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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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und er stellte sein Glas ab und schlüpfte wieder neben sie.
    »Sollen wir uns diesmal mehr Zeit lassen?«, murmelte er und küsste ihr Ohr.
    Anstatt einer Antwort ließ sie ihre Finger sacht über seinen Körper gleiten.

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    10. Kapitel
    »Lord Lucan ist ein wundervoller Partner für Hester«, sagte Chastity zu Lady Winthfop. Sie saßen unter einem Sonnenschirm am Rand des Tennisplatzes und verfolgten das Mixed-Doppel. »Er scheint jede ihrer Bewegungen förmlich vorauszuahnen.«
    »Hester ist ja sonst für sportliche Aktivitäten nicht zu begeistern«, erklärte Lady Winthrop. »Tatsächlich riet ich ihr heute dringend vom Spiel ab. In dieser Hitze sollte man nicht so viel laufen, sonst transpiriert man, und das macht eine Frau nun wirklich nicht attraktiver.«
    »Ich glaube, das Laufen übernimmt David, Lady Winthrop«, hob Prudence hervor und füllte die Gläser aus dem großen Limonadenkrug nach. »Deshalb gibt er ja einen so perfekten Partner ab.«
    »Er ist ein sehr stattlicher junger Mann«, gab Lady Winthrop zu und trank vorsichtig einen Schluck. »Ich bin mit seiner Mutter flüchtig bekannt, obwohl sie sich kaum mehr in der Öffentlichkeit zeigt. Sie soll sehr gebrechlich sein.«
    Bei der verwitweten Lady Lucan konnte von Gebrechlichkeit zwar nicht die Rede sein, doch Prudence gab ein zustimmendes Murmeln von sich. »David ist ein wunderbarer Sohn«, lobte sie laut. »So fürsorglich und hilfsbereit.«
    »Hervorragende Eigenschaften«, bemerkte Lady Winthrop, die sich heftig Kühlung zufächelte. »Und dazu besitzt er ein stattliches Vermögen, soweit mir bekannt ist.« Auf letztere Bemerkung, nachdenklich und wie im Selbstgespräch geäußert, ging Prudence nicht ein.
    »Con tut ihr Bestes, um Hester und David unbedingt gewinnen zu lassen«, sagte Chastity leise zu ihrer Schwester, als sie sich von der Gruppe unter dem Schirm entfernte. »Aber ich habe den Eindruck, dass Max darüber nicht allzu glücklich ist.«
    Prudence kicherte. »Er ist fuchsteufelswild. Er spielt sich die Seele aus dem Leib und muss zusehen, wie Con ihren Aufschlag so platziert schlägt, dass der Ball praktisch zu Hesters Füßen landet und sie ihn nicht verfehlen kann.«
    »Und der liebe David, der das nicht sieht, glaubt, Hester spiele wie eine Göttin«, sagte Chastity lachend. »Con ist wirklich durchtrieben.«
    »Ich erzählte dir ja von ihrem Plan, von glücklichen Brautmüttern Spenden für verarmte alte Jungfern abzukassieren«, rief Prudence ihr in Erinnerung. »Sie scheint überhaupt keine Hemmungen mehr zu kennen. Woher sie das wohl hat?«
    »Mutter war auch nicht immer ganz ehrlich«, rief Chastity ihr in Erinnerung. »Weißt du noch, wie oft sie Vater hinters Licht führte?«
    »Ich glaube aber nicht, dass Con dies bei Max Ensor gelingt«, erwiderte Prudence und beschattete die Augen gegen die Nachmittagssonne, während sie das Spiel verfolgte. »Er sieht aus, als würde er ihr mit dem Schläger eins über den Kopf geben wollen.«
    »Wie Liebesleute nach einer Nacht ungezügelter Leidenschaft sehen sie jedenfalls nicht aus«, musste Chastity zugeben. »Hat sie etwas gesagt?«
    »Kein Wort. Aber heute war für ein schwesterliches Gespräch unter vier Augen nicht viel Zeit.« Schweigend lauschten sie dem sommerlichen Geräusch von Tennisbällen auf Schlägern und dem rhythmischen Aufprall des Balles auf dem exakt gemähten Rasen.
    Auf dem Platz hatte Constance den Aufschlag und servierte Hester. Ihr Ball traf das Netz, und Max, der vorne am Netz stand, stieß halblaut eine Verwünschung aus. Er hob den Ball auf und spielte ihn ihr zu. Sie fing ihn lächelnd mit dem Schläger auf und positionierte sich für den zweiten Aufschlag. Es war ein Netzroller, der zu Hesters Füßen landete. Hester schlug ihn mit der erstaunten Miene zurück, die sie seit Beginn des Spieles zeigte, und lachte entzückt, als er übers Netz ging. Max retournierte ihn ohne Probleme, war aber so verärgert, dass er ihn ins Out schlug.
    »Spiel David und Hester!«, rief Constance munter. »Seitenwechsel.«
    »Was wird da eigentlich gespielt?«, fragte Max ungehalten, als sie ans andere Ende des Tennisplatzes wechselten.
    »Tennis«, sagte sie mit unverändert süßem Lächeln. »Natürlich ist mein Arm nicht annähernd so kräftig wie deiner. Schließlich bin ich nur eine Frau. Aber ich tue mein Bestes.«
    »Komm mir nicht damit!«, rief er aus. »Du spielst Hester die Bälle praktisch zu.«
    »Ach was, sieh doch, wie sie sich freut ...

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