ernst.«
    »Vielleicht nehmen wir sie zu ernst«, erwiderte er.
    »Erzähl mir die Wahrheit.«
    »Das ist die Wahrheit. Du schlugst mich und liefst davon.
    Ich schlüpfte in eine Unterhose, packte deinen Morgenmantel und rannte dir nach. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Brent…«
    »Es hätte schlimmer kommen können. Wenn ich dein Unterhöschen und meinen Morgenmantel genommen hätte…«
    »Brent!«
    »Ist ja schon gut, Gayle.«
    »O

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